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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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Moment stand Kazym ganz verklärt da, jeder Nerv gestärkt durch die Wonneimpulse des Tentakels. Dann drehte er sich um und lief zur Tür mit dem Schallschloß. Chemile wurde von dieser unerwarteten Bewegung fast überrumpelt. Kazym wirbelte herum, weil er etwas hinter seinem Rücken spürte. Er starrte Chemile an, der sich in nichts von dem Hintergrund unterschied, vor dem er stand. Kazym zuckte die Achseln, fast unwillig, weil er sich bereits von seinen Gefühlen narren ließ, und wendete sich dann den metallenen Doppeltüren zu.
     
    *
     
    »Es ist ein Raumschiff«, sagte Chemile erregt. »Ich schwöre es! Ein Raumschiff, das tief unter dem Palast begraben liegt.«
    Er befand sich mit den anderen in dem einzigen noch sicheren Platz auf diesem Planeten - in Arnold Greshams Büro mit den geheimen Anlagen und Sendern. Luden beobachtete einen Schirm. Eine Menschenmenge wälzte sich durch die Straßen. Sie trug Banner und Transparente mit sich und sang im Chor: »Ayah, ayah Zorach!«
    »Sie wollen, daß ihr Anführer zum Staatsrat gewählt wird«, sagte Luden. »Das beweist, daß Zorach genau Kenntnis von allem besitzt, was im Staatsrat vorgeht. Wer ist der Verräter? Fotain? Oder gar Luash? Aber im Grunde spielt das keine Rolle. Wenn mich nicht alles täuscht, wird Kazym schon auf seine Weise mit Rebellen und Aufständischen fertig werden.«
    »Auf die harte Weise«, sagte Saratow grimmig. »Mit Polizisten, Gas und Gewehren.«
    »Und es ist ganz bestimmt ein Raumschiff, Chemile?« fragte Scott noch einmal.
    »Gar kein Zweifel. Die Doppeltür ist eine Luftschleuse. Im Schiff befinden sich Steuereinrichtungen. Im Unterdeck, wo das Ding in seinem Behälter lebt, habe ich auch den Maschinenraum und die Versorgungssysteme gesehen. Alles ganz fremde Apparate; aber der Zweck war eindeutig.«
    »Du hast doch was von warmem Wasser erzählt, Penza, das unter dem Palast in den Kanal fließt«, sagte Scott. »Das könnte Abwasser aus dem Schiff gewesen sein. Doch wie konnte es so lange funktionstüchtig bleiben?« Er hielt stirnrunzelnd inne. »Das Ding in dem Behälter kommt doch nicht an die Steuergeräte heran. Beschreibe sie doch noch einmal.«
    »Es ist gar nicht nötig, daß ein lebendes Wesen das Schiff bedient«, sagte Luden, nachdem Chemile seinen Bericht beendet hatte. »Denkt doch an die Mordain. Sobald wir eine Bruchlandung machen und das Schiff verlassen, bleibt es doch in vieler Hinsicht funktionstüchtig, solange der Computer unbeschädigt ist. Das Ding muß unbeschreiblich alt sein.«
    »Ein Werk der Zheltyana?« meinte Scott fragend. »Das bezweifle ich sehr, Commander. Dafür ist das Schiff in einem zu guten Zustand.
    Wahrscheinlich das Produkt, einer alten Zivilisation, die uns aber schon viel näher steht als die Urväter. Schließlich ist Metelaze ja noch gar nicht so lange besiedelt.«
    »Kazym muß das Schiff entdeckt haben«, sagte Scott, »und hat irgendwie Verbindung mit diesem Ding in dem Behälter aufgenommen. Wahrscheinlich hat dieses Wesen ihm ein paar Geheimnisse verraten - die Entdeckungen, die ihn zu einem reichen Mann - gemacht haben.«
    »Und auch die Metallegierungen, die ich in den Türmen entdeckt habe«, fügte Saratow nachdenklich hinzu. »Und seitdem ist er nur noch das Werkzeug von diesem Ungeheuer, ein verlängerter Tentakel dieses Wesens.« Scott empfand ein gewisses Mitleid mit dem Mann, der mit dem Versprechen von Größe, Macht und Reichtum verführt worden war. Und mit Wonneschauern an der Leine gehalten wurde. Luden sagte nachdenklich: »Ich beneide dich um dein Talent, Veem. Ich würde sonst etwas dafür geben, wenn ich den Artefakten einmal besichtigen dürfte. Vielleicht enthält es doch die Geheimnisse der Zheltyana.«
    »Dann mußt du dich aber beeilen, Jarl. Der Ballon soll bereits in drei Tagen steigen. Dann schaltet Kazym die Türme ein. Wenn er auf den Knopf drückt, ist alles zu spät.«
    »Wir können ihn ja daran hindern«, sagte Saratow grimmig. »Ich bringe nicht gern einen Menschen um. Aber wenn ich damit einen ganzen Planeten vor dem sicheren Tod rette...« Auch Scott konnte jeden Mann töten, der in die Reichweite seiner Hände kam. Doch so einfach lagen die Dinge jetzt nicht mehr. Kazym verließ den Palast nicht mehr. Und obwohl nie eine Wache in seiner Nähe zu sehen war, wurde er wohl ständig überwacht. Scott - der einzige Mann, den Kazym in seiner Nähe duldete - hätte zwar den Diktator ermorden können, doch kurz darauf hätte man ihn dann ebenfalls
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