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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
Autoren: Chloe Neill
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verschränkte die Arme vor der Brust, und seine Miene wirkte sehr ernst.
    Er hatte den Kopf so weit gesenkt, dass sein Kinn fast das T-Shirt berührte. »Weil du Sullivan gehörst und dieses Treffen nichts mit ihm zu tun hat. Es hat mit dir zu tun. Wenn ich diese Briefe unterschrieben hätte, dann wärst du verpflichtet gewesen, ihm von unserem Treffen zu berichten.«
    »Ich gehöre Haus Cadogan«, stellte ich klar, denn entgegen der allgemeinen Meinung war ich nicht Ethans persönlicher Besitz. Allerdings hatte ich durchaus den einen oder anderen Gedanken an diese Möglichkeit verschwendet. »Was bedeutet, dass ich dir nicht garantieren kann, den Inhalt des Gesprächs für mich zu behalten«, fügte ich mit einem Lächeln hinzu. »Aber das hängt davon ab, was du mir zu sagen hast.«
    Noah löste seine Arme, steckte eine Hand in eine seiner Hosentaschen und zog eine dünne rote Karte hervor. Er hielt sie zwischen zwei Fingerspitzen fest und reichte sie mir.
    Ich wusste, was auf ihr stand, bevor ich sie entgegennahm. Ich würde die Initialen RG vorfinden und eine in Weiß aufgestempelte Fleur-de-lis. Eine identische Karte war in meinem Zimmer im Haus eine in Weiß aufgestempelte Fleur-de-lis. Eine identische Karte war in meinem Zimmer im Haus Cadogan zurückgelassen worden, aber ich wusste immer noch nicht, was die Initialen bedeuteten.
    »Was heißt RG?«, fragte ich ihn und gab ihm die Karte zurück.
    Noah nahm sie entgegen und steckte sie wieder in die Tasche. Dann sah er sich um, zeigte mit einem Finger auf mich und lief in Richtung See. Ich folgte ihm mit erhobenen Augenbrauen, und dann begann der Geschichtsunterricht.
    »Die Französische Revolution war für die europäischen Vampire eine kritische Phase«, sagte er, als wir die Stufen hinuntergingen, die vom Park zur Straße führten. »Als die Terrorherrschaft begann, griff die Hysterie auf die Vampire über – genau wie bei den Menschen. Aber als Vampire damit begannen, ihre Novizen und Meister an das Militär zu verraten, als sie auf offener Straße mit dem Beil der Guillotine geköpft wurden, brach Panik im Conseil Rouge aus – dem Rat, der die Vampire anführte, bevor das Greenwich Presidium die Macht übernahm.«
    »Das waren die Zweiten Säuberungen, richtig?«, fragte ich. »Französische Vampire verpfiffen ihre Freunde, um die eigene Haut zu retten. Unglücklicherweise wurden die Vampire, die sie dem Pöbel überlassen hatten, alle hingerichtet.«
    Noah nickte. »Genau. Die Vampire des Conseil Rouge waren alt und bestens vernetzt. Sie genossen ihre Unsterblichkeit, und sie hatten kein großes Interesse daran, vom Pöbel gelyncht zu werden. Also verschafften sie sich eine Gruppe von Vampiren, die sie schützen sollte. Vampire, die dazu bereit waren, auch Espenholz auf sich zu nehmen.«
    »Ein Geheimdienst für Vampire?«
    »Kein schlechter Vergleich«, gab er zu. »Die Vampire, denen dieser Dienst an-getragen wurde, nannten sich selbst die Rote Garde. «
    Daher das RG. »Da du mir diesen Brief geschickt hast, nehme ich mal an, du gehörst zu ihnen? «
    »Ich führe eine Mitgliedskarte tatsächlich bei mir.«
    Wir überquerten die Straße, erreichten den Rasen vor dem See und betraten dann den betonierten Uferweg. Als wir stehen blieben, warf ich Noah einen Blick zu und fragte mich, warum ich von ihm Geschichtsunterricht und Informationen über sein Doppeleben erhielt. »Okay, die Geschichtsstunde war ja nett, aber was hat das ales mit mir zu tun?«
    »Geduld ist nicht gerade deine Stärke, oder?«
    Ich hob eine Augenbraue. »Ich habe einem mitternächtlichen Treffen zugestimmt, von dem du nicht wolltest, dass mein Meister davon erfährt. Ehrlich gesagt bin ich im Moment äußerst geduldig.«
    Ein wölfisches Grinsen machte sich langsam auf Noahs Gesicht breit, bis nicht nur seine geraden weißen Zähne entblößt waren, sondern auch seine messerscharfen Fangzähne. »Es überrascht mich, Merit, dass du es noch nicht erraten hast. Ich will dich anwerben.«
    Es dauerte eine geschlagene Minute, bis er wieder das Wort ergriff.
    Wir standen schweigend da und sahen gemeinsam auf den See hinaus, auf dem kleine, tanzende Lichter die Segelboote in Ufernähe markierten. Ich war mir nicht sicher, woran er dachte, aber ich überlegte mir sein Angebot.
    »Die Dinge haben sich geändert, seit die Garde gegründet wurde«, sagte Noah schließlich, und seine kräftige Stimme halte durch die Dunkelheit. »Wir sorgen dafür, dass das Presidium seine Macht nicht
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