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Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn

Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn

Titel: Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
Autoren: Angelika Friedemann
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sie herausfindest. Haben wir mehr von der Tochter?"
"Nein, noch nicht. Wurden sie dort getötet?"
"Ja, im Keller, riesige Blutlachen. Moritz sagt, man muss sie eingewickelt haben, als man sie abtransportierte, da sonst nirgends Blutspritzer oder Blutflecke gefunden wurden." Daniel setzte sich rittlings auf einen Stuhl. "Konstruieren wir. Das Paar sitzt abends vor der Röhre, trinkt Wein, es klingelt. Er öffnet, sieht einen oder mehrere Fremde, die ihn unter Waffengewalt in das Wohnzimmer drängen. Was wollten der oder die? Geld, wohl kaum. Die Portemonnaies waren da. In dem einen über dreihundert Euro, in dem anderen fast zweihundert. Im Wohnzimmer weitere fünfhundert und oben zweitausend. Im Schlafzimmer Schmuck für zig Tausende. Im Wohnzimmerschrank zwei wertvolle Uhren, eine Münzsammlung, die gewiss an die Hunderttausend wert ist. Der Fremde drängt sie in den Keller, haut ihm eine über, fordert etwas von ihr. Später erschießt er beide im Keller."
"Wer erbt?"
"Es wurde bisher nichts gefunden, aber wahrscheinlich die Tochter. Wir müssen mit ihr reden. Haben sich Armin oder Christina gemeldet?"
"Nein, noch nichts."
"Wo sind Doris und Michael?"
"Die befragen den Jungen, da er vernehmungsfähig ist, wie der Arzt sagt. Sie haben vorhin angerufen."
"Ist etwas bei den Angestellten herausgekommen?"
"Nein, alle drei geschockt. Der Laden lief gut, es gab keine verärgerten Kunden, beide sehr nett."
"Von Nebengeschäften hat keiner etwas gesagt?"
"Nein."
"Lade sie für morgen vor. Ich muss selber mit ihnen sprechen. Haben sie ein Alibi?"
"Ja, alle drei. Zwei haben wir bestätigt bekommen, dass Dritte wird noch überprüft."
Er erhob sich, rollte den Stuhl zurück. "Warten wir ab, was von der Tochter kommt und was sie noch finden. Ich gehe frühstücken."
"Nimm die Ordner gefälligst mit, da ich kein Ablageplatz bin", Barbara wütend. "Du hast ja nichts zu tun, ergo fang an und schieb nicht permanent deine Arbeit anderen zu. Du möchtest doch als großer Ermittler in den Medien stehen, dann tu was dafür. Boss spielen, reicht da nicht, zumal du es nicht mehr bist."
"Blöde Ziege", murmelte er, knallte die Bürotür zu und legte die Ordner an die Seite.

Als er am frühen Nachmittag vom Einkaufen zurückkam, waren die Büros leer. Auf seinem Schreibtisch fand er einen Umschlag vor. Er ahnte, dass das nichts Gutes bedeutete, riss ihn auf. Eine erneute Abmahnung, da er die Hauptkommissarin Barbara Teufer und Kriminalkommissarin Doris Engel beleidigt hätte, zudem teilte man ihm mit, dass man ihm die Fehlstunden mit sofortiger Wirkung von seinen Bezügen abziehen werde. Die fehlenden Stunden für die Monate Januar bis August 2005 hatte man mehr mit seinem Urlaubsanspruch verrechnet, er somit nur noch über 1,5 Tage für das Jahr 2005 verfüge. Blöde Weiber, fluchte er, schnappte seine Jacke und knallte die Tür hinter sich zu, fuhr zum Klinikum Nord. Er wollte mehr von Armin hören.
"Was machst du hier?", begrüßte er ihn brummig in seinem Büro.
"Erzähl mir bitte etwas über diese merkwürdige Chemiezusammen- setzung."
"Weiß Heiner bereits."
"Ich will es wissen. Als wenn der davon Ahnung hätte."
"Du bist ein arroganter, dekadenter Schnösel geworden. Giftmorde gehören seit alters her zu den beliebtesten Tötungsarten und somit befasst sich die gerichtliche Medizin seit ihren Anfängen mit Vergiftun- gen aller Art. Die genauen toxikologischen Analysen stehen noch aus. Die im Labor brüten noch darüber. So schnell geht das nicht, sollte ein Angeber wie du wissen. Euer Täter hat irgendetwas gemischt. Er ist blöd, hat null Ahnung von Chemie, muss da in der Schule gepennt haben. Vielleicht hat er in einem Buch was über Gift gelesen und dachte, mach ich so."
"Merkwürdige Tinktur also?"
"Das kannst du laut sagen. Dämlich. Wenn das andere nicht wäre, würde ich auf eine Frau tippen. Weiber töten eher mit Gift, als dass sie mit einem Hammer zuschlagen. Zu viel Blut, zu ekelig."
"Hhmmm. Was wollte er damit bezwecken?"
Armin zeichnete ein Schreiben ab, klappte die Unterschriftenmappe zu.
"Sabine, du kannst es abholen."
Eine ältere Frau trat herein und er reichte ihr die Mappe. "Sag Krüger und Friedrich Bescheid, dass sie morgen früh zum Krematorium müssen. Bring uns bitte einen Kaffee. Danke. Danach kannst du Feierabend machen."
Die Tür schloss sich.
"Dieser Papierkram wird ständig aufwendiger. Für alles Papier, Papier, Papier und dass in dreifacher Ausführung, von rechts nach links, von links nach rechts
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