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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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die
Aufnahmen an. Die Katze war ein bisschen unscharf, aber dennoch klar zu
erkennen. Ich hätte sie umarmen können, so glücklich war ich.
    Ich hatte gerade den Ionenanalysator ausgepackt, als meine Uhr zu
piepsen begann. „So ein Mist! Ich darf Carlos nicht warten lassen.“ Ich biss
mir auf die Lippen und sah die Katze an. Sie hatte sich auf dem Sessel
zusammengerollt und mir den Rücken zugekehrt, während ich jedes verfügbare
Gerät eingesetzt hatte, um Beweise zu sammeln. Ich hätte am liebsten
weitergemacht, aber ich hatte drei Monate lang unzählige Bettel-E-Mails
schreiben müssen, um eine Verabredung mit einem Londoner Vertreter der
Britischen Gesellschaft zur Erforschung des Übersinnlichen zu bekommen, der mir
eines der berühmtesten Gespensterhäuser der Stadt zeigen sollte. Diesen Termin
konnte ich unmöglich absagen.
    Ich erhob mich also und nahm meine Sonnenbrille mit den etwas helleren
Gläsern zur Hand, die ich abends trug. Ein Blick in den Spiegel bestätigte mir,
was ich ohnehin schon wusste - meine Augen hatten sich durch das Wunder der
Beschwörung nicht verändert. Ich warf noch einmal einen Blick auf die Katze,
doch die schlief anscheinend tief und fest. Nach den Beschwörungsgesetzen
konnte sie eigentlich nicht verschwinden, bevor ich sie freiließ, aber
vielleicht gab es ja ein Verfallsdatum oder so etwas, durch das der Aufenthalt
von Geistern in unserer Welt zeitlich befristet war.
    „Bleib schön hier, Mieze! Ich komme so schnell wie möglich wieder“,
sagte ich zu ihr, setzte die Brille auf und nahm meine Tasche. Das ‚Bitte nicht
stören!’-Schild, das ich von außen an die Klinke gehängt hatte, schaukelte hin
und her, als ich die Tür hinter mir schloss und die Treppe hinunterging.
    An der Rezeption saß über eine Zeitschrift gebeugt der Nachtportier,
den ich bereits kannte, denn auch an den vergangenen Tagen hatte ich spätabends
das Hotel zur Geisterjagd verlassen.
    „Hallo! Ich habe Zimmer Nummer 114 und gehe noch ein bisschen aus.
Würden Sie es bitte notieren, falls jemand für mich anruft? Oh, und ich habe
oben ein paar Geräte, sehr teure (Geräte, die leicht kaputtgehen, weshalb ich
nicht möchte, dass jemand mein Zimmer betritt.“
    „Kein Problem“, entgegnete der Mann, ohne von seiner Zeitschrift
aufzusehen.
    Ich zögerte einen Moment, doch dann schlug ich meine Bedenken in den
Wind. „Ah... ich habe gehört, dass es in meinem Zimmer spuken soll.“
    Nun sah er doch auf und betrachtete irritiert meine Sonnenbrille.
    „Ein Augenleiden“, erklärte ich und deutete auf mein Gesicht. „Meine
Augen sind... äh... überempfindlich.“
    „Oh.“
    „Wissen Sie zufällig irgendetwas über Zimmer 114? Was ist das denn für
ein Geist, der da angeblich herumspukt?“
    Er runzelte die Stirn. „Wenn Sie lieber ein anderes Zimmer ...“
    „Nein, nein, gar nicht, das Zimmer ist in Ordnung. Ich bin nur
neugierig und wüsste gern mehr über diesen Spuk. Ich bin historisch sehr
interessiert und dachte, dass sich vielleicht etwas Interessantes hinter der
Geschichte verbirgt, die sich um dieses Zimmer rankt.“
    „Oh“, machte er abermals und steckte die Nase wieder in seine
Zeitschrift. „Eine alte Dame soll mit ihrer Katze in diesem Zimmer gewohnt
haben und bei einem Brand umgekommen sein“, erklärte er widerstrebend.
    „Die alte Dame oder die Katze?“
    Er zuckte mit den Schultern und leckte an seinem Finger, um eine Seite
umzublättern. „Beide.“
    „Aha. Und wann war das, wissen Sie das - zufällig?“
    Er sah mich genervt an. „Warum interessieren Sie sich so dafür?“
    Nun zuckte ich wiederum mit den Schultern. „Ach, nur so, aus Neugier,
wie ich schon sagte.“
    Er musterte mich argwöhnisch, dann widmete er sich wieder seiner
Zeitschrift. „Wie ich hörte, ist die alte Dame irgendwann im Zweiten Weltkrieg
umgekommen. Das Hotel wurde bei einem Luftangriff bombardiert, und außer ihr
und der Katze haben es alle nach draußen geschafft.“
    Interessant. Warum hatte ich nur den Geist der Katze beschworen und
nicht den der alten Dame? Vielleicht hatte ich nicht genug Totmann-Asche
verwendet. Oder vielleicht genügten meine Kräfte einfach nicht, um den Geist
eines komplexeren Wesens zu beschwören. Den Geist eines Menschen.
    Ich bedankte mich mit einem Nicken bei dem Mann an der Rezeption und
hinkte nach draußen, um mir ein Taxi zu besorgen. Wenn man ein verkürztes Bein
hat, das zudem mit Narbengewebe überzogen ist, gegen das selbst die
engagiertesten
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