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Kürbisgeist und Silberspray

Kürbisgeist und Silberspray

Titel: Kürbisgeist und Silberspray
Autoren: Ursel Scheffler
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Dynamit-Charly
    „Im Parkhaus an der Hafenstraße ist wieder ein Auto in die Luft geflogen!“, sagt Kugelblitz mit ernstem Gesicht. „Und diesen Brief erhielt Direktor Bonus von der Hermes -Kaufhauskette heute morgen zum Frühstück!“ Er schiebt einen unansehnlichen Zettel zu seiner Assistentin Sonja Sandmann hinüber, die am gegenüberliegenden Schreibtisch sitzt.
    „Ein Klebebrief. Typisch Erpresser!“, murmelt Sonja Sandmann.

    „Den Gefallen wird man dem Kerl doch nicht tun!“, empört sich Pommes, der jetzt dazukommt.
    „Aber wenn er ernst macht und das Parkhaus in die Luft fliegt?“, gibt Sonja Sandmann zu bedenken.
    „Ich denke, man sollte auf sein Angebot eingehen. Zunächst jedenfalls. Ich werde das Kaufhausdirektor Bonus nahe legen“, überlegt Kugelblitz. „Ich bin in einer halben Stunde mit ihm verabredet.“
    Kaufhausdirektor Bonus folgt dem Rat von Kugelblitz.
    Als sich Dynamit-Charly mit verstellter Stimme am Telefon meldet, hört sich Bonus erst einmal seine Forderung an.
    „Eine Million! Das ist doch für Sie ein Klacks! Übrigens: Sie brauchen die Polizei gar nicht erst mit einer Fangschaltung zu bemühen, Herr Bonus. Die finden mich nicht, hihi ... Ich habe ein Handy und bin ständig woanders!“ Charly kichert mit rostiger Stimme und fährt dann fort:
    „Am 13. August um 13 Uhr 33 rufe ich wieder an. Da sollte der Bote mit dem Geld bereitstehen. Er sollte ebenfalls ein Handy haben. Weitere Anweisungen am dreizehnten. Ende.“

    Ein Klicken verrät, dass er aufgelegt hat. Die Spezialisten der Polizei, die versucht haben, durch eine Fangschaltung herauszubekommen, woher dieser Anruf kam, schütteln die Köpfe.
    „Wir konnten nichts feststellen! Er benutzt ein Handy. Vielleicht bekommen wir die Nummer heraus.“ Pommes gelingt es tatsächlich, durch fleißige Nachforschungen den Besitzer des Handys ausfindig zu machen. Er heißt Bernhard Serafin. Es stellt sich allerdings heraus, dass dieser vor drei Wochen nach Fernost geflogen ist und dass jemand das Telefon aus dem Wagen in seiner Garage entwendet hat.
    „Fehlanzeige!“, murmelt Kugelblitz. „Aber bei der Geldübergabe am dreizehnten müssen wir auf Draht sein.“
    „Notfalls auch drahtlos“, erwidert Sonja Sandmann in Anspielung auf das Handy.
    Die Vorbereitungen geschehen mit größter Vorsicht. Es wird lange diskutiert, ob in dem Koffer Geld oder Papierschnipsel sein sollen.
    Aber dann kommt wieder ein Anruf von Charly. „Die Bombe im Parkhaus ist scharf gemacht. Also keine faulen Tricks und keine falschen Scheine!“
    Zähneknirschend nimmt die Kaufhausdirektion einen Kredit bei der Bank auf.
    „Wir hoffen, dass Sie das Geld wiederbekommen“, sagt Kugelblitz. „Allerdings nur, wenn Sie sich genau an unsere Anweisungen halten.“
    Als Geldbote wird ein besonders nervenstarker Mann aus der Teilzahlungsabteilung ausgesucht.
    Der steht am 13. August mit dem Geldkoffer und dem Handy bereit.
    Pünktlich um 13 Uhr 33 klingelt das Telefon auf dem Schreibtisch des Kaufhausdirektors.
    Es meldet sich wieder Charlys rostige Stimme: „Schickt den Boten in Richtung Hauptbahnhof. Er erhält weitere Anweisungen. Wie ist seine Handynummer?“
    „0161/1408044“, antwortet Kaufhausdirektor Bonus.
    „Der Countdown läuft. Es geht los!“, sagt der Anrufer noch übermütig. Dann legt er wieder auf.
    „Viel Glück!“, wünscht Kugelblitz, als sich der Geldbote auf den Weg macht. „Und keine Angst: Unsere Leute lassen Sie nicht aus den Augen.“
    An der Ampel am Rathausmarkt klingelt das Handy in der Tasche des Geldboten.
    „Du gehst jetzt nach rechts und nimmst die dritte Straße links. Du redest mit keinem Menschen. Du wirst in jeder Sekunde beobachtet! Wenn du nicht folgst, ergeht es dir schlecht!“, droht die Stimme aus dem Telefon. Der Erpresser lotst den Boten per Telefonanweisung durch die halbe Stadt. Seine Begleiter haben Mühe, ihm zu folgen. Schließlich bekommt er die Anweisung, ein Taxi zu besteigen und zum Stadtpark zu fahren. Der Geldbote bemerkt im Rückspiegel, dass hinter ihm ein Mann im Sportjackett ebenfalls ein Taxi besteigt und ihnen folgt.

     
    Vermutlich einer der Polizeibeamten. Oder am Ende der Erpresser?

    Der Mann drückt den Koffer mit dem Geld fester an sich. Schließlich transportiert man nicht täglich eine Million. Am Stadtpark, in der Nähe des Planetariums, steigt er aus. Da klingelt schon wieder das Telefon.
    „Gut gemacht!“, lobt Charly den Geldboten. „Jetzt sieh dich um.
Erst wenn dir
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