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Im Bann des italienischen Millionaers

Im Bann des italienischen Millionaers

Titel: Im Bann des italienischen Millionaers
Autoren: Elizabeth Power
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versehentlichen Überdosis Antidepressiva.“ Eigentlich eher an der tödlichen Kombination aus den Medikamenten, die Chelsea gegen ihre Depression hatte einnehmen müssen, und Alkohol. Aber das brauchte Damiano nicht zu wissen.
    „Wann?“
    „Vor etwas über einem Jahr.“
    Er runzelte die Stirn. „Wie ich schon sagte, es tut mir leid.“
    Mit einem bitteren Lachen erwiderte sie: „Das muss es nicht. Schließlich war es ja nicht deine Schuld, dass sie an einer Depression erkrankte, nachdem ihre Verlobung zerbrach und sie den Mann verlor, den sie liebte.“
    „Du machst mich dafür verantwortlich?“
    „Wenn du dir den Schuh anziehen möchtest.“
    „Bedauere, nein!“ Nachdenklich blickte er zum Fenster. Ein dunkler Bartschatten war auf seinem kantigen Kinn zu sehen, obwohl er sich zweifellos erst vor ein paar Stunden rasiert hatte. „Du weißt ganz genau, warum Marcello die Verlobung mit deiner Mutter gelöst hat“, versetzte er mit brutaler Sachlichkeit. „Ihre Motive haben genauerer Überprüfung nicht standgehalten. Ebenso wenig wie deine.“
    „Vor dir haben sie nicht standgehalten.“
    „Weil Marcello viel zu sehr in ihr hübsches Gesicht und ihre strahlend blauen Augen verliebt war, um hinter die Fassade zu blicken.“
    „Dir könnte so etwas natürlich nicht passieren.“
    „Nein. Und mein Onkel hätte vermutlich irgendwann ein paar Halbwahrheiten von deiner Mutter zu hören gekriegt. Die schlimmsten Lügen stammten schließlich gar nicht von ihr!“
    Riva wusste genau, auf wen er anspielte. Noch heute krampfte sich ihr Magen zusammen, wenn sie daran dachte, was für eine irrwitzige Geschichte sie Damiano damals aufgetischt hatte. Über ihr Elternhaus und ihre feine Erziehung. Wie hatte sie nur so naiv sein können, zu glauben, er würde ihre Schwindeleien nicht durchschauen? Aber die Zeit ließ sich nun einmal nicht zurückdrehen. Und sie würde ihm wohl nie ehrlich sagen können, weshalb sie ihn angelogen hatte.
    „Wenn du nichts dagegen hast, möchte ich jetzt gern mit der Arbeit beginnen. Dafür bist du schließlich hergekommen“, wechselte er das Thema. Mit ausgestrecktem Arm bedeutete er ihr, ihm voran den Salon zu verlassen.
    Nur zu gerne kam Riva seinem Wunsch nach.
    Fasziniert beobachtete Damiano jede ihrer Bewegungen, als er sie die Treppe hinunter zu dem Zimmer geleitete, das sie ausstatten und dekorieren sollte. Wie stolz und aufrecht sie sich hielt. Temperament hatte sie. Das musste er ihr lassen.
    Der frische Duft ihres Parfüms stieg ihm in die Nase, und sofort loderte Verlangen in ihm auf. Mit ihrem roten Haar, der elfenbeinweißen Haut und den anmutigen Kurven entsprach sie eigentlich überhaupt nicht seinem Typ. Normalerweise fühlte er sich eher zu langbeinigen und vollbusigen Blondinen hingezogen. Doch aus irgendeinem Grund fand er Riva unwiderstehlich. Unwiderstehlich und zugleich unausstehlich! Aber wieso machte er sich etwas vor? Er begehrte sie heute noch genauso sehr wie vor mehr als vier Jahren, als er ihr in der Villa seines Onkels zum ersten Mal begegnet war.
    Die Nachricht, dass Marcello wieder heiraten wollte, hatte ihn zunächst in Begeisterung versetzt. Doch als er dann die zukünftige Ehefrau kennengelernt hatte, war seine Begeisterung schlagartig abgekühlt. Es hatte ihn entsetzt, das die Frau nicht nur halb so alt war wie sein Onkel, sondern auch noch eine erwachsene Tochter mit in die Ehe brachte.
    Zuerst hatte er geglaubt, die beiden Frauen wären Schwestern. Immerhin nannten sie einander beim Vornamen. Und sie sahen sich frappierend ähnlich. Sie hatten den gleichen Körperbau, die gleichen Gesichtszüge, das gleiche lange lockige Haar. Der einzige Unterschied bestand in der Haarfarbe: Die eine war rotblond, die andere platinblond.
    Von Anfang an hatte Damiano den beiden misstraut. Wer waren diese Frauen? Woher kamen sie, mit ihren Räucherstäbchen und den Strohsandalen? Und welche Frau Mitte dreißig – später hatte er herausgefunden, wie jung die ältere der beiden tatsächlich war – band sich schon freiwillig an einen wesentlich älteren Witwer? Und wenn sie es tat, aus welchem Grund? Weil sie sich von seiner Warmherzigkeit und Intelligenz angezogen fühlte? Oder vielleicht doch eher, weil er das Oberhaupt einer der reichsten und einflussreichsten Familien Italiens war?
    Dass Marcello die beiden auf einem Jahrmarkt kennengelernt hatte, wo sie selbst gemachten Schmuck verkauften, hatte Damianos Misstrauen auch nicht eben zerstreuen können. Im
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