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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
Autoren: Chloe Neill
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war mir peinlich bewusst, dass Dutzende Vampire jede unserer Bewegungen verfolgten. Er blieb stehen, drehte sich um und verbeugte sich vor mir. Ich tat es unserer Bewegungen verfolgten. Er blieb stehen, drehte sich um und verbeugte sich vor mir. Ich tat es ihm nach.
    »Es ist wichtig«, sagte er laut, damit ihn alle hören konnten, »dass ihr auf einen Kampf vorbereitet seid, sollte sich die Notwendigkeit dazu ergeben. Um einen solchen Kampf zu meistern, müsst ihr aber erst einmal die Grundlagen lernen. Und wie ihr alle wisst, beherrscht unsere Hüterin die hohe Kunst des Freikampfs noch nicht…«
    Er hielt lange genug inne, um mich ausgiebig zu mustern. Freikampf war halt nicht meine Stärke. Die Katas konnte ich ziemlich gut – die Grundbausteine, aus denen die Schwertkampfkunst der Vampire bestand. Ich war früher Balletttänzerin, und die Bewegungsabläufe hatten etwas von einem Tanz. Sie bestanden aus Positionen, Formen, Schrittabfolgen, die ich lernen und üben konnte, bis ich sie perfekt beherrschte.
    Der Freikampf war eine andere Geschichte. Da ich den Großteil meiner Jugend meine Nase in Bücher gesteckt hatte, hatte ich keinerlei Erfahrung mit Kämpfen, abgesehen von etwas Kickbox-Unterricht und einigen Auseinandersetzungen mit Celinas Schergen. Ich kannte meine Schwäche: Ich verbrachte zu viel Zeit damit, den Kampf zu analysieren – auf der Suche nach der Schwäche meines Angreifers und wie ich sie für mich nutzen konnte –, während ich gleichzeitig versuchte, nicht zu viel zu denken. In der letzten Woche war mir das Ganze noch schwerer gefallen, da ich erst mit Luc daran arbeiten musste, den Lärm und die Gerüche zu bewältigen, die mich nach meiner vollständigen Verwandlung zu überwältigen drohten. Mittlerweile hatte ich sie zu einem dumpfen Rauschen reduzieren können.
    »Doch die Katas sind ihr Spezialgebiet.« Ethan hob eine Augenbraue, sah mich halb herausfordernd, halb beleidigend an und wich einen Schritt zurück. »Katas, wenn ich bitten darf«, sagte er so leise, dass nur ich den Befehl hören konnte.
    »Lehnsherr«, sagte ich. Ich hob das Schwert in meinen Händen, die rechte am Griff, die linke auf der Schwertscheide, und zog es mit einem schnellen, schleifenden Geräusch hervor. Seine blank polierte Klinge schimmerte im Licht.
    Ich ging an den Rand der Matten und legte die lackierte Schwertscheide auf den Boden.
    Dann drehte ich mich mit al dem Selbstbewusstsein und Mut um, die ich auf-bringen konnte – sicherlich noch mal mehr als zuvor, jetzt, wo man mich gebeten hatte, einer Geheimorganisation blutsaugender Krieger beizutreten. Ich kehrte zu Ethan zurück, sah ihn an und packte das Katana mit beiden Händen.
    »Fang an«, befahl er und wich mehrere Schritte zurück, um mir ausreichend Platz zu verschaffen. Es gab sieben zweihändig ausgeführte Katas und drei weitere, die einhändig ausgeführt wurden. Diese waren für mich noch neu, aber seit meiner Verwandlung hatte ich sie geübt, und, um ehrlich zu sein: Ich wollte ein bisschen angeben. Ethan und ich trainierten erst seit einer Woche zusammen, und er hatte mich die Katas nur auf traditionelle Weise ausführen sehen – eine Kata nach der anderen, die Bewegungen genau festgelegt und präzise ausgeführt.
    Aber ich konnte noch mehr… Ich spannte meinen Körper an, das Katana kampfbereit vor mir. »Schnell oder langsam?«
    Er runzelte die Stirn. »Schnell oder langsam?«
    Ich lächelte gewitzt unter meinem Pony. »Wähle die Geschwindigkeit.«
    »Vampire?«, fragte er laut, ohne den Blick von mir zu nehmen. »Schnell oder langsam?«
    Es gab einige Nachzügler, die »Langsam« riefen, aber der größte Teil der Anwesenden rief: »Schnell«.
    »Schnell scheint die Antwort zu sein«, sagte er.
    Ich nickte, korrigierte meine Balance und fing an. Die erste Kata war ein waagerechter Schwung und die Rückkehr in die Bereitschaftsstellung. Dann folgte ein gerader Schlag nach unten. Die dritte und vierte Kata waren Kombinationen aus den ersten beiden. Der fünften, sechsten und siebten wurden noch Drehungen und Abwehrtechniken hinzugefügt.
    In ihrer traditionellen Form, wenn es um Präzision und absolute Kontrolle ging, benötigte ich für jede Kata zwischen zehn und fünfzehn Sekunden.
    Wenn ich sie aber schnell ausführte, so brauchte ich für alle zusammen zwanzig Sekunden. Ich hatte bei meinem früheren Trainer Catcher, einem Hexenmeister mit einem Hang zu Katanas und Schwertkampf, gelernt, sie in dieser Geschwindigkeit zu
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