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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
Autoren: Peter F. Hamilton
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Welt zu kaufen. Ich musste ihn vor sich selbst beschützen, vor anderen, die ihn für ihre Zwecke benutzten.«
    »Sie haben alles getan, was in Ihrer Macht stand, Senatorin.«
    »Aber warum ist Kazimir dann tot, Investigator Myo?«
    »Weil es eine undichte Stelle bei der Navy gibt. Wahrscheinlich mehr als eine.«
    »Es ist also wahr …«, sagte Justine in einem Anflug von entrückter Amüsiertheit. »Kazimir hatte die ganze Zeit über Recht, nicht wahr?«
    »Ja, Senatorin. Der Starflyer ist real.«

    Wind und Strömung spielten munter zusammen und schoben die Pathfinder in stetem Tempo voran. Unter anderen Umständen wäre Ozzie über diese Tatsache recht erfreut gewesen. Nicht jedoch heute.
    »Da vorne … Ist da nicht was?«, fragte Orion in einem gereizten Heulton.
    Ozzie schaltete die Zoomfunktion seiner Retinaimplantate ab. Er hatte mit ihrer Hilfe den unbehaglich weit entfernten Horizont abgesucht. »Nein«, sagte er. Selbst er fühlte sich allmählich unbehaglich.
    Fünfzehn Meilen an Steuerbord und inzwischen ein kleines Stück weit hinter ihnen erhob sich die letzte Insel aus dem stillen, blauen Wasser.
    Der einfache grüne Kegel war die vierte Insel, die sie zu erreichen versucht hatten. Nachdem sie von ihrer ursprünglichen Insel aufgebrochen waren, hatte die Meeresströmung kontinuierlich und beträchtlich zugenommen – so sehr, dass sie das Floß kaum noch steuern konnten. Selbst mit voll eingeschlagenem Ruder hatten sie nicht mehr als ein paar Grad Kursänderung erreicht.
    Sie hatten die erste Insel um mehr als zehn Meilen verfehlt. Mutlos hatten sie auf dem Deck des knarrenden Floßes gestanden und zugesehen, wie sie hinter ihnen kleiner wurde. Die Insel war größer gewesen als die, von der aus sie in See gestochen waren, mit weiten, geschwungenen Buchten und ausgedehnten Wäldern. Ozzie hatte nirgendwo Zeichen von Bewohnern entdeckt, nicht einmal mit auf volle Vergrößerung geschalteten Retinaimplantaten, doch sie hatte sehr vielversprechend ausgesehen.
    Nach dem ersten Schock hatten sie das Ruder herumgelegt und geradewegs auf die zweite Insel zugehalten, dreißig Meilen weiter draußen. Diesmal mit nahezu ununterbrochenem Paddeln und scharf eingeschlagenem Ruder. Sie waren bis auf wenige Meilen herangekommen, als die Strömung sie auch an dieser Insel vorbeitrug. Keiner der beiden erschöpften Menschen hatte etwas gesagt, aber sie wussten, dass Tochee problemlos an Land hätte schwimmen können, falls das große Alien es gewollt hätte. Ihr fremdartiger Freund hatte sich offensichtlich entschieden, bei ihnen zu bleiben.
    Von dort aus gab es weniger und weniger Inseln, die sie hätten ansteuern können, und die Strömung war um einiges stärker geworden. Und nun versank, was möglicherweise ihre letzte Chance gewesen war, mit beträchtlicher Geschwindigkeit hinter ihnen am Horizont.
    Ozzie setzte sich mit dem Rücken gegen den Mast und blickte nach hinten, während er sich alle Mühe gab, nicht allzu enttäuscht dreinzublicken. Das steife Segel war gebläht von einer frischen Brise, auch wenn es nicht mehr viel Nutzen brachte. Die Meeresströmung hatte inzwischen die Geschwindigkeit eines schnell fließenden Flusses erreicht. Ozzie hatte keine Ahnung, was die Ursache dafür sein mochte. Meeresströmungen waren einfach nicht so stark, es gab keinen ihm bekannten hydrodynamischen Mechanismus, der dies hätte verursachen können. Eine weitere Anomalie, die dieser Planet ihnen zum Rätsel aufgegeben hatte. Ozzies Sorge war, dass sie sich diesmal als fatal erweisen könnte.
    »Ich könnte versuchen, uns an Land zurückzuschleppen«, erbot sich Tochee durch den Lautsprecher des Arrays.
    Ozzie musterte das große Wesen mit einem zweifelnden Blick. »Du würdest dich wahrscheinlich nur verausgaben. Lass uns mit derartigen Verzweiflungstaten warten, bis unsere Situation verzweifelt ist.«
    »Und ist sie das jetzt nicht?«, murmelte Orion.
    »Solange wir uns bewegen, nein«, antwortete Ozzie entschieden. »Hinter dem Horizont gibt es wahrscheinlich weitere Inseln, oder vielleicht sogar einen Kontinent. In Schwierigkeiten sind wir erst, wenn wir uns nicht mehr bewegen.«
    Orion machte ein skeptisches Gesicht, doch er widersprach ihm nicht. Tochee zog das Ruder ein; dann drehte er sich um und blickte nach vorn.
    Bisher hatten sie etwa ein Drittel ihrer Nahrungsvorräte aufgebraucht, schätzte Ozzie. Wenn sie von nun an ein wenig vorsichtiger waren, konnten sie weitere vier oder fünf Tage hinkommen. Rein
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