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Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Autoren: Karen Traviss
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man an, dass man sie brauchen würde?« Sie kam seiner Antwort zuvor, indem sie einen Finger erhob. »Und komm mir jetzt nicht mit den schlauen Jedi, die in der Macht Dinge kommen sehen. Sie haben Geonosis genauso wenig kommen sehen wie wir. Altis – nun, Altis ist ein Mann deutlicher Worte. Kein Hokuspokus und mystischer Quatsch. Ich wette mit dir, dass er sich sehr wohl fragt, woher die Armee gekommen ist. Ich werde mich mal mit ihm unterhalten.«
    Pellaeon schaute zum Chrono am Schott und rechnete im Kopf die Galaktische Standardzeit in Kemla-Ortszeit um. »Hältst du das für klug?«
    »Klug? Du glaubst, dass es vielleicht richtig sein könnte?«
    »Und was wirst du aus der Wahrheit machen, wenn du sie findest?«
    Das war eine gute Frage. Alle meinten immer, die Wahrheit wissen zu wollen, doch in Wirklichkeit wollten das eigentlich nicht so viele und noch weniger wussten dann wirklich etwas damit anzufangen. Ganze Zivilisationen funktionierten nach diesem Prinzip. Und die Republik tat das ganz bestimmt. Pellaeon gab sich da keinen Illusionen hin. Er schränkte seinen Horizont ein, sodass er nur noch das sah, was wichtig war – und dafür sorgte, dass weder Schiff noch Mannschaft vernichtet wurden. Genau wie Rex. Wir verstehen einander. Im Moment wollte er Hallena nur in den Armen halten, aber sie war vollkommen eingenommen von ihrer Wut.
    Sie drehte den unteren Teil der Schnupftabakdose um und ein paar Tabletten fielen in ihre Hand.
    »Keine Gefangenen«, sagte sie. »Du weißt, was das hier ist, nicht wahr, Gil? Meine Versicherung. Falls ich tatsächlich mal in eine aussichtslose Lage gerate, ohne Hoffnung, vielleicht doch noch fliehen zu können. Eine schnelle Lösung, damit ich der Republik keinen Schaden zufüge und noch mehr Menschen getötet werden. Das zumindest ist die Idee, die dahintersteckt. Stattdessen habe ich einen Notruf abgesetzt, und dadurch sind Leute gestorben. Deshalb werde ich den Fehler das nächste Mal – wenn es überhaupt ein nächstes Mal gibt – nicht wieder machen.«
    »Dann kommen wir jetzt zu uns.«
    »Was ist mit uns?«
    »Es ist jetzt allgemein bekannt. Sollen wir heiraten?«
    »Du bist nicht der Typ Mann, der heiratet, Gil.«
    »Für dich würde ich es tun.«
    Er meinte es ganz ernst. Er war unsterblich in sie verhebt… Nicht weil sie so gut aussah und auch nicht weil sie klug war, sondern weil sie mit solcher Leidenschaft am Leben hing – am Leben an sich mit all seinen guten Seiten und seinen Fehlern, was ihm bei einem Spion seltsam vorkam. Aber wenn man sich mal die üblen Arbeitszeiten und die mittelmäßige Bezahlung ansah, dann musste man wohl diese Einstellung haben, um es überhaupt zu tun. Es war nur eine Illusion – der jugendliche Irrglaube von Spannung, Aufregung und Glamour, der gleich beim ersten furchtbaren Einsatz zerschmettert wurde – oder der Wunsch, das in irgendwie patriotischer, bedingungsloser Hinsicht Richtige zu tun.
    Im Grunde wie ich. Warum habe ich sonst in Bezug auf mein Alter gelogen, damit ich der Flotte beitreten konnte?
    Spione würden natürlich in der Regel selten erfahren, ob sie das Richtige getan hatten. Hallena jedoch gehörte so einem seltsamen Schlag an, der in der Nähe bleiben wollte, um zu sehen, wie sich alles entwickelte.
    »Ich würde dich sofort heiraten«, meinte Hallena schließlich. »Aber ich muss zuerst mit mir ins Reine kommen.«
    Pellaeon war fast am Boden zerstört. Er war sich so sicher gewesen, dass sie Ja sagen würde. »Ist das eine charmante Abfuhr?«
    »Nein, es zeigt nur, wie ich mich im Moment fühle.« Sie tat die Tabletten in die Dose zurück und schob sie dann wieder in ihre Tasche. Pellaeon hoffte, dass das Gift keine Rückstände auf ihren Händen hinterlassen hatte. »Ich bin noch nie vor irgendetwas weggelaufen, aber fünfzehn Jahre sind jetzt genug. Es gibt sogar Jedi, die glauben, dass die Republik aufgelöst werden sollte. Ich erwarte von meiner Regierung nicht, dass sie völlig untadelig ist, aber ich fange wirklich an, mir Gedanken zu machen, wenn ich nicht weiß, ob sie wirklich das Geringere von zwei Übeln ist.«
    »Was hast du jetzt also vor?«
    »Ich steige aus. Endgültig. Nicht einmal, wenn man mich bittet, noch einen allerletzten Auftrag anzunehmen, werde ich mich darauf einlassen.«
    »Ich verstehe. Einfach nur ein unterschriebener Fetzen Flimsi an den Agenten-Boss.« Geheimdienste ließen ihre Spione eigentlich nie wirklich gehen. Es gab immer wieder noch einen kleinen Auftrag zu
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