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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
Autoren: Nicole Peeler
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I ch liebe es, wenn Leute schon vorher über ihre eigenen Witze lachen. Und was auch immer Marcus uns gleich erzählen würde, er selbst fand es ganz offenbar sehr lustig, denn er fing an zu kichern, sobald er verkündet hatte, er habe da einen »echt Guten« gehört: »Ein Gott stellt einem Selkie, einem Alfar und einem Nahual je einen Wunsch frei. Der Selkie wünscht sich ein Meer voller Fische.« Marcus legte eine dramatische Pause ein und schaute mich an, als wäre das jetzt mein Stichwort, einen Heilbutt aus dem BH zu ziehen und daran herumzuknabbern, bevor er fortfuhr: »Der Alfar schubst den Selkie zur Seite und wünscht sich eine von Mauern umgebene Stadt, in der nur Alfar leben dürfen.« Wir griffen nach unseren Drinks, während Marcus erneut innehielt und sich schweigend auf die Pointe vorbereitete. Dann gönnte er sich noch ein selbstgefälliges Glucksen. »Der Nahual wägt seine Optionen ab. Er schaut den Gott an, er schaut den Alfar an und fragt, wie hoch die Mauer denn sei. Und als der Alfar sagt, dass er eine sehr hohe Mauer haben möchte, meint der Nahual zu dem Gott … er soll die Stadtmauern mit Wasser füllen!«
    Iris kicherte und warf ihre honigfarbene Haarmähne zurück. Marcus krümmte sich vor Lachen, und seine Lebensgefährtin Sarah sah ihn mit der leidgeprüften Miene einer Frau an, die sich ein und denselben Witz schon fünfzehnmal hintereinander hatte anhören müssen. Marcus und Sarah waren eines dieser Paare, die sich wie Hunde und ihre Besitzer über die Jahre immer ähnlicher geworden waren. Beide waren klein und sehr schlank, aber muskulös, mit ähnlich kurz geschnittenen Haaren und fast identisch in Jeans und Collegepullis gekleidet. Mit anderen Worten, sie wirkten wie Zwillinge, abgesehen davon, dass er afroamerikanisch aussah und sie europäisch. In Wahrheit waren sie aber beide Nahuals – oder Formwandler – und ganz und gar nicht menschlich.
    Kaum zu glauben bei den Pointen , dachte ich und beschwerte mich kopfschüttelnd über die Witze von Übernatürlichen im Allgemeinen und die von Marcus im Besonderen: »Mann, du erzählst immer nur Menschenwitze, bei denen du die ethnischen Stereotype durch unsere Gattungsstereotype ersetzt. Du bist wie Cartman aus South Park , in der Folge, in der er in bekannten Liedern ›Baby‹ immer durch ›Jesus‹ ersetzt und dann behauptet, er sei ein christlicher Rocker.«
    »Stimmt ja gar nicht«, widersprach Marcus wie immer. Wir führten dieses Streitgespräch so gut wie jedes Mal, wenn Marcus mir mal wieder einen »neuen« Witz erzählte. »Es waren die Menschen, die unsere Witze gestohlen und unsere Gattungen durch menschliche Glaubensführer ersetzt haben.«
    Ich schnaubte verächtlich. Wohl kaum, wenn man bedenkt, wie eifersüchtig die Übernatürlichen ihre geheime Existenz schützten. Aber wie gesagt, das war ein Streit, den keiner von uns gewinnen würde. Ganz abgesehen davon, dass Iris noch immer vor sich hin kicherte und sie zu hübsch war, als dass man sie ignorieren konnte.
    »Oh, Marcus, du bist so lustig!«, kicherte sie, und Sarah und ich verdrehten die Augen.
    »Ermutige ihn nicht noch«, brummte Sarah neben mir.
    »Wir wissen ja, dass er noch mehr davon auf Lager hat«, flüsterte ich ihr ins Ohr, just als Marcus sich an Sarah wandte und stolz verkündete: »Tja, davon habe ich noch mehr auf Lager.«
    Sarah und ich rissen gleichzeitig die Arme hoch und stießen ein triumphierendes »Yeah!« aus. Dann besiegelten wir unsere vereinte Brillanz, indem wir abklatschten und uns vor Lachen krümmten.
    »Ihr zwei seid echt zum Schießen«, sagte Marcus trocken und stand auf, um uns allen noch eine Runde Drinks von seiner Aushilfe an der Bar mixen zu lassen. Er und Sarah hatten eigentlich ihren freien Abend, aber der Stall war nun mal der einzige Laden in Rockabill, wo man vernünftig etwas trinken konnte, also verbrachten sie ihre Freizeit am Ende doch oft an ihrem Arbeitsplatz.
    Sarah und ich kicherten immer noch, als Iris’ Augen plötzlich auf diese vielsagende Elbenart zu glühen begannen. Und tatsächlich, als ich mich umdrehte, stand dort der Pastor mit seiner Frau. In der Öffentlichkeit waren sie Musterbeispiele konservativer Anständigkeit, aber privat waren sie anscheinend größere Swinger als Piñatas. Iris winkte ihnen dezent zu, was sie huldvoll erwiderten, als sie an uns vorbei in den Restaurantbereich hinübergingen.
    Iris verfolgte ihren Gang mit leuchtenden Augen. Ihr Elbenmojo brauste gegen meine Schilde, und
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