Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
förderte zu Tage, dass das Observatorium von einem Universitätskonsortium geführt wurde, und die Finanzierung kam aus den verschiedensten Quellen: Konzerne, Regierungen, Stiftungen. Jetzt war es umzingelt von einem Team der Navy, das nur auf den Befehl wartete, die Anlage zu stürmen – was allerdings erst geschehen würde, nachdem Kazimir seinem Kontaktmann das geliefert hatte, was auch immer er aus den Anden geholt hatte.
    Der Maßstab und die offensichtliche Bedeutung der Operation waren eine willkommene Rechtfertigung für Justine, persönlich nach LA Galactic zu reisen, zusammen mit zwei Leibwächtern von der Senate Security. Hogan persönlich leitete die Operation, wie nicht anders zu erwarten angesichts des Drucks, unter den Justine ihn gesetzt hatte.
    »Der Zug hat Rio verlassen, Ma’am Senator«, berichtete Hogan. »Dürfte jetzt nicht mehr lange dauern.«
    »Gut.«
    »Nach seiner Abfahrt hat er eine Einmal-Adresse angerufen. Der Agent der Guardians, der aus Oaktier hergekommen ist, hat das Gleiche getan. Es scheint, als wäre es eine Standardprozedur.«
    »Rechnen Sie damit, dass Kazimir McFoster hier in LA Galactic aussteigt?«
    »Höchstwahrscheinlich, ja. Ich habe genügend Leute bereitstehen, um ihn zu beschatten, ganz gleich, wohin er sich auch wenden mag. Keine Sorge, Ma’am, diesmal wird uns der Kurier nicht abschütteln.«
    »Ich bin froh, das zu hören.« Sie nickte leicht und entließ Hogan damit. Sein Lächeln wirkte gezwungen, als er zu seinem Team zurückkehrte. Sie alle saßen konzentriert über ihren Schreibtischen, studierten die Bildschirme und murmelten leise zu ihren Agenten im Feld.
    Diesmal wurde nichts dem Zufall überlassen wie zu dem Zeitpunkt, als Paula Myo noch die Befehlsgewalt gehabt hatte. Mehr als einhundert Navy Intelligence Officers waren in und um LA Galactic herum im Einsatz und bereit, Kazimir zu verfolgen, wohin auch immer er sich wandte und wo auch immer die geplante Übergabe stattfinden würde. Hogan hatte seine Leute im Verlauf der beiden letzten Tage unauffällig in Position gebracht, um jeder möglichen virtuellen Observation zu entgehen. Tarlo war überzeugt, dass die Ursache für den letzten Fehlschlag allein darin zu suchen war, dass Guardians zumindest einen Teil des Netzwerks von LA Galactic infiltriert hatten. Folglich benutzten sie diesmal dedizierte Kommunikationssysteme mit ultramoderner, verschlüsselter und getarnter Software. Falls die Guardians über die technischen Möglichkeiten verfügten, diese Verbindungen aufzuspüren, dann waren sie so gut, dass sie bis zum Jahresende den gesamten Commonwealth übernommen haben würden.
    Justine benutzte ihr Interface, um Bilder vom internen Netzwerk der CST Station aufzurufen. Auf einem Schreibtischdisplay beobachtete sie, wie der Zug durch das Gateway zwischen Rio und Mexico City glitt.

    Kazimir stieg im Carralvo Terminal von LA Galactic aus. Es war Mittag. Ungedämpftes Sonnenlicht strömte durch die hohen Rundbogenfenster hoch über ihm und ließ die eckigen Stützpfeiler hell glänzen. Kazimir verließ den Bahnsteig und ging die geschwungene Rampe am Ende hinunter, während er durch die Sohlen seiner Stiefel hindurch das vertraute Rumpeln und Zittern spürte, das unzählige Züge in dem riesigen Gebäude verursachten. Der Verkehr in der Anlage war beinahe wieder so stark wie in den Tagen vor der Invasion, auch wenn sich spürbar weniger Passagiere in der Haupthalle aufhielten.
    Als Kazimir die Rampe verließ, blickte er sich beiläufig um, als wäre er nicht sicher, welchen Weg er nehmen sollte. Niemand schien auf ihn zu achten. Seine Kameraden hatten keinerlei Warnung abgesetzt, weder visuell noch durch die Cybersphäre.
    Vielleicht bin ich ja paranoid.
    Kazimir setzte sich erneut in Bewegung, diesmal in Richtung Ausgang Nummer acht, vor dem es einen Taxistand gab. Eine Viertelstunde noch, und er würde triumphierend in das Büro von Lemule’s Max Transit zurückkehren und den Speicherkristall mit den Daten vom Mars überreichen. Fast hätte er die kleine Scheibe in seiner geheimen Gürteltasche stolz getätschelt, doch das wäre erbärmlich amateurhaft gewesen. Dennoch verzog er das Gesicht jetzt zu einem zuversichtlichen Lächeln, während er sich einen Weg durch Tausende von Reisenden bahnte, die in der Haupthalle unterwegs waren. Die Guardians wären ihrem Ziel, Rache für Far Away zu üben, einen weiteren bedeutenden Schritt näher gekommen, und das, weil er, Kazimir, den Kristall geliefert
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher