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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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orthopädischen Chirurgen machtlos sind, dann vermeidet man es,
zu lange auf den Beinen zu sein, und rennt vor allem nicht durch die Gegend,
wenn man auch bequem mit dem Taxi fahren kann. Auf der kurzen Fahrt zu dem Haus
in der Nähe der Southwark Bridge dachte ich darüber nach, ob die erfolgreiche
Beschwörung des Geistes einer Katze bedeutete, dass ich auch in dem
Spukgasthaus Glück haben würde.
    „Vielleicht noch eine Prise mehr Totmann-Asche“, sinnierte ich laut,
doch dann merkte ich, dass mich der Taxifahrer erschrocken im Rückspiegel
ansah. Ich setzte rasch ein Lächeln auf, das ihn hoffentlich beruhigte, und
behielt meine weiteren Überlegungen für mich.
    Zehn Minuten später hinkte ich auf die Rückseite eines alten Hauses,
das im Vergleich zu dem angrenzenden, neu errichteten Sportzentrum winzig klein
wirkte. Vor ungefähr dreihundert fahren war es ein Gasthaus gewesen, aber
zuletzt hatte sich ein trendiger Deko-Laden darin befunden. Nun stand es
allerdings leer, angeblich wegen der ungewöhnlichen und unerklärlichen
„Phänomene“, die mit der fernen Vergangenheit des Gasthauses zu tun hatten.
    Ein hagerer Mann von mittlerer Größe stand bibbernd an der Hintertür
und winkte mir mit seiner Taschenlampe, als ich um die Ecke kam.
    „Da sind Sie ja endlich! Ich dachte schon, Sie kommen nicht mehr. Ich
friere mir hier den Arsch ab!“
    „Tut mir leid. Ich nehme an, Sie sind Carlos?“
    Der Mann stampfte mit den Füßen und nickte. Dann zog er einen
Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf. „Ich habe nur noch zwanzig
Minuten Zeit. Es gibt da eine Show, die alle von der Gesellschaft besuchen
wollen, und die fängt um zehn an.“
    „Eine Show?“, fragte ich, als ich ihm in das Haus folgte. Ich nahm
meinen Ultraschalldetektor zur Hand und schaltete ihn ein. „Was für eine Show?“
    Unsere Schritte hallten unheimlich durch den Flur, und der Atem stand
uns in kleinen weißen Wolken vor dem Mund. Ich schnupperte vorsichtig, dann
schnaubte ich angewidert. Der Gestank der nahe gelegenen Themse lag in der Luft
- das ganze Haus war offensichtlich feucht. Schimmel hatte sich vom Boden bis
zur Decke an den tapezierten Wänden ausgebreitet, aber außer Muff und Moder nahm
ich auch den strengen, stechenden Geruch von Nagerkot wahr, der daraufhinwies,
dass dieses heruntergekommene Haus inzwischen von zahlreichen Vierbeinern
bewohnt wurde, die sich dort ziemlich wohlfühlten, nachdem die Menschen es
verlassen hatten.
    „Nun, es ist keine Show im eigentlichen Sinne, eher ein Test für Leute
mit übersinnlichen Fähigkeiten. Die Veranstaltung findet unter der Leitung von
Guarda White statt, einem höchstbegabten Medium. Sie macht das eine Woche lang
jeden Abend, weil sie ein richtiges Expertenteam zusammenstellen will. Und
jedes Mitglied unserer Gesellschaft ist natürlich wild darauf, einen Platz in
diesem Team zu ergattern.“
    Das Ganze schien mir ein gewaltiger Schwachsinn zu sein. Wahre,
ernsthafte Beschwörer traten nicht zur Belustigung des Volkes in Theatern und
Sälen auf. Aber ich war auf Carlos angewiesen, also verschwieg ich ihm wohl
besser, was ich von dieser Veranstaltung hielt.
    „Wozu will sie denn dieses Team zusammenstellen?“, fragte ich, als wir
eine dunkle Treppe hochgingen. Ich hatte inzwischen die Sonnenbrille abgesetzt
und richtete meine Taschenlampe eingeschaltet abwechselnd auf den Boden und die
Wände des großen Raums, der sich vor uns auftat. Der Ultraschalldetektor
schwieg. Ich blieb kurz stehen, um ihn wieder in die Tasche zu stecken und den
Ionenanalysator zur Hand zu nehmen, dann lief ich Carlos rasch hinterher.
    „...stellt das größte Expertenteam zur Erforschung übernatürlicher
Erscheinungen zusammen, das es je in Großbritannien gab. Es soll übernatürliche
Phänomene vor Ort ausfindig machen und verifizieren. Die Experten werden aus
einem privaten Fonds bezahlt, den Mrs. White eingerichtet hat.“
    Mit anderen Worten handelte es sich um das Projekt einer Frau, die
eine Schwäche für das Unerklärliche und vermutlich mehr Geld als Gehirnzellen
hatte. Was soll's, dachte ich, als wir die nächste Treppe hochstiegen, dieser
kleine Liebhaberclub wird der Sache schon nicht schaden, und vielleicht gelingt
es der Madam ja tatsächlich, mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden Beweise für
die Existenz von Geistern und Poltergeistern und anderen bislang unerklärlichen
Phänomenen zu erbringen, die sogar die Argumente der größten Skeptiker
entkräften.
    „Das ist
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