Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
159 - Schimären der Wüste

159 - Schimären der Wüste

Titel: 159 - Schimären der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael M. Thurner
Vom Netzwerk:
WAS BISHER GESCHAH
    Am 8. Februar 2012 trifft der Komet »Christopher-Floyd« die Erde. Die Folgen sind verheerend. Die Erdachse verschiebt sich und ein Leichentuch aus Staub legt sich für Jahrhunderte um den Planeten. Nach der Eiszeit bevölkern Mutationen die Länder und die Menschheit ist – bis auf die Bunkermenschen – unter dem Einfluss grüner Kristalle aus dem Kometen auf rätselhafte Weise degeneriert. In dieses Szenario verschlägt es den Piloten Matthew Drax, dessen Staffel beim Einschlag durch eine Art Zeitriss ins Jahr 2516 gerät. Nach dem Absturz wird er von Barbaren gerettet, die ihn »Maddrax« nennen.
    Zusammen mit der telepathisch begabten Kriegerin Aruula findet er heraus, dass körperlose Wesen, die Daa’muren, mit dem Kometen – dem Wandler – zur Erde gelangten. Sie veränderten die irdische Flora und Fauna, um einen Organismus zu erschaffen, der zu ihren Geistern kompatibel ist: eine Echse mit gestaltwandlerischen Fähigkeiten. Als die Daa’muren damit beginnen, Atomwaffen zu horten, kommt es zum Krieg, den keine Seite für sich entscheiden kann…
     
    Durch den andauernden Impuls des Wandlers, der alle Technik lahm legt, können Matt Drax und die Cyborg Naoki Tsuyoshi nicht zur Erde zurück. Sie fliegen zum Mond – und treffen dort auf die Nachfahren einer Mars-Expedition des Jahres 2009.
    Eine weitere Überraschung: Naoki ist die Blutsverwandte einer der ersten Siedlerinnen, Akina Tsuyoshi! Aber Naoki liegt im Sterben; der außerirdische EMP hat ihre bionischen Implantate beschädigt.
    Als die Marsianer den Heimflug antreten, nehmen sie Matt als Gefangenen mit! Seine Ankunft auf dem terraformten Mars sorgt für erste Streitigkeiten im Rat und in der Bevölkerung; man fürchtet das barbarische Erbe der Erde. Es kommt zu den ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Städtern und Waldbewohnern seit dem unseligen Bruderkrieg vor 260
    Erdjahren. Matt wird im Auftrag der Ex-Präsidentin, die bei den Waldleuten lebt, entführt, doch die amtierende Ratspräsidentin schickt ihm eine Robot-Spinne hinterher, die den Erdmann töten soll. Der jedoch erweist sich als unverzichtbar für die Marsianer, als es ihm gelingt, die Schrift der Alten – der vor 3,5 Mrd. Jahren verschwundenen Marsrasse – zu entschlüsseln. Es muss sich um Vorfahren der Hydriten handeln, des amphibischen Volkes, das seit Urzeiten in den irdischen Meeren lebt und mit dem Matt schon intensiven Kontakt hatte.
    Nachdem er den außer Kontrolle geratenen Roboter zerstört hat, wird ihm das Studium der Schriften gestattet; man erhofft sich auch die Enträtselung des mysteriösen Strahls, der seit damals auf die Erde gerichtet ist.
    Aruula hat auf der Erde die Katastrophe überlebt, glaubt aber, dass Matt niemals zurückkommen wird. Die Vision eines brennenden Felsens, empfangen im Augenblick der Explosion, führt die Telepathin nach Süden – in eine Welt, die barbarischer und gnadenloser geworden ist als je zuvor…

»Beweg dich gefälligst!«, rief Aruula und zerrte mit aller Kraft an den Zügeln. »Es ist kalt, es stürmt, ich habe Hunger! Wenn wir nicht vor Einbruch der Dunkelheit eine geeignete Lagerstätte finden, schlitze ich dich auf und wärme mich an deinen Eingeweiden!«
    Rapushnik warf ihr einen verächtlichen Blick zu. Dem Mienenspiel des Kamshaas nach zu urteilen, durchschaute es Aruula ohne Probleme. Es kaute ungerührt weiter, kümmerte sich nicht weiter um sie. Seit Stunden behielt es die mehligen Nüsse im Maul, die ihm seine Besitzerin als Frühstück verabreicht hatte. Ab und an spuckte es gelblichen Speichel in den Sand oder furzte ohrenbetäubend.
    »Wollte Jem’shiin mich strafen«, fuhr Aruula fort, »indem er dich mir schenkte, du Eiterwarze Orguudoos; ach was: Du schleimiger Ausfluss der Eiterwarze Orguudoos…«
    Aruula besaß Fantasie und einen reichen Wortschatz, doch auch ihr mussten einmal die Worte ausgehen. Denn ein Kamshaa war mit keinem anderen Wesen des Erdkreises zu vergleichen. So wie auch seine Störrigkeit.
    »Na gut«, murmelte die Barbarin schließlich erschöpft. Sie gab auf, ließ die Zügel nach, schleuderte sie achtlos zu Boden.
    Mit kreisenden Bewegungen der Oberarme vertrieb sie die Muskelschmerzen – und sorgte dafür, dass ihr Kreislauf in Schwung blieb.
    Denn es wurde kalt, bitterkalt. Die Wintertage und -nächte in dieser endlosen Wüste waren eine Prüfung, der selbst die wettergehärtete Barbarin Tribut zollen musste. Seit Wochen schon verbarg sie ihren

Weitere Kostenlose Bücher