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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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plötzlich und nahm feste Umrisse und Formen an. Ein Gesicht blickte hinunter auf. die verzückte Menge. Es war ein breites Gesicht mit hervorspringenden Wangenknochen, tiefliegenden Augen und schmalen Lippen. Das Gesicht von Kazym, dem Diktator von Metelaze.
    Es hing, von, grünen Schwaden eingehüllt, in der Luft. Wahrscheinlich war es eine Projektion; doch für die hypnotisierte, hysterische Menge war das nur wieder eine neue Demonstration von Zheltyanas schrecklicher Macht.
    Schweigen senkte sich über die Menge. Das Gesicht sprach.
    »Mein Volk, ich sehe dich. Ich spüre deine Leiden. Ich kenne deine Not. Viel zu lange schon schmachten wir unter dem Joch von Terra. Viel zu lange schon sind wir von jenen ausgebeutet worden, die uns das Blut aussaugen und nichts dafür geben. Das wird bald ein Ende haben. Bald, sehr bald schon, werden wir die Ketten unserer Unterdrücken abschütteln. Metalaze wird frei sein - frei!«
    »Ayah! Ayah Metelaze!«
    »Uns werden die Früchte unserer Welt allein gehören. Jeder von euch wird ein Haus, Land, reichliches Essen und feine Kleider haben. Nichts wird man uns mehr nehmen, um den Schmarotzern anderer Planeten ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen Schon ist man auf uns neidisch, meine Freunde. Sie spüren bereits unsere große Zukunft, die Verheißung unserer Urväter, deren Geheimnisse wir kennen. Wir werden groß und mächtig und von allen Welten beneidet werden.«
    Luftschlösser, dachte Gresham nüchtern. Alles morgen - nur nicht heute. Goldene Früchte an der Angel vor dem Mund, damit man die Peitsche im Rücken nicht so spürt.
    »Aber es gibt auch Leute unter uns, denen das nicht gefällt, was wir tun. Feinde, die uns um 'unsere große Zukunft betrügen wollen. Sie reden und sie flüstern und sie lügen. Sie arbeiten für jene, die uns unterdrücken. Meine Freunde, muß ich euch sagen, was wir mit ihnen anfangen sollen?«
    »Tod! Tötet sie alle!«
    »Spürt sie auf! Meldet sie den Wächtern!«
    »Ja, ja!«
    »Vernichtet sie!«
    »Ja! Ayah Metelaze!«
    Das Gesicht löste sich auf und wurde wieder zu wirbelden Rauchschwaden. Ein kühler Luftzug fächelte von irgendwoher und brachte' wieder etwas Ordnung in die Gemeinde. Noch mehr Berechnung. Verwirrte, halbbetäubte Frauen und Männer waren keine gute Reklame. Die Gemeinde würde sich glücklich und zufrieden auflösen, ohne zu ahnen, daß ihr Wille insgeheim nach den Diktaten Kazyms gelenkt wurde. Aber der Hokuspokus war noch nicht zu Ende. Wieder begann eine Trommel zu schlagen; aber leiser und gemessener jetzt. Die Assistenten mischten sich unter die Gemeinde, um in Schüsseln Geld einzusammeln. Der Rauch aus dem Becken verflüchtigte sich, und statt dessen begann das Metall dunkelrot zu glühen. In diesem düsteren Licht sah das Gesicht des ausgemergelten Zauberers wie ein Totenschädel aus. »lind wer von euch jetzt hinter den Schleier der Zukunft sehen möchte, möge ein Zeichen geben.« Eine Frau hob die Hand, dann noch zwei weitere. Auch eine Reihe von Männern wollten sich wahrsagen lassen.
    Handlesen, dachte Gresham. Noch mehr Aberglaube - Sargnägel gegen Vernunft und besseres Wissen. Er entspannte sich ein wenig, während der Zauberer und seine beiden Assistenten die Runde durch den Tempel machten.
    Zu einem Mann in seiner unmittelbaren Nähe sprach der Zauberer: »Sie werden einen Sohn bekommen und in der Lotterie gewinnen. Sie müssen sich nur vor einem großen dunklen Fremden in acht nehmen und auf Ihre Worte achten, wenn Sie zu den Ungläubigen sprechen.« Dann kam ein anderer an die Reihe: »Sie haben einen Feind in Ihrem Bekanntenkreis. Ein Jugendfreund, der Ihnen Ihr Hab und Gut nicht gönnt. Ich sehe eine weite Reise und eine kleine Krankheit; aber sonst läuft alles gut.«
    Zu einer Frau: »Sie machen sich Sorgen um Ihren Sohn. Aber Sie brauchen keine Angst zu haben. Er wird bald die Erleuchtung bekommen. Viel Glück liegt auf Ihrem Weg, und es begegnet Ihnen ein Mann, der Sie sehr begehrenswert findet. Wenn er Ihnen einen Antrag macht, wehren Sie ihn sacht ab, damit er nicht verletzt, wird.«
    »Und was ist mit meinen Schmerzen in der Brust, Meister?«
    »Sie werden noch vor Jahresende vorbei sein.« Trost, Versprechungen, vage Feststellungen - eben das übliche. Gresham hätte das auch so gut machen können wie der Zauberer. Neben ihm fragte ein Mann flüsternd: »Wirst du ihm auch deine Hand zeigen?«
    »Nein.«
    »Nein?« Der Mann schien überrascht zu sein. »Du, als Händler in Stoffen, bist
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