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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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wiederholte
die Beschwörungsformel und ließ die Asche in den Kreis rieseln, während ich
erneut eine Tür bemerkte, die sich langsam öffnete, um alles Vorstellbare und
Unvorstellbare einzulassen.
    Die Luft innerhalb des Kreises begann ein wenig zu flimmern. Ich kniff
die Augen zusammen und wedelte die Ascheflöckchen fort, die aus dem Kreis
direkt auf meine Nase zuschwebten. War es nur die Asche oder bildete sich da
tatsächlich eine Gestalt heraus?
    Das Schimmern in der Luft war zwar sehr schwach, aber deutlich zu
erkennen. Ich wedelte abermals mit der Hand vor meinem Gesicht herum und
überlegte, ob ich vielleicht etwas mehr Totmann-Asche verstreuen sollte. Die
Luft innerhalb des Kreises begann sich zusammenzuballen, als wolle sie eine
Gestalt formen, wisse aber nicht so recht, welche.
    Ich atmete tief durch, um die Beschwörungsformel noch einmal zu
wiederholen, doch dann musste ich furchtbar niesen, weil ein paar
Ascheflöckchen in meine empfindliche Nase gelangt waren.
    Plötzlich stand eine kleine grau-weiße Katze mit gelben Augen vor mir,
der ein Hinterbein fehlte. Sie starrte mich verärgert an. Mir fiel die Kinnlade
herunter, als mir bewusst wurde, dass der verschwommene Körper der Katze
durchsichtig war.
    Und als ich begriff, was ich da vor mir hatte - einen echten Geist! -,
bekam ich eine Gänsehaut und mir sträubten sich die Nackenhaare. „Ich habe es
geschafft! Ich habe einen Geist beschworen! Oh, mein Gott, wenn ich das denen
im Büro erzähle! Du, mein liebes, kleines Miezekätzchen, hast mich soeben vor
dem Rausschmiss bewahrt!“
    Ich sprang auf und strahlte die Katze an. „Mein erster Geist! Mein
erster richtiger Geist steht live vor mir!“
    Die Katze zuckte angesichts meines Ausbruchs nervös mit den Ohren,
dann setzte sie sich, um sich das Hinterteil zu lecken.
    „Gut, okay, lebendig bist du natürlich nicht, aber du bist ein Geist!
Ein Katzengeist! Wer hätte gedacht, dass in diesem Zimmer eine Katze
herumspukt? Das ist echt cool!“
    Ich hielt meine Hand in den Kreis, um zu testen, ob ich um die Katze
herum irgendwelche Schwingungen spürte, doch da begann ihre Gestalt sofort zu
flimmern, wie man es von alten Fernsehern mit schlechtem Empfang kennt.
    „Ach, stimmt ja, ich kann den Kreis erst brechen, wenn ich dich
verankert habe.“ Ich krabbelte rasch zu meiner Tasche und kramte darin, bis ich
mein Notizbuch fand. „Das ist einfach großartig! Ich kann nicht glauben, dass
ich es geschafft habe! Ein Geist! Anton wird grün vor Neid! Okay, Pussi, bleib
einfach brav da sitzen, dann verankere ich dich, damit du den Kreis verlassen
kannst. Mal sehen... äh... Verankern, verankern... Aha, hier steht es!“
    Das Verankern eines beschworenen Geistes ist eine ziemlich einfache
Angelegenheit: Beschworene Wesen sind per se an die Person gebunden, die sie
gerufen hat. Sie zu verankern bedeutet lediglich, dass sie nicht auf eine
andere Existenzebene entschwinden können, bevor der Beschwörer oder die
Beschwörerin sie freilässt.
    „Die Kräfte des Lebens leuchten hell in mir“, sagte ich zu der Katze.
Sie fuhr unbeeindruckt mit der Körperpflege fort. „Die Macht des Todes bindet
dich an mich. Bis der Tod über das Leben siegt, unterstehst du meinem Befehl.
Kraft meiner Worte verankere ich dich im Hier und Jetzt!“
    Die kurze, einfache Formel war nun wirklich nichts Besonderes, aber
während ich die Worte sprach und mit dem Finger Schutzsymbole auf meine linke
Hand und über mein rechtes Auge zeichnete, wurden die Umrisse der Katze immer
schärfer, und als ich fertig war, sah sie aus wie eine leicht durchscheinende
Figur aus einem Schwarz-Weiß-Film. Ich hielt meine Hand in den Kreis und
stellte erfreut fest, dass das Bild der Katze nun kein bisschen mehr flimmerte.
„Zumindest weiß ich jetzt, dass die Verankerung funktioniert“, sagte ich,
während ich mit der Hand durch die Katze hindurchfuhr. Ich spürte ein leises
Kribbeln in den Fingerspitzen, aber ansonsten fühlte sich der Geist an wie...
nun, wie Luft eben. Wie leicht kribbelnde Luft.
    „Bilder!“, rief ich und wühlte in meiner Tasche. Ich nahm meine
Digitalkamera heraus und schnippte ein paar Mal mit den Fingern, bis die Katze
in meine Richtung schaute. Als es blitzte, legte sie die Ohren an, aber ich
konnte einige Fotos machen, bevor sie aufstand und davonhumpelte, um meine
Schuhe zu beschnuppern. „Das werden die zu Hause nicht glauben“, murmelte ich
vor mich hin und sah mir in dem Display auf der Rückseite der Kamera
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