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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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Ein Mann schrie in Todesangst. Scott trat auf den Balkon hinaus und blickte hinunter. In der Mitte einer wogenden Menschenmasse lag eine zertrampelte Leiche.
    »Ein Ungläubiger«, sagte Scott ernst. »Jemand, der sich dem Mob widersetzte. Sie brachten ihn um, damit er seinen Mund hält.«
    Tanah erschauerte. So hatten sie Robbain umgebracht. So würde sie selbst sterben. Die Stimme der Unvernunft beherrschte jetzt den Staat. Und sie selbst hatte alle Zweifel unterdrückt, weil der Traum von der goldenen Zukunft zu schön war.
    »Was kann ich jetzt noch tun?« fragte sie. »Holen Sie Hilfe herbei. Commander Chenga mit MALACA 5 ist schon ganz in der Nähe. Er wird auch ohne Aufforderung eingreifen; aber es sieht besser aus, wenn der Staatsrat ihn zu Hilfe ruft.« Sie nickte. Schließlich hatte sie von Anfang an die politischen Verwicklungen des Projekts erkannt.
    »Wir brauchen eine Mehrheit im Rat«, sagte sie. »Ich stimme mit Statender gegen das Projekt und für ein Eingreifen von MALACA 5. Aber wer sonst noch?«
    »Fotain und Luash. Fotain ganz bestimmt, und Luash wird man inzwischen von dieser Notwendigkeit überzeugt haben.« Dafür würde Penza sorgen, dachte Scott grimmig. »Sie haben also Ihren Mehrheitsbeschluß. Sie brauchen nur das offizielle Gesuch um Hilfe in den Raum hinauszuschicken.«
    »Aber wie? Kazym kontrolliert alle Fernmeldeeinrichtungen.«
    »Nicht alle.«
    »So?« Sie blickte ihn zweifelnd an. »Haben Sie vielleicht einen Hybeam-Sender?«
    Scott gab ihr keine Antwort. Er hatte keine Lust, ihr Greshams Agentenanlage zu verraten. Er eilte ihr voraus auf die Straße. Eine Gruppe von Männern kam auf sie zu. Sie waren betrunken, und der Rädelsführer trug eine Kutte und einen spitzen Hut auf dem Kopf.
    »Diese Hündin wohnt hier irgendwo«, sagte er zu seinen Begleitern, während er die Hausnummern absuchte. »Wir werden es ihr zeigen, was es bedeutet, den Meister um sein Recht zu betrügen. Nicht wahr, Sarge?« Er blickte seinen Nebenmann an.
    Es waren Wächter, als Plünderer verkleidet. »Bleiben Sie hinter mir«, raunte Scott der Frau zu. »Verbergen Sie Ihr Gesicht.« Einen Moment lang glaubte er, sie blieben unbelästigt. Doch dann schrie einer der Männer auf.
    »Da ist diese Hündin! Ich habe Sie sofort erkannt!«
    Der Mann kippte um, als Scott ihm die steifen Finger der rechten Hand in den Hals rammte. Ehe er den Boden berührte, knickte schon ein zweiter Mann zusammen und übergab sich. Wie eine Maschine schlug Scott mit der einzigen Waffe um sich, die ihm zur Verfügung stand - mit seinen Händen.
    »Laufen Sie fort!« rief er der Frau hinter seinem Rücken zu, »rasch!« Und dann folgte er ihr, als er den letzten Mann der Gruppe niedergemacht hatte.
     
    *
     
    Der Aufruhr dauerte den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch. Als Scott endlich Greshams Wohnung wieder verlassen konnte und durch die Straßen ging, glichen sie einem Schlachtfeld. Es stank nach Gas. An jeder Hausmauer türmten sich Leichen. Die Wände zeigten die Narben der Einschüsse.
    »Eine schöne Bescherung«, sagte Saratow, der Scott begleitete.
    Kazym hatte den Aufstand brutal niedergeschlagen. Zorach, bisher sein treuester Verbündeter, war jetzt sein erbittertster Feind. Man hörte immer noch Gewehrsalven vom Rand der Stadt. Der Palast war von Polizeitruppen umstellt. Scott ging auf sie zu. Wie Saratow trug er eine rot-schwarze Uniform mit den Rangabzeichen eines hohen Offiziers.
    Ein Posten griff sie an, die Hände nervös um seinen Karabiner verkrampft. »Halt. Wer »Nehmen Sie Haltung an!« rief Scott. »Und grüßen Sie!«
    Er erwiderte den Gruß. »Sie sind von Ihrem Posten abgelöst. Folgen Sie mir!«
    Als Scott das Tor des Palastes erreichte, hatte er bereits eine Truppen von fünfzig Uniformierten hinter sich.
    Ein Offizier meinte skeptisch: »Bewaffnete Männer sind im Palast nicht erlaubt, Sir. Ein strikter Befehl von Kazym.«
    »Inzwischen sind die Befehle geändert worden. Diese Leute werden die unteren Stockwerke besetzen. Wir haben neue Beweise bekommen, daß man dem Diktator nach dem Leben trachtet.«
    Der Offizier blieb stur. »Mit Verlaub, Sir, ich glaube, da muß ich erst nachfragen. Ich...«
    »So eine verdammte Unverschämtheit!« brüllte Scott und drehte sich zu seinen Begleitern um. »Verhaften Sie ihn. Achten Sie darauf, daß er mit niemand spricht.« Er deutete auf einen jüngeren Offizier. »Sie übernehmen jetzt das Kommando. Riegeln Sie die unteren Stockwerke ab. Gestatten Sie keinem,
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