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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
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könntet... Denn während ein Mann seine Ehre behält, so lange es ihm gefällt, befindet sich eure zwischen euren Beinen, und ihr verliert sie an den ersten Mann, der mit euch schläft. Wie ungerecht das Leben doch zu euch ist!« fügte er hinzu. »Kein Wunder, daß ihr alle so gelangweilt, unmoralisch und frivol seid.«
    Catherine zögerte, wußte nicht, ob er sich über sie lustig machte. Schließlich hob sie gleichmütig die Schultern. »Du hast absolut recht.«
    Er sah sie fast neugierig an. »Hast du denn noch nie den Wunsch verspürt, daran etwas zu verändern?«
    »Nein«, erwiderte sie schlicht.
    »Ich bewundere deine Offenheit. Diese Tugend ist unter deinen Geschlechtsgenossinnen nicht allzu verbreitet.«
    Jordan Townsende war zwar erst achtzehn Jahre alt, aber seine Anziehungskraft auf Frauen gab bereits zu ausführlichen weiblichen Gesprächen Anlaß, und als Catherine jetzt in seine zynischen grauen Augen blickte, fühlte sie sich wie von einer unwiderstehlichen Macht zu ihm hingezogen. Verständnis stand in diesen Augen, aber auch ein gewisser Humor und ein Wissen, das über seine Jahre hinausging. Diese Dinge waren es, noch mehr als sein gutes Aussehen und seine unübersehbare Männlichkeit, die Frauen anzogen. Jordan verstand die Frauen, er verstand sie — Catherine —, und auch wenn er an ihr offenkundig einiges auszusetzen hatte und sie kaum bewunderte, akzeptierte er sie doch so, wie sie war, mit allen ihren Schwächen.
    »Kommst du ins Bett, Mylord?«
    »Nein«, sagte er.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nicht gelangweilt genug bin, um mit der Frau des Liebhabers meiner Mutter zu schlafen.«
    »Du... du hast wohl keine besonders hohe Meinung von Frauen, oder?« fragte Catherine spontan.
    »Gibt es denn irgendeinen Grund, weshalb ich sie schätzen sollte?«
    »Ich...« Sie brach ab, biß sich auf die Lippe und schüttelte zögernd den Kopf. »Nein, vermutlich nicht. Aber eines Tages wirst selbst du heiraten müssen, um Kinder zu bekommen.«
    Seine Augen blitzten unvermittelt amüsiert auf. Er lehnte sich wieder gegen den Fensterrahmen und verschränkte die Arme über der Brust. »Heiraten? Tatsächlich? So kommt man also zu Kindern? Und ich dachte die ganze Zeit...«
    »Jordan, ich bitte dich!« rief sie lachend, erleichtert über seinen Stimmungsumschwung. »Du brauchst einen Erben.«
    »Wenn ich genötigt bin, meine Hand zur Produktion eines Erben zu verpfänden«, entgegnete er sarkastisch, »werde ich mir ein naives Püppchen direkt aus dem Schulzimmer suchen, das bereit ist, mir alle Wünsche von den Augen abzulesen.«
    »Und was machst du, wenn auch sie sich mit der Zeit langweilt und nach Zerstreuungen sucht?«
    »Wird sie sich mit mir langweilen?« fragte er mit harter Stimme zurück.
    Catherine betrachtete seine breiten Schultern, den muskulösen Oberkörper und die schmalen Hüften. Dann wanderte ihr Blick zu seinen gutgeschnittenen, sehr männlichen Gesichtszügen. In seinem Leinenhemd und den knapp sitzenden Reithosen strahlte Jordan Townsende mit jedem Quadratzentimeter seiner hochgewachsenen Gestalt geballte Kraft und gezügelte Sinnlichkeit aus. Ihre Brauen über den grünen, wissenden Augen hoben sich. »Vermutlich nicht.«
    Alexandra Lawrence stützte das Kinn auf ihre schmalen Fäuste und beobachtete den gelben Schmetterling, der sich außen an der Fensterscheibe des Cottages ihres Großvaters niedergelassen hatte. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem weißhaarigen Mann zu, der ihr gegenüber hinter dem Schreibtisch saß. »Was hast du gerade gesagt, Großvater? Ich habe nicht richtig zugehört.«
    »Ich hatte dich gefragt, warum du heute einen Schmetterling so viel interessanter findest als Sokrates«, wiederholte der alte Mann und lächelte die zierliche Dreizehnjährige mit den kastanienbraunen Locken ihrer Mutter und seinen eigenen blaugrauen Augen liebevoll an. Nachsichtig tippte er auf den Band des griechischen Dichters, mit dem sie sich gerade befaßt hatten.
    Alexandra schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln und leugnete nicht, abgelenkt gewesen zu sein. »Eine Lüge ist eine Beleidigung der Intelligenz - für die des Lügners ebenso wie für die desjenigen, dem sie aufgetischt wird«, sagte ihr Großvater stets, und Alexandra könnte den klugen, liebevollen Mann nie beleidigen, der sie mit seiner eigenen Lebensphilosophie genauso vertraut machte wie mit Mathematik, Literatur, Geschichte und Latein.
    »Ich habe mich gefragt«, räumte sie ein und seufzte fast
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