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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake
Autoren: Robert Rankin
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1.    Und so wurden Himmel und Erde fertig gestellt und all die Gestirne.
2.    Und am siebten Tag beendete Gott seine Arbeit und ruhte sich aus von der ganzen Schufterei.
3.    Und am achten Tag blickte Gott hinab auf Elvis und sagte zu ihm: » Besser für dich, wenn du einen verdammt guten Grund hast, dich hier blicken zu lassen. «
4.    Und Elvis antwortete: » Kein Schweiß, Sir. «
Das Sub-Urbane Buch der Toten
     
Man macht sich wenig Freunde, wenn man auf der nach Süden führenden Seite einer Autobahn nach Norden fährt.
Lazlo Woodbine
    Auf einem Hügelkamm brach eine Baumreihe den Wind. Unter ihnen, im Tal, sah das Paradies einfach gut aus. Wohlgepflegte Gärten umgaben malerische Gebäude von rustikalem Aussehen. Würziger Pinienrauch wehte sich kräuselnd aus den Schornsteinen. Die Sonne schien wundervoll warm herab. Kinder spielten zwischen den kleinen Gärten, und in den Taubenschlägen nisteten Vögel. Es war der 27. Juli 2061, und es war der Garten Eden. Und es war ein schlechter Tag für Rex Mundi.
    Rex war den Brötchen ausgewichen. Ebenso wie den Tonkrügen, und er hatte sich unter der Salatschüssel hindurch geduckt. Doch was ihm den Rest gab, das war der Wok.
    Wäre es eins von diesen Hochzeitsgeschenkteilen aus Aluminium gewesen, die üblicherweise nur als Aufbewahrungsort für tote Insekten dienen, hätte er vielleicht überlebt. Doch dieser Wok war von einer eigenen Klasse. Ein echtes handgehämmertes Bronzeteil mit einem prachtvollen Kampfgewicht. Es war keine faire Angelegenheit. Rex kippte um, bereit zum Auszählen.
    Er segelte rückwärts durch die offene Küchentür und hinaus in das Licht der wundervoll warm herabscheinenden Sommersonne. Wo er in einem Kohlbeet zum Liegen kam. Kleine durchscheinende Vögel umkreisten zwitschernd seinen Kopf. Die dazu passende Musik spielte KAA-WUMMM!
    In einem Loch in der Hecke erschien das pelzige Gesicht eines kleinen Terriers, ein Ohr auf das Geräusch von zerbrechendem Porzellan und herabfallendem Was-weiß-ich-nicht-alles gerichtet, das aus dem Familienheim drang. Als es damit endlich vorbei war, kroch der Besitzer des pelzigen Gesichts, Fido, aus seinem Unterschlupf und spähte auf seinen gefallenen Meister hinunter.
    »Wohl kaum ein passender Auftritt für den Helden«, war seine wohlerwogene Meinung. Rex hatte zum gegebenen Zeitpunkt keine diesbezügliche Meinung.
    Fido musterte ihn entlang der horizontalen Ebene. Selbst in dieser würdelosen Pose war Rex noch ein attraktiver Bursche. Groß, muskulös und noch immer mit jener verblüffenden Ähnlichkeit zu dem jungen Harrison Ford, die er seit dem ersten Band besaß. Eine Schande, das mit der Wok-werfenden Ehefrau!
    »Es ist meine Pflicht, diesem Mann in Zeiten der Not beizustehen«, sagte Fido. »Und weil ich keinen Eimer Wasser zur Pfote habe, folgt die Erniedrigung. Bedauerlich, doch nicht zu umgehen.« Er hob sein linkes hinteres Bein und nahm sorgfältig Maß.
    »Denk nicht mal dran!«, zischte Rex zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Wenn du mir helfen willst, dann jaul ein wenig, und sieh besorgt drein.«
    »Kapiert, Mann. Du machst einen auf die Mitleidstour, wie? Ziemlich gerissooooooooooohhhhh!« Der Inhalt des Toiletteneimers, aus dem Fenster im oberen Stockwerk geworfen, traf alle beide mit untrüglicher Akkuratesse.
    Fido gab Fersengeld. Rex rappelte sich auf die Beine.
    »Also hör mal, jetzt ist es aber gut…«, begann er.
    Der Spaten verfehlte ihn nur um Haaresbreite.
    »Vergrab es tief, und vergrab es jetzt!«, lautete die finale Forderung seiner Ehefrau. Das Fenster wurde zugeschlagen, und Rex stand ziemlich alleine da.
    Er blickte sich in seinem wundervollen Garten um. Die Arbeit seiner Hände und der Schweiß seines Angesichts hatten all das entstehen lassen. Er hatte jeden Palmkohl und jeden Pastinak, jeden Bergampfer und jeden Piment, jeden Pfirsich, jede Petersilie und jede Peperoni, jede Papaya, jeden Paradiesapfel und jede Pflaume selbst angebaut. Selbst die Puffbohnen, die Pflückererbsen und der Perllauch waren sein Werk. Es war ein Themengarten. Obwohl er sich beim besten Willen nicht zu erinnern vermochte, welches das Thema war. Oder warum er den Rosenkohl gepflanzt hatte.
    Und das Haus selbst. Er hatte es von Grund auf entworfen. Mit hohem Giebel und Dauben und Flechtwerk. Eine wahre Tour de Force in wiederauferstandenem Kunsthandwerk. Alles nur für sie. Christeen, sein Weib. Christeen, Zwillingsschwester von Jesus Christus.
    Und war es
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