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Das Aktmodell

Das Aktmodell

Titel: Das Aktmodell
Autoren: Jina Bacarr
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betrachteten. Paul bückte sich und griff nach einer Tube mit getrockneter Farbe. Er lächelte. Die Tube war genau so hart wie er. Sobald er konnte, würde er Autumn in jeder erdenklichen Position vögeln. Sie auf ihm, dann würde er sie umdrehen und von hinten nehmen, dann auf der Bettkante, seinen Schwanz in immer schnelleren Stößen in ihr bewegen, bis ihre Klit am Rande des Orgasmus schwebte, ihr Körper nachgab und sie explodierte, sich ihm genussvoll ganz öffnete, ihren Rücken durchbog, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen. Er erfreute sich an der Vorstellung, auch in diesem neuen Jahrhundert ihre Säfte mit seinen Ölfarben zu mischen und eine ganz neue Art der Kunst zu kreieren. Er hatte seinen Künstlerfreunden immer gesagt, dass die Zukunft der Kunst im Angesicht der Frau läge. Er hatte nur nicht gewusst, dass er die Gelegenheit haben würde, diese Zukunft zu erleben. Und er gedachte nicht, diese Chance zu vergeuden.
    Paul sah sich um. Das einzige Möbelstück von damals war der halb zerbrochene Diwan. Mit herausquellender Füllung war er nah an die Wand geschoben worden, als ob sein letzter Besitzer viel Zeit damit verbracht hätte, aus dem Fenster zu schauen. Schweigend setzte Paul sich auf den Diwan, und Autumn setzte sich neben ihn.
    Seit dem schrecklichen Feuer waren einige Wochen vergangen, und sie war seither nicht von seiner Seite gewichen.
    Wie dankbar er für ihre Gegenwart war, ihr Verständnis, für einfach alles an ihr in dieser neuen Welt, die ihn faszinierte, manchmal frustrierte, und immer wieder erstaunte. Sie war seine größte Freude.
Sa joie de l’amour.
Warum auch nicht? Er war angenehm überrascht, als sie gemeinsam ihre Welt betraten und er dieses zauberhafte Wesen in seinen Armen fand. Sie war kein Mädchen mehr, sondern eine Frau, kurvig und sinnlich … ein Paradies der Freude, in dem ein Mann seine Ängste begraben und, mit ihrer Hilfe, den wahren Sinn des Lebens erfahren konnte. Was sollte man noch mehr verlangen?
    Als sie aus dem
hôtel privé
im Quartier Marais gerannt waren, erfüllten die Feuerwehrleute gerade ihre Pflicht, aber auf das Pärchen, das beinahe nackt von dem schwelenden Haus davonrannte, waren sie nicht vorbereitet. Sie hätten den Feuerwehrmännern niemals erklären können, wer sie waren, wo sie herkamen, was sie in diesem vornehmen Haus zu tun hatten. Obwohl noch leicht unter Schock und verwirrt, konnte Paul sich doch vorstellen, dass Autumn ihn irgendwie mit sich gezogen hatte, als die schwarze Magie sie zurück in ihre Zeit katapultierte.
    Danach war alles so plötzlich gegangen: Er war in ein modernes Krankenhaus gebracht und an seltsame Maschinen angeschlossen worden. Autumn überzeugte ihn, die Medikamente zu nehmen, die die Schmerzen verringern sollten. Ärzte hatten ihn untersucht. Dann kam ein Aufenthalt in einer speziellen Klinik, wo er Wochen verbrachte, um sich von den Verbrennungen an seinen Händen zu erholen.
    Jeden Tag begann er wieder ein wenig mehr zu zeichnen, in der Hoffnung, dass ihm diese künstlerische Fähigkeit nicht abhandengekommen war. Er wusste, dass er wieder in sein Atelier in Montmartre zurückkehren musste, um sich mit der Vergangenheit auszusöhnen und damit das Fundament für die Zukunft zu legen.
    Lange Zeit saß Paul so da, mit Autumn an seiner Seite. Er hielt ihre Hand und versuchte sich von der kreativen Energie dieses Ortes inspirieren zu lassen. Sie sprach ihn nur ein einziges Mal kurz an und fragte, ob er
okay
sei. Das Wort hörte sich für ihn komisch an, so wie viele andere, die er in den letzten Wochen seit seiner Zeitreise vernommen hatte.
    Er schloss die Augen und atmete den vertrauten Geruch vergangener Zeiten tief ein. Ein starker und intensiver Duft. Die Gerüche überwältigten ihn nicht, denn das Studio war der Puls seines Lebens, dessen aufwühlende Erinnerungen in seinen Ohren klangen. Es war auch der Ort, an dem er sich von den Nachwirkungen der schwarzen Magie befreien, seinen Geist reinigen und seine Seele klären konnte. Nur dann wäre er bereit, voranzuschreiten und seinem Schicksal entgegenzutreten.
    Mehr als hundert Jahre lang hatte die Akzeptanz seiner Kunst in einem tiefen Schlaf gelegen, wie unter einem Fluch. Während dieser Zeit war die Kunst, wie er sie kannte, auseinandergebrochen, verrückt geworden mit ihren abstrakten Formen, dem manischen Chaos. Eine neue natürliche Ordnung hatte sich langsam entwickelt, beinahe so langsam wie ein an der Leinwand hinunterrinnender Farbtropfen. Aber
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