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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
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»Hawthorne bringt die Frau, mit der er gerade zusammen ist, buchstäblich zum Leuchten.«
    »Nun, er würde nie eine gewöhnliche Tänzerin heiraten, ganz gleich, wie gut sie auch aussieht«, entgegnete Miss Morrison. »Und mein Bruder hat versprochen, ihn in der nächsten Woche zu einer Morgenvisite in unser Haus zu laden«, fügte sie fast triumphierend hinzu.
    Ihre Vorfreude wurde von Miss Bildrups nächsten Worten jäh zerstört. »Meine Mama sagte, er würde morgen nach Rosemeade aufbrechen.«
    »Rosemeade?« wiederholte die andere junge Lady und ließ betroffen die Schultern sinken.
    »Er fährt auf den Besitz seiner Großmutter«, erläuterte Miss Bildrup. »Er liegt oben im Norden, hinter irgendeinem gottverlassenen kleinen Nest namens Morsham.«

Kapitel 3    
    »Alexandra... Alexandra!« Der verärgerte Ton in der schwachen Stimme ihrer Mutter ließ Alexandra innehalten, als sie an Felicias Schlafzimmer vorbeikam. Sie straffte die schmalen Schultern, bereitete sich auf eine weitere unerfreuliche Unterhaltung über Will Helmsley vor und betrat den Raum. Mrs. Lawrence saß in einem alten, mehrmals geflickten Morgenrock vor dem Ankleidetisch und betrachtete sich stirnrunzelnd im Spiegel. Die drei Jahre seit Vaters Tod haben ihr früher so schönes Gesicht um Jahrzehnte altern lassen, dachte Alex traurig. Das lebhafte Funkeln in den Augen ihrer Mutter war längst ebenso verschwunden wie die Lebenslust in ihrer Stimme und der Mahagoniton ihrer Haare. Aber Alex wußte, daß es nicht nur die Trauer war, die die Schönheit ihrer Mutter aufgezehrt hatte. Es war auch Zorn.
    Drei Wochen nach George Lawrences Tod war eine prachtvolle Kutsche vor ihrem Haus vorgefahren. In ihr saß die »andere Familie« ihres geliebten Vaters: die Frau und die Tochter, mit denen er in den letzten mehr als zwölf Jahren in London zusammengelebt hatte. Seine legitime Familie hatte er im fernen Morsham am Rande der Armut gehalten, während er mit seiner illegitimen in der Hauptstadt ein glanzvolles Leben führte. Noch heute konnte sich Alex sehr genau an die Qual erinnern, die sie empfand, als sie sich völlig unerwartet ihrer Halbschwester gegenübersah. Das Mädchen hieß Rose und war außerordentlich hübsch. Aber noch mehr als ihr Aussehen schmerzte Alex das herrliche Goldmedaillon, das Rose um den schlanken weißen Hals trug. Sie hatte es von George Lawrence erhalten, genau wie sie das ihre. Aber Alexandras war aus Blech.
    Nur in einer Hinsicht hatte er seine beiden Familien gleichrangig behandelt: Er starb absolut mittellos und ließ beide finanziell unversorgt zurück.
    Um ihrer Mutter willen hatte sich Alex bemüht, den Schmerz über seinen Verrat ebenso zu verdrängen wie ihre Trauer über den Verlust ihres geliebten Großvaters, der kurze Zeit vor George Lawrence gestorben war, und so normal wie möglich weiterzuleben. Aber die Trauer ihrer Mutter verwandelte sich in heillosen Zorn. Mrs. Lawrence zog sich in ihre Räume zurück und überließ alles andere Alexandra. Zweieinhalb Jahre lang zeigte sie nicht das geringste Interesse am Ablauf des Haushalts oder an ihrer Tochter. Und wenn sie den Mund öffnete, dann nur, um über die Ungerechtigkeit ihres Schicksals und den Verrat ihres Mannes zu hadern.
    Vor sechs Monaten jedoch hatte Mrs. Lawrence erkannt, daß ihre Situation vielleicht doch nicht so hoffnungslos war, wie sie befürchtet hatte: Wenn Alexandra einen wohlhabenden Mann heiratete, würde diese Verbindung sie beide aus ihrer mißlichen Lage erlösen. Nach dieser Erkenntnis hatte Mrs. Lawrence ihre Aufmerksamkeit auf die Familien der näheren Nachbarschaft konzentriert. Nur eine von ihnen, die Helmsleys, entsprachen ihrer Vorstellung von Reichtum, und so entschied sie sich für deren Sohn Will — ungeachtet der Tatsache, daß er ein reichlich unbedarfter junger Mann war, der völlig unter dem Pantoffel seiner autoritären, überaus puritanischen Eltern stand.
    »Ich habe den Squire und seine Frau zum Abendessen gebeten«, sagte Mrs. Lawrence. »Und Penrose hat mir versprochen, eine ausgezeichnete Mahlzeit auf den Tisch zu bringen.«
    »Penrose ist Butler, Mama. Er kann kaum für eine Gesellschaft kochen.«
    »Mir ist Penroses ursprüngliche Position in diesem Haus sehr wohl bewußt, Alexandra. Da er aber besser kochen kann als Filbert oder du, werden wir uns heute abend mit seinen Fähigkeiten begnügen müssen. Und mit Fisch natürlich«, fügte sie mit einem leichten Schauder hinzu. »Ich wünschte, wir müßten
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