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Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Autoren: Karen Traviss
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etwas aus, auf mich zu warten?«
    »Meister, wo sollten wir ohne Euch schon hingehen?«
    »Ich bin nicht die Gemeinschaft. Das seid ihr. Eines Tages wird sie weitergehen und mich zurücklassen müssen.«
    »Niemals.«
    »Niemals ist eine lange Zeit. Wenn ihr also beschließt, meine sterblichen Überreste einem Präparator zu übergeben, um mich dann irgendwo im Schiff aufzustellen«, meinte Altis steif, »werde ich als Geist zurückkehren und jede einzelne Partie Sabacc, die ihr spielt, stören.« Er lächelte. »Ich werde warten.«
    Callista blieb bis zum letzten Moment bei ihm, bis der Pilotendroide mit dem Einschalten der Warnleuchten zum Einstieg aufforderte und Ash sie, nachdem alle anderen eingestiegen waren, an Bord scheuchte.
    »Es ist jemand Wichtiges«, sagte sie.
    »Jeder ist wichtig für den Meister«, erwiderte Callista.
    Sie starrte aus dem Sichtfenster, während das Shuttle sich auf den Weg zur Wookieeschütze machte, und sah Altis an, bis dieser nur noch ein kleiner grauer Punkt im hell erleuchteten Rund aus Transparistahl und Plastoid war.
    Ja, jeder war wichtig. Und alles, was sie taten, war ebenfalls wichtig.
     
     
    KABINE DES CAPTAINS, LEVELER, ORBITALDOCK, KEMLA-SCHIFFSWERFTEN
     
    Gil war in ein Gespräch mit dem Aufseher der Werft vertieft, und Abschiede waren Hallena noch nie leicht gefallen.
    Er würde es verstehen. Es war schließlich nicht für immer. Aber es musste jetzt sein.
    Sie hatte kein Gepäck. Das brauchte sie nicht. Gils Steward und einer der Klon-Versorgungsoffiziere hatten ein paar Sachen für sie zusammengesucht – graue Flottenoveralls, Unterwäsche in Männergröße, die sie später ändern konnte, und Toilettenartikel –, die sie jetzt in einen kleinen Stoffbeutel stopfte. Sie hatte auch nicht zurückverfolgbare Credits, die sie in Barcreds umtauschen konnte. Das war das Gute daran, wenn man ein Spion war: Der Geheimdienst hatte sie gelehrt, wie man untertauchte, ohne Spuren zu hinterlassen, und ihr die Mittel gegeben, es auch zu tun und in der Anonymität zu überleben. Jetzt würde sie genau das machen. Allerdings würde sie alles auf einmal umtauschen müssen, denn auch wenn sich die Credits nicht zurückverfolgen ließen, würde sie durch regelmäßige Einlösungen Aufmerksamkeit erregen, sodass man das Konto unter Umständen sperrte.
    Ich brauche wirklich nicht viel. Ich bin eine Überlebenskünstlerin.
    Als sie sich in Gils Wandspiegel betrachtete, fragte sie sich, ob die Beule an ihrem Kopf in irgendeiner Verbindung zu ihrer Entscheidung stand unterzutauchen. Letztendlich war es eigentlich nicht ihr Stil: Sie hatte sich immer vorgestellt, wie sie in Isards Büro stürmte, ihm alle möglichen Namen an den Kopf warf – bis hin zum Hinterteil eines Hutts – und ihm dann sagte, wo er sich seinen Job hinstecken könne. Doch jener Tag hatte noch nicht einmal in ihrer Fantasie richtig Gestalt angenommen. Sie akzeptierte – immer widerwilliger, immer schwerer mit jedem Tag, der verging –, dass sie ihren Job vielleicht nicht mochte, doch dass er getan werden musste. Ihr Job war es, zu den finsteren Orten zu gehen, wo niemand sonst hinkonnte.
    Das Problem war nur, dass sie den finsteren Ort in ihrem Innern entdeckt hatte – und das war kein Ort, an dem sie weiterleben konnte.
    Es gab keinen, den sie hätte um Verzeihung bitten können, hier konnte sie nicht Buße leisten. Aber dann schaute sie nach oben, denn oben war die einzige Richtung, die ihr passend erschien.
    »Es tut mir leid, Vere. Entschuldige, Ince, Shil. Bitte, verzeiht mir alle, die ihr gestorben seid, damit ich eine zweite Chance bekomme. Ich werde sie nicht verschwenden. Das verspreche ich.«
    Sie hätte auch Gil um Verzeihung bitten sollen, doch die Beziehung zwischen ihnen war komplizierter, und das würde sie auch immer sein. Sie beendete den Brief – auf echtem Flimsi, ein richtiger Brief für einen Gentleman, der auf solche Dinge achtete – und versiegelte ihn vorsichtig, ehe sie einen Kuss darauf hauchte und ihn unter die Flasche mit dem Syrgeist schob.
    Da würde er ihn finden.
    Er war der Einzige, der ihn lesen und seine Bedeutung verstehen würde.
    Und dann wüsste er, wo er sie finden konnte.
    Wenn sie jetzt nicht ging, würde sie es nie schaffen, und der Republikanische Geheimdienst kannte ihren letzten Aufenthaltsort. Es war einfach korrekt, wenn sie dafür sorgte, dass Gil keine weiteren Umstände durch ihr Verschwinden entstanden.
    Keine Gefangenen. Keine Geiseln. Und weil er sie liebte,
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