Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff
Autoren: Paul Preuss
Vom Netzwerk:
seiner Ansprachen zu halten. Aber jedenfalls atmet er.«
    »Schade«, sagte irgend jemand – McNeil?
    »Marianne – sind Sie in Ordnung?« fragte Captain Walsh.
    »Es … es geht mir gut«, antwortete die junge Frau.
    Marianne war neben Sir Randolph der einzige andere unfreiwillige Gast. Sie tat zwar ihr Bestes, ihre Angst nicht zu zeigen, aber ihre völlige Übermüdung zu verbergen gelang ihr nicht.
    »Es geht uns beiden gut«, schaltete sich mein Assistent Bill Hawkins ein, dessen Beschleunigungsliege sich auf dem Steuerdeck neben der von Marianne befand. Er hatte sich zu ihrem Beschützer ernannt, war aber eindeutig ebenso matt und verängstigt wie sie. »Was geschieht jetzt?«
    »Darüber sprechen wir, sobald wir mehr Informationen haben, Bill.« Walsh sah sich auf dem Steuerdeck um und betrachtete die leuchtenden Lampen auf der Steuerkonsole, die Bildschirme, die Fenster ringsum, von denen man auf den riesigen Felsen draußen blickte. Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr bürstenkurzes, bronzefarbenes Haar; es war eine Geste der Erleichterung. Dann warf sie mir einen anerkennenden Blick zu. »Sie scheinen sich gut gehalten zu haben, Professor.«
    »Vielen Dank, Captain«, sagte ich, ohne Zweifel mit einem Seufzer. Ich machte keinerlei Anstalten, mich von meiner Liege zu erheben. Schließlich war ich trotz meiner äußeren Erscheinung der älteste in der Gruppe. »Aber ich will doch hoffen, daß derartige Beschleunigungen nicht zur Alltäglichkeit werden.«
    »Ganz meine Meinung. In Begleitschiffen habe ich zwar schon Schlimmeres erlebt, aber die sind ja dafür gebaut«, sagte Walsh. »Wie es scheint, hat unser Schlepper es jedoch gut überstanden. Kann unser Computer das bestätigen?«
    »Alle Systeme abrufbereit, Funktionen normal«, sagte die verbindlich-fade, leicht chinesisch gefärbte Stimme des Zentralrechners der Ventris.
    »Ziemlich warm hier drinnen, finden Sie nicht auch?« beklagte ich mich.
    »Daran ist im Augenblick nichts zu ändern.« Die Luken ließen immer noch Außenluft herein, um bordeigenen Sauerstoff zu sparen. Es war heiß im Innern, und feucht.
    Blake Redfield, mein zweiter Assistent, hatte sich aus seinen Gurten an der Liege des Ingenieurs befreit, auf die er sich vorübergehend gelegt hatte. »Mal sehen, ob ich unten irgendwas tun kann.«
    »Sehen Sie nach Mays, ja? Ich will nicht, daß er mir noch einmal Ärger macht«, sagte Walsh.
    Redfield knurrte: »Am besten versetzen wir ihn in Tiefschlaf und lagern ihn im Frachtraum ein.«
    »Seine Kabine muß fürs erste reichen. Sorgen Sie nur dafür, daß er kein Brecheisen bei sich hat.«
    Redfield nickte und zog sich durch die offene Luke nach unten in den Haupteingang des Schiffes.
    »Hallo Ventris, alles in Ordnung?« Die Stimme in den Lautsprechern der Commlinks war die einer Frau, Inspektor Ellen Troy. Durch die Echos klang sie hohl und merkwürdig verzerrt. Wir hatten zuvor zwar wenig Zeit gehabt, uns mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß sie unter Wasser sprach; dennoch kam uns der Klang ihrer Stimme alles andere als gewohnt vor.
    »Alle leben noch, Ellen.«
    »Gut. Von hier gibt es auch Neuigkeiten. Die Ventris wird sich vor unserer nächsten Beschleunigungsphase vom Weltenschiff trennen. Man wird Sie auf eine Flugbahn zu einer Siedlung im Mainbelt bringen. Am besten fangen Sie sofort mit den Vorbereitungen an, Jo.«
    »Was?« Endlich wurde ich wach. Ich zerrte an meinen Gurten. »Was haben Sie gesagt, Troy?«
    »Das … ist eine gute Nachricht«, sagte der Captain.
    »Und was soll aus dem fremden Raumschiff werden?« verlangte ich zu wissen.
    »Was wird aus Ihnen, Ellen?« wollte Walsh wissen.
    »Ich weiß nicht, wohin dieses Ding fliegt«, sagte Troy über Commlink. »Aber was immer sein Ziel sein mag, ich werde mitfliegen.«
    »Ich bestehe darauf, Sie zu begleiten«, protestierte ich.
    »Ich weiß nicht, ob das möglich sein wird, Professor.«
    »Wieso nicht? Die Luft in der Schleuse ist durchaus zum Atmen geeignet. Das Wasser ist trinkbar, die Lebensmittel eßbar. Bestimmt können die fremden Wesen …«
    »Ich werde sie fragen.«
    »Ich bestehe darauf, direkt mit dem Außerirdischen zu verhandeln, Sie wissen genauso gut wie ich …«
    Wieder unterbrach sie mich. »Ich werde Ihre Anfrage übermitteln und mich so schnell ich kann wieder bei Ihnen melden, Sir. Jo, treffen Sie die Startvorbereitungen. Sie bekommen nur eine Chance.«
     
    Forster blickt von seinem Nest aus Kissen auf dem Teppich gegenüber Ari und Joszef auf.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher