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Der Clan

Titel: Der Clan
Autoren: Unbekannter Autor
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Harold Robbins Der Clan
    ROMAN
    Das Buch
    Dies ist die Geschichte eines Clans, die Saga einer jener großen Familiendynastien, die ganze Wirtschaftsimperien beherrschen. Ihre Männer und Frauen haben alles kennengelernt, was das Leben zu bieten hat: Macht, Geld, Glück, Neid, Niederlagen und Sieg. Sie stellen sich den übergroßen Anforderungen oder gehen daran zugrunde. Und in Zeiten der Schwäche scharen sie sich wie eine schutzlose Herde um ihr Oberhaupt, Hardemann I, Selfmademan, Pionier, Diktator und Stammvater ihrer Dynastie. Wie kein anderer kennt er die Stärken und Schwächen seiner Familie, die vier Generationen umfaßt. Hardemann I nutzt die Gefühle der Frauen, formt den Geist der Männer, aber er erkennt nicht, daß seine Zukunft für seine Enkel schon Vergangenheit ist. Besessen von der Idee, seinem Clan ein Denkmal zu setzen, macht er sich rücksichtslos an die Verwirklichung eines kühnen Plans. Dafür gewinnt er wagemutige Außenseiter, voran den Draufgänger und Frauenhelden Angelo Perino, den Hardemann als Leiter des gigantischen Projektes engagiert. Doch sie alle sind nur Schachfiguren, die der Konzernboß in seinem großen Spiel benutzt. Zwar glaubt sein Enkel, der gefühlsarme Loren, dem Patriarchen ebenbürtig zu sein, doch muß auch er am Ende erkennen, daß er nur dazu diente, den widerspenstigen Clan seinem Oberhaupt wieder gefügig zu machen. Und trotz unerlaubter Leidenschaften, trotz tödlicher Intrigen, trotz wilder Liebe und glühendem Haß - der Clan steht über allem.
    Der Autor

    Der Amerikaner Harold Robbins, 1916 in New York geboren, hat sich als Filmproduzent und Schriftsteller Mitte der fünfziger Jahre einen Namen gemacht. Seit 1959 arbeitet er ausschließlich als freier Autor. Robbins erwies sich als realistischer, zeitnaher und häufig schockierender Erzähler.
    Erstes Buch 1969
    Ich saß im Bett und schlürfte heißen Kaffee, als die Krankenschwester hereinkam. Die Engländerin mit den großen Brüsten. Sofort fummelte sie an den Vorhängen herum und zog sie auf, damit mehr Tageslicht ins Zimmer strömte.
    »Guten Morgen, Mr. Perino«, sagte sie.
    »Guten Morgen, Schwester«, antwortete ich.
    »Heute ist der große Tag, nicht wahr?« Sie lächelte.
    »Tja.«
    »Dr. Hans wird jeden Augenblick hiersein«, sagte sie.
    Plötzlich meldete sich meine Blase. Ich schwang die Beine über den Bettrand. Sie nahm mir die Kaffeetasse ab. Ich ging in die Toilette, ohne mir die Mühe zu machen, die Tür zu schließen. Hier war, nach einem Aufenthalt von einem Monat, nichts mehr intim.
    Die Stärke, mit der die Flüssigkeit aus mir strömte, hatte etwas Beruhigendes.
    Beim Händewaschen betrachtete ich im Spiegel die weißen Verbände, die mein Gesicht bedeckten. Wie ich wohl darunter aussah? Das würde ich bald genug erfahren. Ein komischer Gedanke schoß mir durch den Kopf: Würde ich mich zukünftig im Gesicht kratzen, wenn mich der Hintern juckte?
    Sie wartete schon mit einer Spritze, als ich wieder ins Zimmer kam. Ich blieb stehen.
    »Wozu ist die?«
    »Dr. Hans hat sie verordnet. Ein leichtes Beruhigungsmittel. Er möchte, daß seine Patienten entspannt sind, wenn die Verbände abgenommen werden.«
    »Ich bin ganz ruhig.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Aber trotzdem. Es ist ihm lieber. Geben Sie mir Ihren Arm!«
    Sie war sehr geschickt, ich spürte nur einen winzigen Stich. Dann führte sie mich zu dem Stuhl am Fenster. »Und jetzt setzen Sie sich, ich mache es Ihnen nett und gemütlich.«
    Ich setzte mich hin; sie legte mir eine leichte Decke um die Beine und ein weiches Polster hinter den Kopf. »Ruhen Sie sich etwas aus«, sagte sie und ging zur Tür. »Wir kommen bald wieder.«
    Ich nickte, und sie ging hinaus. Die Sonne schien auf den Sommerschnee der Alpen. Ein Mann in kurzen Lederhosen kam vorbei. Ich döste ein.
    Bei meiner ersten Begegnung mit ihm war ich acht Jahre alt. Das war im Jahre 1939 in einem kleinen Park, in den mich meine Kinderfrau oft zum Spielen führte. Ich trat gerade die Pedale des Miniaturrennwagens, den mir mein Großvater zum Geburtstag geschenkt hatte. Er hatte ihn in Italien speziell für mich anfertigen lassen. Mit den Lederriemen über der Motorhaube und den echten elektrischen Scheinwerfern war der Wagen eine genaue Nachbildung des Bugatti Typ 59, der 1936 in Brooklands den Rekord aufgestellt hatte. Nicht einmal das Bugatti-Zeichen auf dem Kühler fehlte.
    Ich raste wie toll den Weg hinunter, da sah ich die beiden vor mir; die hochgewachsene Schwester,
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