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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass
Autoren: Cassandra Clare
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    »Weißt du, Aline hat mir heute Nachmittag etwas gesagt«, hob Clary an. »Sie hat gesagt, dass du dich vielleicht nicht mehr für mich interessieren würdest. Jetzt, wo es nicht mehr verboten ist. Jetzt, da du mit mir zusammen sein könntest, wenn du es nur wolltest.« Sie fröstelte ein wenig in ihrem dünnen Kleid und schlang zitternd die Arme um ihren Körper. »Stimmt das? Hast du kein … Interesse mehr?«  
    »Interesse? Als ob du ein … ein Buch wärst oder irgendein Zeitungsbericht? Nein, ich habe kein Interesse. Ich bin …« Jace verstummte und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, so wie jemand in völliger Dunkelheit nach einem Lichtschalter tastet. »Kannst du dich noch erinnern, was ich dir in deinem Zimmer in Amatis’ Haus gesagt habe?«, setzte er erneut an. »Ich hab dir gesagt, die Tatsache, dass du meine Schwester bist, sei mir wie eine Art kosmischer Witz erschienen. Als würde Gott mir ins Gesicht spucken … uns ins Gesicht spucken.«  
    »Ja, daran erinnere ich mich.«  
    »Aber ich habe das nie geglaubt«, erklärte Jace. »Ich meine, irgendwie hab ich es schon geglaubt - es hat mich fast zur Verzweiflung getrieben! Aber ich habe es nie gespürt. Ich habe nie gespürt, dass du meine Schwester bist. Weil ich für dich nicht die Gefühle empfand, die man gegenüber seiner Schwester zu empfinden hat. Doch das hat nicht bedeutet, dass ich nicht das Gefühl gehabt hätte, du wärst nicht ein Teil von mir. Denn dieses Gefühl hatte ich immer.« Als er ihren verwirrten Gesichtsausdruck sah, unterbrach er sich ungeduldig. »Ich hab das nicht richtig formuliert: Clary, ich habe jede einzelne Sekunde gehasst, in der ich dachte, du wärst meine Schwester. Ich habe jeden Augenblick gehasst, in dem ich glaubte, meine Gefühle für dich würden bedeuten, dass mit mir etwas nicht stimmte. Aber…«  
    »Aber was?« Clarys Herz schlug nun so schnell, dass ihr ganz schwindlig wurde.  
    »Ich hab gesehen, welch gehässige Freude Valentin an meinen Gefühlen für dich empfand. Und an deinen Gefühlen für mich. Er hat unsere Gefühle als Waffe gegen uns benutzt. Und dafür habe ich ihn gehasst. Mehr als für alles andere, was er mir jemals angetan hat. Und das hat dazu geführt, dass ich mich gegen ihn gewandt habe - und vielleicht war das ja der Anstoß, den ich noch benötigt hatte. Denn es gab Zeiten, in denen ich nicht wusste, ob ich ihm folgen wollte oder nicht. Eswar eine schwere Entscheidung, schwerer als ich mir vielleicht eingestehen möchte.« Jace’ Stimme klang angespannt.  
    »Vor langer Zeit habe ich dich einmal gefragt, ob ich denn eine Wahl hätte«, erwiderte Clary. »Und du hast damals geantwortet: >Wir haben immer eine Wahl.< Du hast dich gegen Valentin entschieden. Letztendlich war das die Wahl, die du getroffen hast, und es spielt keine Rolle, wie schwer sie dir gefallen sein mag. Das Einzige, was wirklich zählt, ist die Tatsache, dass du sie getroffen hast.«  
    »Ich weiß«, bestätigte Jace. »Ich will damit nur sagen, dass ich mich teilweise deinetwegen so entschieden habe. Seit ich dich kenne, habe ich alles teilweise deinetwegen getan. Ich kann mich nicht von dir lösen, Clary - weder mit meinem Herzen noch mit meinem Blut oder meinem Verstand oder sonst irgendeinem Teil von mir. Und das will ich auch gar nicht.«  
    »Das willst du nicht?«, flüsterte Clary.  
    Jace ging einen Schritt auf sie zu. Seine Augen waren auf ihr Gesicht geheftet, als könnte er den Blick einfach nicht von ihr abwenden. »Ich habe immer gedacht, Liebe würde einem das Hirn vernebeln. Einen schwächen. Zu einem schlechten Schattenjäger machen. Lieben heißt zerstören. Das habe ich immer geglaubt.«  
    Clary biss sich auf die Lippe, konnte aber ebenfalls nicht den Blick von ihm abwenden.  
    »Ich habe immer gedacht, ein guter Krieger zu sein, würde bedeuten, dass man sich um nichts kümmert. Um nichts und niemanden und schon gar nicht um sich selbst. Ich bin jedes nur erdenkliche Risiko eingegangen, hab mich Dämonen rücksichtslos in den Weg geworfen … Ich glaube, damit habe ichAlec ziemliche Komplexe bereitet«, sinnierte Jace. »Er hat sich bestimmt oft gefragt, was für eine Art Krieger er wohl sei, nur weil er am Leben bleiben wollte …« Jace lächelte schief. »Aber dann habe ich dich kennengelernt. Du warst eine Irdische. Schwach. Keine Kriegerin. Ohne jedes Waffentraining. Und ich sah, wie sehr du deine Mutter geliebt hast, Simon geliebt hast, und dass du bereit
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