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Die Akte 2013

Die Akte 2013

Titel: Die Akte 2013
Autoren: Ursel Scheffler
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Wer stahl die Akte 2013?
    Als Polizeiobermeister (POM) Pommes am Montag nach Weihnachten ins Polizeirevier kommt, entdeckt er die Bescherung sofort: einen aufgebrochenen Aktenschrank, gewaltsam herausgerissene Schreibtischschubladen, Papier überall. Er glitscht vor Schreck auf einer Pfütze Gummiarabicum aus, dem Inhalt eines umgefallenen Fläschchens.
    Was mach ich jetzt?, überlegt Fritz Pommes, als er sich wieder aufrappelt und seine Hose mühsam säubert. Normalerweise ruft man bei einem Einbruch die Polizei.
    Aber schließlich ist hier die Polizei! Noch ehe Pommes Zeit hat, sich von dem Schreck zu erholen und vom Leim zu befreien, vernimmt er die gewichtigen Schritte seines Chefs auf dem Flur.
    Und da steht er schon in der Tür, schüttelt sich den Schnee vom Mantelkragen und poltert: „Was ist denn hier los, Pommes? Hatten Sie einen Wutanfall?“
    „Kein Anfall, ein Überfall, Chef“, seufzt Pommes.
    „Nun, dann ermitteln wir eben zur Abwechslung mal in eigener Sache“, seufzt Kugelblitz und hängt den Mantel an den Haken.
    KK stellt rasch fest, dass der Eindringling über die neue Feuerleiter durch das Fenster geklettert sein muss. Der Lüftungsflügel des Fensters ist noch offen.
    Man kann an den fast zugeschneiten Fußspuren erkennen, dass es ziemlich kleine Füße gewesen sein müssen.

    „Der Eindringling hat in den Akten gewühlt“, überlegt Kugelblitz. „Er hat etwas Bestimmtes gesucht! Wir müssen feststellen, welche Unterlagen fehlen, Pommes!“
    Kugelblitz ist froh, dass jetzt auch seine Assistenten Peter Zwiebel und Sonja Sandmann kommen.
    Die kennen sich mit dem Schriftkram besser aus als Pommes, der auf eigenen Wunsch viel im Außendienst unterwegs ist.
    „Es fehlt die Geburtstagskasse, mein silberner Kugelschreiber, unsere neue Funkuhr und alles, was zur Akte 2013 gehört“, stellt Sonja Sandmann rasch fest.
    „Und der schwarze Leinenschuh aus dem Fall 2042, den wir nach dem Mord in der Roxy-Bar am Tatort gefunden haben. Der Schuh des Mörders! Das Opfer hielt ihn in der Hand“, erinnert sich Zwiebel. „Der Schuh lag hier im Schrank bei den anderen Beweisstücken!“
    „Akte 2013. Soso!“, sagt Kugelblitz und geht nachdenklich auf und ab.
    Der Fall befasst sich mit dem Schwarzen Syndikat , der internationalen Drogenmafia.
    Das ganze Team hat vor Weihnachten fieberhaft daran gearbeitet und war noch am Weihnachtstag durch das Geständnis eines russischen Drogenhändlers namens Vladimir Osz ein ganzes Stück weitergekommen.
    „Die Akte 2013 und der Schuh aus Fall 2042 sind weg! Das kann doch nur bedeuten, dass der Mord in der Roxy-Bar mit dem Drogenfall zusammenhängt.“
    „Glauben Sie, dass Osz der Mörder war?“, fragt Pommes.
    „Glaube ich nicht. Er hat zierliche Füße. Höchstens Größe 39. Und der Schuh aus der Roxy-Bar war viel größer!“
    „Größe 46“, erinnert sich Sonja Sandmann.
    „Trotzdem besteht ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen.
Ich hab es immer geahnt. Und jetzt ist das Geständnis futsch!“ Kugelblitz ist sichtlich verärgert.
    „Halb so schlimm, Chef!“, sagt Sonja fröhlich und startet ihren Computer. „Ich habe alle Unterlagen vor dem Ausdruck auf meiner Festplatte gespeichert.“
    „Auch Vladimirs Geständnis?“, fragt KK.
    „Natürlich. Das hab ich in seinem Beisein hier getippt. Zusätzlich habe ich eine Sicherheitskopie auf CD gemacht. Die ist hier.“
    Sie öffnet ihre CD-Box. Doch die CD ist weg! Und die Datei auf der Festplatte ist gelöscht!
    „So eine Frechheit!“, empört sich Sonja. „Da waren Profis am Werk!“
    „Pommes, fahren Sie sofort zum Untersuchungsgefängnis! Wir müssen diesen Vladimir Osz noch mal vorladen. Er muss sein Geständnis unbedingt wiederholen“, befiehlt Kugelblitz.
    Nach einer knappen Stunde kommt Pommes unverrichteter Dinge zurück.
    „Osz ist geflohen, Chef! Bei der Weihnachtsfeier! Hat sich die Klamotten des Weihnachtsmanns geklaut und ist damit abgehauen! Man fand den echten Weihnachtsmann halb nackt und gefesselt neben der Gefängniskapelle.“

    „Also noch eine Weihnachtsüberraschung! Na, dann können wir wohl wieder von vorn anfangen“, seufzt Kugelblitz.
    „Die Datei auf dem Computer mag gelöscht sein. Aber mein Gedächtnis nicht“, sagt Sonja Sandmann und legt ihre hübsche Stirn in Falten. „Ich werde sofort alles aufschreiben, an das ich mich noch erinnere ...“
    „Nur Vladimir hat gewusst, dass seine Aussage auf dem Computer gespeichert ist“, kombiniert Kugelblitz.
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