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Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Titel: Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi
Autoren: Heinz von Wilk
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legen. Mit einem Schaschlik-Spieß oder Holz die beiden Filetstücke zusammen fixieren. Das kann man aber auch mit einem Kochfaden machen. So, jetzt den Fisch in einer Mischung aus Butter und Olivenöl rausbacken, auf mittlerer Hitze circa drei Minuten auf jeder Seite.
    Dazu einen lauwarmen Kartoffelsalat und grünen Salat. Mahlzeit.

»Café Heider« am Marktplatz in Prien, 10.58 Uhr
    Natürlich ist er schon da: schwarze Hosen, schwarzes Hemd und die unvermeidliche schwarze Windjacke. Nicht zu übersehen zwischen all den Rentnern und Kurgästen und Touristen. Jetzt muss man sich aber erst mal das Ambiente vorstellen: Das »Café Heider«, wenn man da reingeht, denkt man, man ist in Wien. Alleine schon die Theke mit den Torten und Kuchen, dann die Korbsessel im Café, und der Kristallglasleuchter. Ein Stück Wien in Prien. Reimt sich sogar.
    Ich war schon lange nicht mehr hier, denkt sich der Stocker, dabei machen die hier ein Brot zum Niederknien, und die Brezen erst: Die sind dunkel und saftig. Ich bin ja jetzt so was wie ein Selbstmörder, wenn ich an heute Nacht denke, irgendwie so wie diese Leute, die sich ganz bewusst in die Umlaufbahn sprengen, so bin ich durchaus, denkt er sich. Und ebendiese Kerle, die wissen auf alles eine Antwort, kennen aber die Fragen gar nicht. Also ich, wenn’s mich erwischt, ich wünsch mir in meinem privaten Paradies die Brezen vom Haider.
    Ein paar von denen hat der Sperber aber schon bestellt: Auf dem Tisch, der hinten links neben der Säule steht, ist neben einer Kanne mit Kaffee und einem Haferl mit Milch ein Teller mit vier oder fünf Butterbrezen zu sehen. Stocker zieht sich einen der braun gestreiften Korbstühle her und setzt sich.
    Sperber beugt sich über den Tisch und sagt: »Schon interessant. Da, am Tisch hinter dir, die drei alten Mädels, die reden über einen Bürgermeister, der anscheinend hier ganz in der Nähe in einem kleinen Dorf der Mufti war. Die Bärenklaue, so haben die den genannt. Und irgendwas von einem Vaterschaftstest haben die auch erzählt. Die arme werdende Mutter, die war blöderweise zu der Zeit wohl mit vier oder fünf von den örtlichen Jauche-Königen in der Kiste. Aber zugeschlagen hat schlussendlich die Bärenklaue, also rein genetisch gesehen. Schon irre, wie es bei euch auf dem Land so abgeht. Hast du mit Perlmann geredet?«
    »Ja. Heute Nacht um halb zwölf steigt die Sache. Genau zwischen den beiden Inseln Frauenchiemsee und Krautinsel am engsten Punkt. Wie du wolltest. Was zum Teufel soll das werden? Ich werde ganz bestimmt nicht für dich in Zukunft den Dealer machen. Also, was läuft da?«
    »Pass auf, Stocker, ich erzähl dir jetzt was. Ich war fast zwanzig Jahre bei der Kripo. Da hab ich für ein paar Mark fuffzig den Arsch hingehalten. Dann hab ich selber ein kleines bisschen abgeräumt und immer kräftig meine Bosse mitverdienen lassen. War gut, aber dann haben die ein Bauernopfer gebraucht, und das war ich. Rausschmeißen konnten die mich nicht, also haben sie mich befördert und zum BND weggelobt. Und auch da haben alle in meiner Gruppe kräftig hingelangt, wenn es ging. Nebenbei hab ich für die München-Mafia ein paar Jobs erledigt und für ein paar Politiker die Kastanien aus dem Feuer geholt, da hat’s schon mal den einen oder anderen Kollateralschaden gegeben. Haben aber alle ein tolles Begräbnis bekommen. Und voriges Jahr, da hat mir doch glatt einer die Bremsschläuche von meinem Auto angesägt. Da hab ich gewusst, es ist so weit. Die brauchen dich nicht mehr, du bist ab jetzt Ballast für die. Hätt mich beinahe erwischt auf der A 8, bei knapp zweihundert auf der Überholspur. Und da hab ich mir gedacht, Sperber, du alter Raubvogel, geh auf deinen letzten Flug nach Süden, bevor die Vogelfänger kommen. Hier sind mittlerweile größere Greifer im Revier, und rein evolutionsmäßig gesehen, da bist du dran. Einer von den großen Vögeln, der ist so weit aufgestiegen, dass der jetzt einiges wegräumen muss, was ihm nach oben geholfen hat. Verstehst? Nein? Auch gut. Ich mach noch den einen letzten Deal, dann hab ich genug Geld für die paar Jahre beisammen, die mir noch bleiben. Warst du schon mal in Neuseeland? Nein? Ich schon. Und da will ich wieder hin. Auf der anderen Seite der Insel, also, wenn du nach Auckland kommst, da gibt’s ein Kaff, das heißt Clarks Beach. Das müsste eigentlich Clarks Paradies heißen, so traumhaft schön ist es da. Genau dort war ich mal. Und da hab ich mich an den Strand gesetzt und mir
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