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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff
Autoren: Paul Preuss
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Miene auf. »Nächstes Mal, mein Lieber, darfst du diese Nummer wirklich niemandem verraten.«
    »Einverstanden, Schatz.« Klaus warf einen Blick auf den Monitor des Teleskops und auf seine beiden Söhne, die sich leidenschaftlich über die phantastischen Fähigkeiten des fremden Schiffes stritten, dessen Flugbahn das Instrument genau verfolgte.
    Er drehte sich zu seiner Frau um. »Nächstes Mal.«
     
    Doch für Klaus sollte es in dieser Welt kein nächstes Mal geben. Das lag nicht etwa an dem fremden Schiff. Denn als das außerirdische Raumschiff endlich an der Erde vorbeiraste, befand Klaus sich unter Wasser in einem der Tauchboote seiner Baufirma, tief in einer unterirdischen Schlucht, die an der Hafenmündung von Trincomalee im Osten Sri Lankas begann. Er versuchte dort, den Schaden an einem Tiefseeprojekt zu diagnostizieren, an dem seine Firma schon seit vielen Jahren arbeitete und für das sie bereits mehrere hunderttausend neue Dollar ausgegeben hatte – als es am Vorabend seiner offiziellen Einweihung auf spektakuläre Weise versagte.
    Das außerirdische Schiff war bis auf wenige zehntausend Kilometer an die Erde herangekommen, hatte seine Geschwindigkeit jedoch nicht verlangsamt. Woraufhin all jene »Experten« in außerirdischen Dingen sich zuversichtlich zeigten, das Schiff würde auf das Kreuz des Südens zuhalten, hatte es die Erde erst einmal passiert.
    Denn seit geraumer Zeit schon hatte man angenommen – und Wissenschaftler wie Randolph Mays hatten es weidlich publiziert –, daß der Heimatstern der Kultur X im Sternbild Crux liegen müsse.
    Doch es kam anders. Von der Erde aus konnte man beobachten, wie das Schiff am hellichten Tag verschwand. Bereits einen halben Tag später wurde es von den Sonnenprotuberanzen verschluckt. Wenige Minuten darauf hatte es unbeschadet die glühenden äußeren Schichten der Sonne passiert. Indem es sich das ungeheure Gravitationsfeld der Sonne zunutze machte, beschleunigte es erneut in einem strahlend hellen Feuerstreif, der sich am Himmel abzeichnete wie ein Faden aus geschmolzenem Glas. Es schoß aus dem Sonnensystem hinaus und steuerte den nördlichen Sternenhimmel auf einer Flugbahn an, deren Ziel – das Nichts war.
    Oder zumindest befand sich dort kein den irdischen Astronomen bekanntes Ziel. Neun Tage lang verfolgten die gewaltigen Radioantennen der Farside-Basis das Schiff, während es mit der zehnfachen Stärke der Erdschwerkraft beschleunigte, bis es über fünfundneunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht hatte. Welche unvorstellbare Kraftquelle konnte dieses gewaltige Schiff auf eine Geschwindigkeit beschleunigt haben, die man bislang nur in subatomaren Teilchenbeschleunigern beobachtet hatte? Woher bezog es den Treibstoff und die Reaktionsmasse für diese unglaubliche Leistung?
    Die Theoretiker wußten auf diese praktischen Fragen keine Antwort. Was sie beobachten konnten, stimmte mit den Gesetzen der Relativitätstheorie überein: die Wellenlänge des vom Schiff reflektierten Lichts verschob sich deutlich zum roten Ende des Spektrums, und sein sich immer weiter entfernendes Bild wurde roter und schwächer. Dennoch ließ sich das Bild mit den riesigen Teleskopen auf Farside verfolgen. Was man auch beinahe vier Jahre lang tat.
    Dann, urplötzlich, schien das Schiff mitten im All anzuhalten. Es wurde noch roter und dunkler, ohne sich weiterzubewegen …
     
    Jahrzehnte vergingen, während das kaum erkennbare außerirdische Schiff regungslos am Himmel zu stehen schien. Die Verwandten und Kollegen von Professor Forster und seinen Begleiten wurden älter und starben. Die Lufthülle der Erde wurde immer stinkender, das Meer immer mehr mit Öl verpestet, bis der gesamte Planet bebend am Rand des globalen Todes stand und nur die unsicheren Raumstationen und die Siedlungen auf dem Mond und dem Mars im Mainbelt – dort lebten nur ein paar hunderttausend Seelen – darauf hoffen konnten, den Selbstmord der Geburtsstätte ihrer Spezies zu überleben.
    Lange vor diesem unglückseligen Ende, sogar noch bevor die außerirdische Erscheinung den taghellen Erdenhimmel wieder verlassen hatte, war Klaus Müller verschwunden. Er war verschollen in der Tiefe des Indischen Ozeans, als er versucht hatte, das erste hydrothermale Kraftwerk der Erde zu reparieren. Von diesem wagemutigen Versuch, die Umwelt zu retten, kehrte der Schweizer Ingenieur nie zurück.
     
    »So jedenfalls hätte es sich abspielen können«, sagte Professor J.Q.R. Forster, in dessen Augen man die
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