Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
vermeiden. Wenn man eine zu große Zuneigung zu jemandem entwickelt, ist das der sicherste Weg, um sich Schmerz einzuhandeln.« Weiß er Bescheid?
    Das war Anakins erster Gedanke. Er geriet fast in Panik.
    Altis war nicht wie andere Jedi; vielleicht war er in der Lage, Dinge zu spüren, die nicht einmal Obi-Wan – ja, nicht einmal Yoda – erkannten. Seine Anhänger konnten Dinge tun, zu denen kein anderer Jedi in der Lage zu sein schien – ganz besonders auffällig war ihre Verbundenheit mit Maschinen, mit Computern. Anakin war zwar ein begabter Mechaniker; aber Callista konnte mit einer Maschine verschmelzen. Es war fast schon erschreckend.
    Doch das war nicht halb so erschreckend wie die Vorstellung, dass Altis über Padmé Bescheid wissen könnte.
    »Rex bedauert die Kürze ihres Lebens – genau wie ich.« Altis wirkte jetzt ein bisschen jünger. Er hatte seine Haltung leicht verändert. Die Hände lagen jetzt nicht mehr vor dem Bauch, sondern waren auf die Hüften gestützt. Irgendwie verwandelte er sich dadurch von einem Weisen in einen Kriegsveteranen. Anakin wusste, dass er das Gespräch mit ihm nicht auf die leichte Schulter nehmen konnte.
    »General Skywalker, ich kannte Qui-Gon Jinn. Er war ein außergewöhnlicher Mann.«
    »Er hat auf jeden Fall einen großen Eindruck bei mir hinterlassen.«
    »Ich spüre, was Euch belastet.«
    »Oh.« Was soll ich sagen? Er würde es natürlich niemandem erzählen. Das spüre ich. »Das ist eine ziemlich lange Liste.«
    »Es ist nichts Falsches an Meinungsverschiedenheiten mit dem Jedi-Rat. Qui-Gon hatte sie genauso wie ich auch. Es ist nicht notwendigerweise etwas Schlechtes.«
    »Meister… Wie viele Schüler habt Ihr unterrichtet?«
    Altis zuckte mit den Achseln und schaute zur Seite, als würde er rechnen. »Wahrscheinlich Tausende. Ich bin da eher Traditionalist – bei mir ist es ganz einfach. Es hat keinen Sinn etwas komplizierter zu machen, als es sein muss. Also lehre ich gut zu sein, Gutes zu tun und gute Fragen zu stellen. Denn mehr ist es nicht.«
    Anakin hätte beinahe nach Luft gerungen. Er kam sich dumm vor, dass er so schockiert war, aber er hatte keine Vorstellung davon gehabt, wie viele Anhänger Altis haben könnte. Jetzt wusste er es. Das war keine kleine, aus Verrückten bestehende Sekte.
    Altis lächelte. Da lag kein Hohn in seiner Miene, nur Bedauern. Fast wirkte es so, als habe er das Gefühl, es sei für irgendetwas zu spät.
    »Wollt Ihr mich denn nicht das fragen, was Ihr wirklich wissen wollt, junger Mann?«
    Es war Anakins einzige Gelegenheit. Er wusste, dass er Altis wohl nicht so bald wiedersehen würde – wenn er ihn überhaupt wiedersah. Altis schien das auch zu wissen. Er wirkte so, als würde er ihm einen Rat zum Abschied geben wollen. Und er sah nicht wie ein Mensch aus, der das aus Gewohnheit tat.
    »Und würdet Ihr mir dann auch eine Antwort geben?«
    »Natürlich.«
    »Seid Ihr verheiratet?«
    Altis legte den Kopf etwas zur Seite. »Ich habe meine Frau vor ein paar Jahren verloren. Ich vermisse sie ganz furchtbar. Durch ihren Einfluss war ich ein besserer Jedi.«
    »Die Bindung zu ihr hat… ganz offensichtlich nicht dafür gesorgt, dass Ihr Euch der Dunklen Seite zuwendet. Wie auch keiner Eurer Anhänger.«
    »Jetzt kommen wir vielleicht zu Eurer eigentlichen Frage.«
    Anakin zerbrach fast innerlich. Er spürte solch ein Mitgefühl, solch eine Ehrlichkeit und Demut bei Altis, dass er sich fragte, ob er sich ihm vielleicht doch anvertrauen konnte. Doch es war nicht Angst vor Altis, die ihn bei der Vorstellung, von seiner heimlichen Heirat zu erzählen, in Panik versetzte. Es war eher die Angst, dass er sich nie wieder damit würde abfinden können, ein Jedi zu sein – die Art Jedi, die er jetzt war, Obi-Wans Art eines Jedi – wenn er einmal offen über den Aufruhr in seinem Innern gesprochen hatte. Und er hatte keine Ahnung, wo das wohl hinführen würde.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine habe«, entgegnete Anakin.
    »Nun, wenn ich Euch eine Antwort gebe, dann braucht Ihr nicht das Gefühl zu haben, Eure Meister hintergangen zu haben, indem Ihr sie gestellt habt.« Altis setzte sich auf eines der Sicherheitsgeländer am Schott. »Ich weiß nicht, warum Meister Yoda oder eins der anderen Mitglieder des Jedi-Rates ihre Anhänger kaum auf die Tatsache vorbereiten, dass wir existieren und trotzdem nicht der Dunklen Seite zum Opfer gefallen sind. Das gilt für viele Lebewesen, seien sie nun Machtnutzer oder nicht. Aber das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher