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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass
Autoren: Cassandra Clare
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warst, für sie durch die Hölle zu gehen. Du bist tatsächlich in das Vampirhotel hineinmarschiert. Selbst Schattenjäger mit jahrzehntelanger Erfahrung hätten das nicht gewagt. Die Liebe hat dich nicht geschwächt, sondern stärker gemacht - stärker als jeden anderen Menschen, den ich bis dahin kannte. Und in dem Moment wurde mir bewusst, dass ich derjenige war, der schwach war.« »Nein«, protestierte Clary geschockt, »das bist du nicht.«  
    »Vielleicht nicht mehr.« Jace ging einen weiteren Schritt auf sie zu und stand nun so dicht vor ihr, dass sie sich fast berührten. »Valentin konnte nicht glauben, dass ich Jonathan getötet habe«, sagte er. »Er konnte es nicht glauben, weil ich doch der Schwächere war und Jonathan der mit der längeren, besseren Ausbildung. Eigentlich hätte er mich töten müssen. Und das ist ihm auch fast gelungen. Doch dann dachte ich an dich: Ich sah dich genau vor mir, klar und deutlich, als ob du vor mir stehen, mich beobachten würdest. Und da wusste ich, dass ich unbedingt leben wollte, mehr als alles andere auf der Welt - und sei es auch nur, um dein Gesicht noch ein letztes Mal zu sehen.«  
    Clary wünschte, sie könnte sich bewegen … eine Hand heben und ihn berühren, doch es gelang ihr nicht. Ihre Arme schienen an ihren Hüften wie festgefroren. Jace’ Gesicht warnun dicht über ihrem - so dicht, dass sie ihr eigenes Spiegelbild in seinen Augen erkennen konnte.  
    »Und jetzt sehe ich dich an«, fuhr Jace fort, »und du fragst mich, ob ich dich noch immer will. Als ob ich einfach aufhören könnte, dich zu lieben! Als ob ich das Einzige auf der Welt aufgeben wollte, das mich stärker macht als alles andere. Ich habe mich nie getraut, viel von mir preiszugeben, habe mich nur gegenüber den Lightwoods, gegenüber Isabelle und Alec ein wenig geöffnet und selbst das hat Jahre gedauert. Aber seit ich dich zum ersten Mal sah, Clary, habe ich voll und ganz dir gehört. Und das tue ich noch immer. Falls du mich willst.«  
    Für den Bruchteil einer Sekunde stand Clary reglos da. Doch dann hatte sie Jace irgendwie am Kragen gepackt und zog ihn zu sich hinunter. Und im nächsten Moment schlang Jace die Arme um sie, hob sie fast aus den eleganten Sandalen und küsste sie. Oder sie küsste ihn - Clary war sich nicht ganz sicher, aber es spielte auch keine Rolle. Die Wärme seiner Lippen war elektrisierend; ihre Hände packten ihn an den Oberarmen und zogen ihn fest an ihren Körper. Durch das T-Shirt hindurch spürte sie sein Herz wie wild schlagen und dieses Gefühl ließ sie schwindlig werden vor Freude. Kein anderes Herz schlug wie das von Jace - oder wäre jemals dazu in der Lage.  
    Schließlich ließ er sie los und Clary schnappte nach Luft - sie hatte ganz vergessen zu atmen. Behutsam nahm er ihr Gesicht in die Hände und zeichnete die geschwungene Linie ihrer Wangenknochen mit den Daumen nach. Das Licht leuchtete wieder in seinen Augen, so hell wie am See, allerdings mit einem kleinen, amüsierten Funkeln.  
    »Na also«, grinste er. »Das war doch gar nicht so schlecht, oder? Auch wenn es nicht verboten war …«  
    »Ich hab schon Schlimmeres erlebt«, erwiderte Clary mit einem zittrigen Lachen.  
    »Weißt du, was?«, murmelte er und beugte sich vor, bis seine Lippen ihren Mund streiften. »Falls du dir über den Mangel an Verbotenem Sorgen machst, könntest du mir ja immer noch manche Dinge verbieten.«  
    »Welche Dinge denn?«  
    Clary spürte, wie Jace seine Lippen mit einem breiten Grinsen auf ihre presste. »Na, das hier zum Beispiel.«  
     
    Nach einer Weile stiegen sie die Stufen hinunter und überquerten den Platz, auf dem sich inzwischen eine riesige Menge versammelt hatte, in Erwartung des angekündigten Feuerwerks. Isabelle und die anderen hatten einen Tisch am Rand des Platzes gefunden und lagerten auf Bänken und Stühlen. Als Clary und Jace sich der Gruppe näherten, machte Clary sich bereit, ihre Hand Jace’ Griff zu entziehen - doch dann hielt sie inne. Sie konnten sich an der Hand halten, so oft sie wollten; daran war überhaupt nichts Falsches mehr. Der Gedanke ließ ihr fast den Atem stocken.  
    »Da seid ihr ja!«, rief Isabelle und tänzelte auf sie zu, ein Glas mit einer fuchsiaroten Flüssigkeit in der Hand, das sie Clary entgegenstreckte. »Hier, probier das mal!«  
    Misstrauisch beäugte Clary das Getränk. »Verwandle ich mich dann in ein Nagetier?«, fragte sie skeptisch.  
    »Wo bleibt denn da das Vertrauen?«,
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