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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Wunden in seinem Gesicht, am Hals und an den Vorderläufen. Doch er griff Gabriel erneut an und versuchte mit fünf Zentimeter langen Fangzähnen nach seiner Schnauze zu schnappen und ihn zu Boden zu werfen. Der Angriff ließ Gabriel aufjaulen, aber er schaffte es, seine Beine so zu stellen, dass er unter Adams Rumpf gelangen und ihn von sich wegstoßen konnte. Diesmal prallte Adam gegen das dicke Holzbein eines Beistelltischs auf der anderen Seite des Raumes. Die Vase mit den Plastikblumen, die darauf stand, fiel um, und das Holz gab ein knackendes Geräusch von sich, als das Tischbein unter dem Aufprall zerbrach.
    Adam war auf die Seite gerollt und winselte. Seinen Schwanz hatte er jetzt unterwürfig eingezogen. Er lebte, aber sein Griff nach der Macht im Rudel war fehlgeschlagen.
    Ich fragte mich, welches Schicksal ihn erwartete.
    Nick ging einige Schritte vor und nahm nach erneutem Einsatz seiner Magie – einschließlich eines blitzlichthellen Leuchtens – wieder seine menschliche Form an. Gabriel tat es ihm gleich. Auf seinen Armen und im Gesicht waren Kratzer und Bisswunden zu erkennen. Ich kroch unter dem Tisch hervor, ganz die heldenhafte Vampirin, und klopfte meine Hose ab.
    Es war still im Zimmer, während sie sich Jeans und T-Shirts anzogen, dann Socken und Schuhe.
    Gabriels Bewegungen waren ruhig und gemessen, und ich fragte mich, ob sie eine Art Meditation für ihn bedeuteten, ob das Anziehen der Kleidung ihm dabei half, sich wieder an die menschliche Welt und seine menschliche Gestalt zu gewöhnen, nachdem er den Körper eines Wolfs angenommen hatte.
    Als Nick angezogen war, kam er zu mir herüber. »Bist du in Ordnung?«, fragte er und musterte mich.
    Ich nickte und sah dann zu Gabriel hinüber.
    »Die Verwandlung hat ihn nicht geheilt?«, flüsterte ich.
    »Nur Verletzungen, die man als Mensch erlitten hat, können durch die Verwandlung geheilt werden. Verletzungen, die man als Formwandler erleidet, kommen einen teurer zu stehen. Er wird sich mit der Zeit erholen, aber es gibt keine schnelle Alternative.«
    Gabriel, der sich mittlerweile angezogen hatte, nickte mir und Nick anerkennend zu und ging dann zu seinem auf dem Boden liegenden Bruder. Er kniete sich hin und starrte Adam in die Augen. Adam lag auf der Seite und winselte erneut.
    »Verwandle dich!«, befahl ihm Gabriel.
    Ich konnte gerade noch rechtzeitig meine Hand heben, um meine Augen vor dem gleißenden Licht zu schützen. Als ich meine Augen zwinkernd wieder öffnete, lag Adam nackt und zusammengerollt auf dem Fußboden. Sein Körper war schwer geschunden und voller Schnitte und Blutergüsse.
    »Du bist eine Enttäuschung für mich, für deine Familie, für das Rudel«, sagte Gabriel.
    Magie stieg im Zimmer auf, aber es war nicht das energiegeladene Summen von eben. Diese Magie war alt, sie wog schwer und fühlte sich bedrückend an.
    Obwohl sie nichts mit mir zu tun hatte, brannten meine Lungen, als ich verzweifelt versuchte, wieder Luft zu bekommen, die mir aufgrund von Gabriels Worten weggeblieben war. Das konnte ich nicht ignorieren.
    »Du entscheidest dich nicht, Rudelanführer zu werden«, teilte er Adam mit. »Das Rudel entscheidet sich für dich. Rudelanführer zu sein hat nichts mit Macht oder Reichtum oder deinem Ansehen zu tun. Es hat mit Familie zu tun, mit Hingabe. Ich habe offensichtlich versagt, dir dieses Wissen nahezubringen.«
    Seine Stimme klang wehmütig, als er sich für Adams Verhalten mitverantwortlich machte.
    »Rudelanführer zu sein heißt nicht, das Kommando zu übernehmen. Es hat ganz bestimmt nichts damit zu tun, die Familie in Gefahr zu bringen. Was, wenn du mich umgebracht hättest? Was dann? Falon wäre meine Nachfolgerin geworden, nicht du. Ich weiß, dass sie über die Stärke und den Verstand verfügt, das Rudel zusammenzuhalten. In der Erbfolge stehst du ganz weit unten, mein Junge, und auch wenn ich mich schon gefragt habe, ob du vielleicht stärker als die anderen sein könntest, so hast du gerade bewiesen, dass du für diese Aufgabe niemals geeignet sein wirst.«
    Gabriel stand wieder auf und starrte mit leerem Blick in das Zimmer, als ob er sich zu einer Entscheidung durchrang. Nach einer Minute des Schweigens seufzte er. »Du bist für den Tod eines Rudelanführers verantwortlich. Du hast uns Schmerzen zugefügt und Schande über uns gebracht, aber ich werde dich nicht töten – ich kann es nicht, das habe ich unserem Vater versprochen.« Gabriel schüttelte resigniert den Kopf.
    »Vielleicht

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