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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
Autoren: Chloe Neill
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das Anwesen betraten – die Hälfte von ihnen umgab das elektrische Prickeln wütender Formwandler, aber keiner hatte seine Tierform angenommen.
    »Warum haben sie sich nicht verwandelt?«, fragte ich Jeff, hob mein Katana und bereitete mich auf den Angriff vor.
    »Paparazzi«, sagte er, was Sinn machte. Jeff hüpfte auf seinen Ballen, die Fäuste erhoben. Es war eine seltsame Haltung für einen Softwareprogrammierer, aber ich wusste, dass Jeff auf sich aufpassen konnte.
    Im Gegensatz zur Versammlung, wo wir auf verschiedenen Seiten des Raums gekämpft hatten, konnte ich ihm diesmal zuschauen. Während ich die Übeltäter zur Rechten bekämpfte, kümmerte er sich um die auf der Linken.
    Er hatte es echt drauf.
    Es war so, als ob man einem Mönch beim Kämpfen zusah – er wirkte äußerlich völlig ruhig, doch jede seiner Bewegungen war perfekt und wurde äußerst präzise ausgeführt. Er war ein fantastischer Kämpfer, und jeder Schlag und jeder Tritt saß genau. Seine Abwehrtechniken waren perfekt auf die Angriffe seiner Gegner abgestimmt. Während des Kampfes begegnete er meinem überraschten Blick und schenkte mir ein freches Grinsen.
    »Tut mir leid, Süße. Bin schon vergeben.«
    Ich verdrehte die Augen und schwang mein Katana, und gemeinsam schlugen wir eine Armee aus Menschen und Formwandlern zurück, die wild entschlossen war, unser Haus zu zerstören.
    Ich hatte vier Angreifer niederstrecken können, als ich schließlich seine Stimme in meinem Kopf hörte.
    Merit?
    Ich sprach ein lautloses Dankgebet an das Universum. Ethan, wo bist du?
    Erdgeschoss. Mein Büro. Komm hierher, wenn du kannst. Wenn nicht, such nach Malik und beschütze ihn.
    Mir rutschte das Herz in die Hose. Malik war praktisch Ethans Stellvertreter und der Vampir, der mit der Aufgabe betraut war, das Haus zu übernehmen, sollte Ethan etwas zustoßen. Hatte Ethan aufgegeben? Bereitete er sich bereits darauf vor, die Nachfolge zu regeln?
    Ich fluchte so fürchterlich, dass Jeff die Ohren wehtun mussten.
    Bleib, wo du bist, teilte ich ihm mit. Ich bin auf dem Weg.
    Merit…
    Ich bin die Hüterin des Hauses, Ethan. Es ist meine Entscheidung.
    Dem begegnete er mit Schweigen.
    »Jeff, Ethan ist in Schwierigkeiten. Ich muss ins Haus. Kannst du Malik suchen und dafür sorgen, dass er in Sicherheit ist?«
    »Hab leider keine Hand frei, Merit«, sagte er und führte einen Fauststoß gegen die Brust eines Gegners aus, um ihn zurückzudrängen. »Kannst du noch warten, bis wir den Vorgarten gesichert haben?«
    Ich sah mich um und fragte mich, wie lange das wohl noch dauern konnte – und lächelte. Ich hatte den Anruf getätigt, und die Kavallerie war gekommen.
    In rot-schwarzen Lederjacken betraten sechs von ihnen das Anwesen, Noah als Erster, fünf Vampire hinter ihm. Zusammen wirkten sie wie Racheengel, die Katanas gezogen, mit grimmigem Gesichtsausdruck, bereit, für die Vampire zu kämpfen. Jonah gehörte nicht zu ihnen, und ich nahm an, dass er den Kampf ausließ, um seine Anonymität als Mitglied der Roten Garde zu wahren.
    Bei ihrem Anblick entspannte ich mich ein wenig.
    Noah gab mir ein Zeichen, dass sie sich um den äußeren Bereich kümmerten.
    Als ich zustimmend nickte, begann er, seinen Leuten Befehle zu erteilen. Sie lösten die Formation auf und mischten sich unter die Menge.
    »Merit – Achtung, links!«
    Jeffs Warnung ließ mich mein Katana sofort nach oben reißen, um den Angriff abzuwehren. Er schlug fehl, und Jeff erledigte den Angreifer mit einem Schlag in dessen Nieren.
    »Das ist ein Spaß«, sagte er und sah auf sein Opfer herab.
    »Ja«, sagte ich und beugte mich vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. »Du und Falon, ihr werdet euch bestens verstehen.«
    Damit rannte ich die Treppe hoch und hinein ins Haus.
    Grauer Rauch quoll aus dem ersten Stock herab. Vampire verließen das Gebäude, während Feuerwehrleute die Flure mit Schläuchen entlangstürmten.
    Einer von ihnen blieb bei mir stehen und hob seinen Helm. »Ma’am, sie müssen das Gebäude verlassen.«
    »Vampir!«, rief ich. »Ich bin unsterblich.«
    Er zwinkerte mir zu. »Haus Grey«, sagte er, setzte den Helm wieder auf und begleitete seine Kollegen die Treppe hinauf.
    »Weitermachen, mein Freund«, sagte ich und hetzte dann den Flur entlang zu Ethans Büro.
    Er hatte seine Anzugjacke abgelegt, und Blutflecken und Rauch bildeten einen starken Kontrast zu seinem weißen Hemd. Er stand hinten im Raum; die Samt-vorhänge seines Büros waren zerrissen und
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