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PR TB 001 Planet Der Mock

PR TB 001 Planet Der Mock

Titel: PR TB 001 Planet Der Mock
Autoren: Perry Rhodan
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1.

    Er streckte seine sechs Glieder und schlug die Augen auf.
    Als draußen die Sonne über den Horizont stieg und ihre
heißen Strahlen auf den vertrockneten Kontinent sandte,
flammten automatisch die künstlichen Be l euchtungskörper
auf und ließen es auch in der unterirdischen Stadt Tag werden.
Bral blinzelte in das plötzliche Licht und überlegte, wie
das Wetter wohl draußen war.
    Er streckte sich noch einmal und ließ die Beine aus dem Bett
gleiten. Es war warm in dem kleinen Raum, der ihm allein gehörte
und der sein Reich war - solange er seine Kräfte und sein Können
dem Staat zur Verfü gung stellte. Später gab es dann immer
noch die Stadt der
    Alten, wo er das Zimmer mit einem anderen zu teilen hatte.
    In der winzigen Badenische wusch er sich und unterzog seinen
schimmernden Brustpanzer einer gründlichen Reinigung. Auch die
feingliedrigen Antennen hatten es wieder einmal nötig, einer
Säuberung unterzogen zu werden, aber dazu war am Wochenende
Zeit. Vorerst klappte die Verständigung noch einwandfrei.
    Er ging zur Wand und drückte auf einen eingelassenen Knopf.
Sofort öffnete sich eine Klappe, und auf einer blankgescheuerten
Platte schob sich ihm das Frühstück entgegen - eine flache
Schüssel mit einem süßlichen Nährbrei. Er setzte
sich und genoß die Speise mit sichtlichem Behagen.
    Er sah auf die Uhr. Es wurde Zeit. Die leere Schüssel wurde
in das Fach zurückgeschoben, die Klappe schloß sich, und
ein leichtes Vibrieren kündigte an, daß die Rollbandanlage
in Tätigkeit trat.
    Bral atmete auf. Er packte einige Bücher und Schriften in
eine Tasche, klemmte sie unter einen Arm und trat auf den Korridor
hinaus. Hinter ihm fiel die Tür automatisch in das vom Senat
eingestellte Zeitschloß. Vor zwölf Uhr mittags würde
er seinen Raum nicht mehr betreten können.
    Schon nach wenigen Schritten traf er auf den wartenden Gora, der
wie üblich fürchtete, zu spät zur Universität zu
gelangen. Aufgeregt zitterten seine Antennen.
    „Haben Sie schon gehört?“ vernahm Bral die
Gedankenimpulse des anderen in seinem Gehirn. „Die Expedition
soll bereits morgen starten. Halten Sie den Termin nicht für
verfrüht?“
    „Die Vorbereitungen haben Zeit genug in Anspruch genommen“,
gab Bral zurück und schloß sich dem eiligen Schritt des
Freundes an. „Warum sollte es schiefgehen?“
    Gora grüßte einen aus einem Seitengang kommenden
Kollegen und gab ihm den Vortritt. Er schien Brals Frage nicht
vernommen zu haben.
    „Wir haben in diesen Dingen zu wenig Erfahrung - außerdem
kann ich nicht verstehen, warum wir unsere Welt verlassen sollen.
Haben wir nicht genügend Platz auf ihr?“
    Bral lächelte. Er kannte die Argumente jener, die sich dem
Problem der Raumfahrt entgegenstellten.
    „Sicher haben wir Platz, lieber Gora, aber können Sie
auch genau voraussagen, wie lange wir noch Platz ha ben werden? Wenn
wir die Drags nicht ausrotten wollen, werden sie uns eines Tages
verdrängen. Und gegen die Ausrottung spricht unsere
Weltanschauung. Also müssen wir versuchen, mit ihnen zu leben
und eine Ausweichmöglichkeit zu finden, falls wir deren einmal
bedürfen - was ich natürlich nicht hoffe und glaube.“
    „Aha!“ triumphierte Gora mit aufgeregt vibrierenden
Antennen. „Sie glauben selbst nicht daran, daß die Drags
uns vertreiben könnten. Sind wir nicht die Intelligenteren?“
    „Aber sie sind größer!“ gab Bral zurück
und nickte einem Schüler zu, der an ihm vorbeieilte und ihn
devot grüßte. „Sie sind Ungeheuer. Was ihnen an
Verstand fehlt, ersetzen sie durch Körpermaße.“
    „Trotzdem“, argumentierte Gora, „sind wir ihnen
überlegen. Wir können sie mit unserer Technik und mit den
Gedankenbildern in Schach halten.“
    „Dabei vergessen Sie aber“, wandte Bral sehr ernst
ein, „daß gerade die Gedankenbilder unsere größte
Gefahr bedeuten. Wir werden die Geister, die wir riefen, nicht mehr
los. Sie wissen genauso gut wie ich, daß die Erzeugung solcher
Bilder nur in größter Lebensgefahr gestattet ist.“
„Sind die Drags vielleicht keine solche Gefahr?“
    Bral wollte antworten, aber sie waren nun am Ziel. Nach rechts
zweigte ein Gang ab, der sich zu einem Portal verbreiterte. Die
Universität!
    Auch sie lag unter der Erde, wie alle Wohnstätten und
Einrichtungen der Mock unter der Erde gelegen waren. Die riesigen
Füße der furchtbaren Drags hätten jedes Gebäude,
und sei es noch so stark gebaut, zerstört. Sie nahmen keine
Rücksicht, weil ihnen der Verstand dazu
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