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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
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Kapitel 1
    Die sinnliche blonde Frau stützte sich auf einen Ellbogen und zog die Bettdecke über die Brüste. Stirnrunzelnd sah sie zu dem gutaussehenden Achtzehnjährigen hinüber, der mit der Schulter am Fensterrahmen seines Schlafgemachs lehnte und auf die weiten Rasenflächen hinausblickte, auf denen gerade eine Gesellschaft anläßlich des Geburtstages seiner Mutter stattfand. »Was ist denn da draußen zu sehen, das dich mehr interessiert als ich?« fragte Lady Catherine Harrington, stand auf, wickelte die Decke um sich und trat neben ihn ans Fenster.
    Jordan Addison Matthew Townsende, der künftige Duke of Hawthorne, schien sie gar nicht zu hören, als er auf das Gelände des herrschaftlichen Besitzes hinausschaute, der nach dem Tod seines Vaters ihm zufallen würde. In diesem Moment sah er, wie seine Mutter das Heckengewirr des Irrgartens verließ. Sie sah sich fast ängstlich um, strich sich das Mieder glatt und fuhr mit der Hand ordnend durch die dunklen Haare. Einen Augenblick später tauchte Lord Harrington auf und richtete sich das Halstuch. Er bot ihr höflich den Arm, und ihr Lachen drang zu Jordan herauf.
    Ein leicht zynisches Lächeln lag um Jordans Lippen, als er zusah, wie seine Mutter und ihr neuester Liebhaber über den Rasen schlenderten und in einer Laube verschwanden. Wenige Augenblicke später tauchte sein Vater aus demselben Heckenlabyrinth auf, blickte sich sichernd um und holte dann Lady Milborne, seine augenblickliche Mätresse, aus dem Versteck des grünen Gebüschs.
    »Offenbar hat meine Mutter eine neue Eroberung gemacht«, näselte er ironisch.
    »Tatsächlich?« fragte Lady Harrington und spähte aus dem Fenster. »Wer ist es?«
    »Dein Mann.« Er wandte sich ihr zu und suchte in ihrem hübschen Gesicht nach irgendeinem Anzeichen von Überraschung. Als er nichts dergleichen entdecken konnte, erstarrte seine Miene zu einer sarkastischen Maske. »Du wußtest, daß die beiden in den Irrgarten gegangen sind. Und das erklärt auch dein plötzliches Interesse an meinem Bett. Ist es nicht so?«
    Der beharrliche Blick seiner kühlen, grauen Augen ließ sie sich unbehaglich fühlen. Sie nickte. »Ich dachte«, begann sie und strich mit der Hand über seinen muskulösen Oberkörper, »ich dachte, es könnte ganz amüsant sein, wenn auch wir... einander näherkommen. Aber mein Interesse an deinem Bett kam keineswegs plötzlich, Jordan. Ich wollte dich schon sehr lange. Und nun, da sich deine Mutter und mein Mann miteinander vergnügen, konnte ich nicht erkennen, warum ich mir nicht das nehmen sollte, was ich mir wünschte.«
    Er schwieg, seine Miene verriet nichts. »Bist du schockiert?« fragte sie mit einem scheuen Lächeln.
    »Kaum«, entgegnete er. »Die Affären meiner Mutter sind mir seit meinem achten Lebensjahr bekannt. Ich glaube nicht, daß mich irgendeine Frau mit ihrem Verhalten noch schockieren könnte. Wenn mich etwas überrascht, dann eher die Tatsache, daß du kein >familiäres< Zusammensein zu sechst im Irrgarten vorgeschlagen hast«, fügte er bewußt verletzend hinzu.
    Sie lachte empört auf. »Jetzt bin ich über dich schockiert.«
    Sehr langsam streckte er die Hand aus, griff ihr unters Kinn und musterte sie mit Augen, die für seine Jahre zu alt waren und zuviel wußten. »Das kann ich beim besten Willen nicht glauben.«
    Verlegen nahm Catherine ihre Hand von Jordans Brust und zog sich die Decke enger um den nackten Körper. »Ich weiß wirklich nicht, warum du mich so verächtlich ansiehst, Jordan«, erklärte sie aufrichtig verwirrt und eine Spur beleidigt. »Du bist schließlich nicht verheiratet, und so weißt du nicht, wie unerträglich eintönig das Leben für uns alle ist. Ohne unsere kleinen amourösen Abenteuer müßten wir doch alle verrückt werden.«
    Seine gutgeschnittenen, sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem abfälligen Lächeln. »Arme kleine Catherine«, meinte er trocken und fuhr mit den Fingerspitzen flüchtig über ihre Wange. »Was für ein schreckliches Los ihr Frauen doch habt. Von dem Tag an, an dem ihr zur Welt kommt, braucht ihr nur zu sagen, was ihr wollt - und schon bekommt ihr es, ohne den kleinsten Finger dafür rühren zu müssen. Selbst wenn ihr arbeiten wolltet, würden wir es euch nicht gestatten. Wir erlauben euch nicht, zu lernen und zu studieren, ihr dürft keinen Sport treiben. Also gibt es für euch gar keine Möglichkeiten, Geist und Körper zu trainieren. Und ihr habt nicht einmal so etwas wie Ehre, an die ihr euch halten
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