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Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Autoren: Karen Traviss
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würde versuchen, die nächsten Anverwandten zu benachrichtigen. Klonsoldaten hatten zwar keine, aber bestimmt gab es doch jemanden – irgendjemanden –, der Akten über ihr Leben und ihren Tod führte. Rex kümmerte sich um solche Dinge. Wenn also niemand sonst um sie trauerte, dann würden es zumindest ein Klonbruder wissen wollen.
    Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit.
    »Quatsch«, stieß Altis hervor. »So ein Unsinn. Wo ist die Leidenschaft für Gerechtigkeit? Wo die Leidenschaft für den Frieden? Die Leidenschaft für Rechte? Wir brauchen Leidenschaft! Ohne Leidenschaft gibt es nur Selbstgefälligkeit! Wir haben vergessen, wofür wir da sind.«
    Geith war wie die anderen Schüler an diese verärgerten Altis-gegen-Altis-Ausbrüche gewöhnt. Geduldig ging er neben seinem Meister her.
    »Wir alle spüren, dass das Dunkel näher rückt, Meister.«
    »Man kann es nicht getrennt sehen!« Es war jetzt ganz offensichtlich; die Macht hatte ihn in ihren Fängen und forderte ihn auf zuzuhören. »Es ist keine abgehobene Einheit! Es ist gar kein anderes Wesen! Wir sind es selbst, es ist in uns, ein Teil von uns. Es ist unsere Blindheit, dass wir meinen, der Stempel, der uns zu den Guten macht, befreit uns davon, das Böse in uns selbst zu sehen. Es ist so viel leichter, auf Dooku zu zeigen und ihm die Schuld zu geben, nicht wahr? Dooku war ein guter Mann, als ich ihn kennenlernte. Ein Mann mit Prinzipien, ein Mann mit ehrlichen Leidenschaften. Wir treiben solche Menschen zu extremen Handlungen, wenn wir uns weigern zu sehen, was sie beunruhigt. Wir sind die Dunkle Seite – wir alle. Die Dunkle Seite ist die Summe dessen, was wir tun – und was wir nicht tun.«
    Geith war ein guter Mann, genau wie es auch Dooku einst gewesen war. Er hatte einen scharfen Verstand. Er würde die Obrigkeit nie akzeptieren, nur weil sie ihm mit der Faust drohte oder missbilligend ansah. Er war unnachgiebig bei der Erforschung seiner eigenen Fehler. Aber es reichte nicht zu forschen und zu denken. Man musste auch zur Tat schreiten. Gute Vorsätze allein genügten nicht.
    Gute Vorsätze und Blindheit führten zu einer verstörenden Wirklichkeit, die den Soldaten getötet hatte, der nun ein paar Meter weiter in einem Hauseingang lag. Man hätte auch annehmen können, dass er schlief, zusammengekauert wegen des beißenden Windes, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass ein großer Teil seines Körpers fehlte.
    Wer hat nur solch eine Armee geplant? Und woher haben sie gewusst, dass ein Krieg bevorsteht?
    »Ich glaube, der Zeitpunkt, zu dem das Problem noch hätte gelöst werden können, war schon längst verstrichen, als Ihr geboren wurdet, Meister«, meinte Geith. »Ehe Ihr Euch also die Schuld dafür gebt, weil Ihr Euch dem Durchschnittsleben als Jedi entzogen habt – lasst es bleiben.«
    »Das«, entgegnete Altis steif, »wäre das Leugnen persönlicher Verantwortung. Wir können alle für eine Veränderung sorgen.«
    »Meister, wenn überhaupt jemand die Galaxis verändern könnte – dann hättet Ihr es längst geschafft.«
    Altis nahm all seine Kraft zusammen, um sich hinzuhocken und den Leichnam umzudrehen. Er war steif, aber nicht durch die Leichenstarre, sondern wegen der Kälte. Er fragte sich, ob er den Helm abnehmen sollte, aber er konnte es nicht ertragen, das Gesicht zu sehen. Er hatte bereits einmal zu oft in Rex’ Augen geschaut. Geith legte die Hand unter seinen Ellbogen und half ihm, wieder aufzustehen.
    Sein Rücken schmerzte. Es waren ein paar harte Tage gewesen, und er wurde nicht jünger.
    »Wir haben versucht, uns aus den Angelegenheiten der Republik herauszuhalten«, sagte er. »Aber die Angelegenheiten halten sich nicht fern von uns.«
    »Meister«, erwiderte Geith sanft, »das heißt nicht, dass wir einen Kompromiss eingegangen sind.«
    »Wir müssen dafür sorgen, dass dieser Krieg aufhört.«
    »Ihr habt gesehen, wie ich versucht habe, Distanz zu wahren, und dabei gescheitert bin, Meister. Nur weil wir uns von Rex und seinen Männern entfernen, bedeutet das nicht, dass wir unsere Hände in Unschuld waschen können. Sie werden trotzdem sterben. Wir tun nichts – aber Gutes kann nie aus Nichtstun erwachsen.«
    »Es jagt mir Angst ein, dass Sora Bulq womöglich nicht ganz Unrecht hat. Dass die Regierung vielleicht wirklich zu Fall gebracht werden muss.«
    »Ich glaube, dass wir auch da nichts tun können. Wir können nur die Verantwortung für uns selbst übernehmen und den Opfern dieses Krieges
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