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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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das obere Stockwerk“, sagte Carlos und leuchtete mit seiner
Taschenlampe den Bereich oberhalb der Treppe aus. „In dem Raum da vorn wurden
Temperaturstürze von zehn Grad gemessen. Und geradeaus kommt man in das Zimmer,
in dem ein Schweinezüchter ermordet wurde. Er zeigt sich nur in
Vollmondnächten, also haben Sie da heute wohl kein Glück. Auf der anderen Seite
des Korridors befindet sich das Zimmer, in dem ein Pfarrer namens Phillip
Michaels von Dieben überfallen und aufgeknüpft wurde. Und hier links...“ Er
drehte sich um und leuchtete mit der Taschenlampe in meine Richtung. Ich wandte
rasch mein Gesicht ab, denn erschrecken wollte ich ihn nun wirklich nicht. „Das
ist das Zimmer, in dem die Rote Lady in Erscheinung tritt.“
    „Die Frau, die lieber in den Tod gesprungen ist, als ihren Bräutigam
zu ehelichen?“, fragte ich und kramte umständlich mit einer Hand das
Nachtsichtgerät aus der Tasche, während ich den Ionenanalysator und die
Taschenlampe in der anderen hielt.
    „Genau die.“
    Ich stellte die Tasche vor der Tür zu meiner Linken ab und schaute auf
den Ionenanalysator. Fehlanzeige. Um die Geister nicht zu verschrecken, die
sich möglicherweise in dem Zimmer verbargen, öffnete ich ganz vorsichtig die
Tür, die ein der Situation angemessenes unheimliches Quietschen von sich gab.
    In dem Zimmer standen ein paar kaputte Büromöbel herum, und es roch sehr
streng nach Mäusen, aber etwas Geisterhaftes konnte ich beim besten Willen
nicht entdecken. Ich prüfte meine Detektoren der Reihe nach, aber keiner zeigte
etwas an. Carlos stand in der Tür und trat unruhig von einem Bein aufs andere,
während ich rasch in mein Diktiergerät sprach, was ich sah und fühlte
(vornehmlich Kälte und eine deutliche Aversion gegen Mäuse).
    Als ich auf die Uhr schaute, stellte ich fest, dass ich nur noch
sieben Minuten hatte, um mir die restlichen Zimmer anzusehen. Ich nagte an meiner
Unterlippe und überlegte, was ich tun sollte. Ich wollte eigentlich nicht
allein in diesem Haus bleiben, aber andererseits wollte ich nach meinem Erfolg
im Hotel unbedingt noch einmal eine Beschwörung versuchen. Die Frage war, wie
sehr ich das wollte. Ich atmete tief durch und dachte daran, dass ich zwar
schon viel Seltsames erlebt und gesehen hatte - weitaus Merkwürdigeres als die
dreibeinige durchsichtige Katze, die in meinem Hotelzimmer schlief -, mich
dabei aber niemals wirklich bedroht gefühlt hatte. Ich war schließlich eine
Beschwörerin. Ich konnte mich schützen. Und ich war immer Herrin der Lage. Ich
zeichnete vor mir ein Schutzsymbol in die Luft und sagte: „Hören Sie, Carlos,
warum gehen Sie nicht schon mal zu dieser Veranstaltung? Ich schließe dann ab,
wenn ich hier fertig bin.“
    Mir waren die Haare vor die Augen gefallen, und geschützt durch diesen
Vorhang sah ich ihn an. Carlos zögerte, doch dann dämmerte ihm wohl, dass er
umso schneller im Warmen war, je eher er sich auf den Weg machte. „Wenn Sie
sicher sind, dass es Ihnen nichts ausmacht, hier allein zu sein?“ Er sah sich
um und schüttelte sich verstohlen.
    „Nein, kein Problem. Das macht mir gar nichts. Solche Orte sind in der
Regel ganz friedlich.“ Zumindest waren sie das immer gewesen, bevor es mir
gelungen war, meinen ersten Geist zu beschwören... Als ich daran dachte, was
ich in einem Haus wie diesem zuwege bringen konnte, kribbelte es mir in den
Fingern. „Legen Sie einfach den Schlüssel neben meine Tasche. Ich schließe ab,
wenn ich gehe, und bringe Ihnen den Schlüssel morgen früh im Büro vorbei.“
    Er zögerte immer noch. „Sind Sie sicher?“
    Ich schluckte und winkte ab, ohne ihn anzusehen. „Ganz sicher. Ich
versuche nur schnell eine Beschwörung, dann sehe ich mir die restlichen Zimmer
an. Die Phänomene wurden nur in diesem Stockwerk beobachtet, nicht wahr?“
    „Das ist richtig.“
    „Okay, ich werde also hier oben meine Runde drehen, und dann begebe
mich schnell wieder in mein Hotel. Einen schönen Abend noch!“
    Er war verschwunden, bevor ich ausgesprochen hatte. Ich setzte mich
auf den Boden und lauschte seinen Schritten auf der Treppe, dann hörte ich, wie
die Hintertür ins Schloss fiel. Ich holte tief Luft, zugegebenermaßen etwas
zittrig, und sah mich um. Ich war allein. Mutterseelenallein. In einem Haus, in
dem es angeblich spukte wie fast nirgendwo sonst in London.
    Manchmal bin ich wirklich nicht besonders helle.
    Eine Stunde später war ich auch mit dem Zimmer fertig, in dem
angeblich der ermordete
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