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Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Autoren: Karen Traviss
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helfen.«
    Altis schaute zum Schiff zurück. Da war jetzt ein steter Strom von Jedi und ihren Helfern, die Vorräte zu den Flüchtlingen transportierten. »Wie diesen tief unglücklichen Leuten.«
    »Und denen da.« Geith zeigte auf den toten Soldaten. »Das sind auch Opfer.«
    »Dann wollen wir uns jetzt nützlich machen«, meinte Altis. Er musste sich erst wieder beruhigen, ehe er sich mit den Leichnamen befassen konnte… Und ein bisschen ehrliche Arbeit war selbst mit einem schmerzenden Rücken ein gutes Mittel dazu. »Allein die Generatoren wieder zum Laufen zu bringen, wird Leben retten. Liegt es an meinem Alter oder ist es hier so kalt wie der Tod?«
    »Es ist kalt, Meister.«
    Sie gingen wieder zum Lager zurück. Altis brach fast das Herz. Es lag nicht so sehr an den Verletzungen, die er bei den Zivilisten sah, sondern eher am Ausdruck ihrer Gesichter, der an ihm zerrte. Ihre Mienen drückten Fassungslosigkeit aus. Warum wir? Warum war der Krieg zu ihnen gekommen? Eine Frau, an deren Beinen sich ein kleines Kind festklammerte, hielt ihm einen dampfenden Becher hin, und er merkte, dass sie nicht darum bat, ihn zu füllen, sondern ihm ein heißes Getränk anbot. Wahrscheinlich sah sie einen alten Mann mit von der Kälte verhärmtem Gesicht, der etwas Warmes brauchte. Offen gesagt war sie mager und hässlich, ausgezehrt von Armut; aber in seinem ganzen Leben war er noch nie einem so viel Schönheit ausstrahlenden Wesen begegnet. Da war Vollkommenheit. Diese schlichte Geste der Großzügigkeit war Liebe in ihrer reinsten Form.
    Gelassenheit, oh mein lieber Rücken! Leidenschaft. Leidenschaft, Empörung und Liebe. Das ist es, was diese Galaxis braucht, nicht Gelassenheit! Die Leidenschaft nach Veränderung. Empörung über diese Grausamkeit. Liebe – gleich eimerweise für alle, Liebe zwischen Eltern und Kind, zwischen Ehepartnern, zwischen Bruder und Schwester, zwischen Freunden. Wir brauchen mehr Bindungen, nicht weniger. Bindungen können uns davon abhalten, uns weiter zu zerfleischen.
    Altis hatte eine Gabe. Ihm waren seltene Fähigkeiten von der Galaxis verliehen worden, und wie diese Dinge auch funktionieren mochten – es war seine Pflicht, sie zu benutzen. Er wusste nur nicht immer, wie er sie am besten einsetzen sollte.
    Altis nahm den Becher, trank einen Schluck und umarmte die ausgemergelte Frau. Er entdeckte ein paar Bonbons für das Kind in seiner Tasche. Eine seiner Nicht-Jedi-Schülerinnen, Gab, kam mit einem ganzen Arm voller Decken zu ihm.
    »Wir dachten, wir hätten Euch verloren, Meister«, sagte sie. Was er erst für eine Decke oben auf dem Stapel gehalten hatte, erwies sich als Mantel, den sie ihm jetzt zuwarf. »Zieht Euch den um Himmels willen an.«
    Altis zog den Mantel an, um ihr einen Gefallen zu tun. Es gab kein Gesetz, das es einem Jedi-Meister verbot, jene zu unterrichten, die keine Macht-Fähigkeiten besaßen. Und wenn es doch eins gab… Pah, er würde den Quatsch ignorieren. Die normalen Männer und Frauen in seiner Gemeinschaft brachten ihm tagtäglich mehr bei, als er sie in einem ganzen Leben lehren konnte. Wie seine liebe verstorbene Frau – die überhaupt nicht machtsensitiv gewesen war und dazu geneigt hatte, sein Lichtschwert zum Schneiden widerspenstiger Äste zu benutzen – immer zu sagen pflegte: Es gibt eine Weisheit, die über die Fähigkeit, einen Tisch nur mit seinen Gedanken zu bewegen, hinausgeht.
    Ja, Margani. Ich höre dich. Ich höre dich noch immer.
    Geith blieb zwischen den Zelten stehen, um Notizen in sein Datapad einzugeben. Jeder Einzelne in der Gemeinschaft kannte die Aufgabe, die er in einer Notfallsituation zu übernehmen hatte. Geith schrieb sich auf, wie viele Flüchtlinge medizinische Versorgung brauchten. Die dringenden Fälle wurden bereits von Erstversorgern behandelt, aber es gab noch andere, die Medikamente und eine besondere Behandlung benötigten, wenn sich die anfängliche Hektik gelegt hatte.
    »Kommt mir mein dogmatischer Stolz in die Quere, Geith?«, fragte Altis. Er nahm einen kleinen Jungen hoch, der auf ihn zugewackelt kam, und untersuchte die tränenden Augen des Kindes. Eine Frau kam angerannt, die wohl das Kind gesucht hatte, und Altis reichte es ihr. »Sag es mir ganz direkt. Ist es auf meiner Seite nur ein eitles Beharren auf meiner Ideologie, irgend so ein idiotischer Glaubensstreit mit Yoda?«
    Altis wünschte, dass es so wäre. Das tat er wirklich. Zwei alte Narren, die sich aus akademischer Eitelkeit über irgendwelche
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