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Im Bann des italienischen Millionaers

Im Bann des italienischen Millionaers

Titel: Im Bann des italienischen Millionaers
Autoren: Elizabeth Power
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PROLOG
    Santo cielo! Sie war es wirklich!
    Ohne sich anmerken zu lassen, was in seinem Inneren vorging, setzte Damiano das Gespräch mit der Chefin von Redwood Interiors fort. Sein Blick aber folgte der jungen Frau, die eben im Korridor hinter der Glastrennwand aufgetaucht war.
    Ihr rotes Haar war nicht so lang, wie er es in Erinnerung hatte, sondern kurz und modisch gestylt. Mit ihren natürlich geschwungenen Lippen und den zarten Gesichtszügen wirkte sie wie eine schelmische kleine Elfe. Dabei war sie eher gefährlich als schelmisch. Daran konnte er sich auch trotz des Schocks, sie so plötzlich wiederzusehen, noch erinnern. Gefährlich, nur auf ihren Vorteil bedacht und geldgierig!
    „Signore D’Amico?“
    Die Frage seiner Geschäftspartnerin riss Damiano aus seinen Gedanken, und er rief sich ungehalten zur Ordnung. Wie kannst du dich nur so gehen lassen? Reichte der flüchtige Anblick ihres roten Haars tatsächlich, um ihn dermaßen aus dem Konzept zu bringen? Ausgeschlossen! Hier ging es um einen Geschäftsabschluss! Er wollte in Großbritannien eine neue Kette von Einkaufs- und Freizeitzentren eröffnen und zum Erfolg führen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass er beim letzten Meeting mit dem Design-Team mit seiner Vergangenheit konfrontiert würde.
    „Diese junge Frau …“ Sie bemerkte ihn nicht einmal, als sie die Tür des gegenüberliegenden Büros aufschloss. Er hingegen wurde das Bild der seidigen roten Locken nicht los, die sich in ihrem schlanken weißen Nacken kringelten. Und das, obwohl die Locken und ihre hübsche Besitzerin längst seinem Blick entschwunden waren.
    „Sie meinen Miss Singleman?“ Seine Geschäftspartnerin war eine scharfsinnige Frau in den Fünfzigern; ihr schwarzes hochgestecktes Haar und der knallrote Lippenstift passten zu der kompromisslosen Unternehmerin, als die er sie kennengelernt hatte. Und nun kannte sie auch noch den Grund für seinen plötzlichen Mangel an Konzentration! „Riva?“
    „Riva …“ Er empfand es als nahezu sinnliches Erlebnis, wie ihm ihr Name über die Lippen glitt! Also hatte sie nie geheiratet. „Si“, erwiderte er ruhig. Ruhiger, als ihm zumute war, wie er ärgerlich feststellte. Doch sein Schweigen schien eine Aufforderung zu enthalten.
    „Sie ist eine unserer neuen Mitarbeiterinnen“, erklärte seine Geschäftspartnerin lächelnd. „Im Augenblick arbeitet sie vor allem als Innenarchitektin für Privathäuser. Sie ist jung, enthusiastisch, manchmal ein bisschen unkonventionell – aber sehr, sehr talentiert.“
    Und darüber hinaus eine berechnende und mit allen Wassern gewaschene Betrügerin!
    Für den Bruchteil einer Sekunde war Damiano versucht, einfach zu gehen und das Geschäft platzen zu lassen. Das wäre wahrscheinlich besser, als einer Firma, die so fragwürdige Personen wir Riva Singleman einstellte, mein Geld anzuvertrauen, überlegte er. Doch dann gewann seine Neugierde die Oberhand – seine Neugierde und die unauslöschliche Erinnerung, wie sich ihre weichen Lippen auf seinen angefühlt hatten. Wie war diese unseriöse kleine Studienabbrecherin nur in solch ein renommiertes Team von Innenarchitekten und Designern hineingeraten? In seinem ganzen Leben hatte ihn noch nicht etwas so aus der Fassung gebracht. Aber wieso sollte er nicht seine Geschäfte abwickeln und gleichzeitig seine Neugierde befriedigen? Das Schicksal hatte ihn in diese Situation gebracht, und davonlaufen war nicht seine Art.
    Aufmerksam hörte er seiner Geschäftspartnerin zu, die ihm versicherte, dass alles genau nach Plan verlaufen und seine Vorstellungen präzise umgesetzt würden. „Jeder Mitarbeiter meines Teams ist bereit, Sie hundertfünfzigprozentig zufriedenzustellen.“
    Das ist genau das, was ich erwarte, hundertfünfzigprozentige Zufriedenheit! Und während er jenes charmante Lächeln lächelte, dessen unwiderstehlicher Wirkung sich seine Geschäftspartnerin ebenso wenig entziehen konnte wie jedes andere weibliche Wesen in den vergangenen zweiunddreißig Jahren, begann Damiano über seinen neuen, faszinierenden Plan nachzudenken.

1. KAPITEL
    Langsam fuhr Riva an der Steinmauer vorbei und parkte ihren Wagen am äußersten Ende der Straße. Das Anwesen musste einmal ein florierendes Landgut gewesen sein, dem großen alten Herrenhaus nach zu urteilen, das am Ende der langen Einfahrt lag. Jetzt allerdings waren die Fenster mit Brettern vernagelt und ein „Zu verkaufen“-Schild baumelte an einem der rostigen Torflügel.
    Als sie aus
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