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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
Autoren: Chloe Neill
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Journalisten sehen. Er hatte athletische Füße, lange, schlanke Waden und feste Oberschenkel. Seine Schultern waren kräftig, die Arme muskulös, aber der ganze Körper war zerschunden – Blutergüsse, Kratzer, Bissspuren.
    Nick nickte, und dann begann es … und ich gaffte ihn entsetzt mit offenem Mund an. Das hatte ich nicht erwartet.
    Ich hatte Underworld gesehen und die anderen Filme, in denen die Verwandlung von Mensch zu Wolf dargestellt wurde. Ich hatte angenommen, dass es sich bei der Verwandlung um einen körperlichen Vorgang handelte – eine blutrünstige Veränderung von Muskeln und Knochen, einen Austausch von menschlicher Haut und Füßen gegen Pfoten und Fell.
    Aber nichts daran war anatomisch. Ich hob die Hand, um meine Augen vor dem Licht zu schützen, das Nicks Körper umgab, eine Wolke aus wechselnden Farben, als die Magie – dicht genug, um eine greifbare Form anzunehmen – um ihn herumwirbelte.
    Ich hatte immer gedacht, und das war unter Vampiren die weitverbreitete Meinung, dass die Formwandler wie wir waren – überlegene Raubtiere, die aufgrund einer Mutation entstanden waren, die die Gestalt ihres Körpers verändert hatte. Doch das war es nicht, nicht dieses sanfte Licht und dieser Nebel aus Farben.
    Formwandler waren in zweiter Linie Raubtiere. Zuallererst waren sie Magie – reine, pure, ihnen angeborene Magie. Sie waren nicht wie wir.
    Gabriel drehte sich zu mir, und seine bernsteinfarbenen Augen betrachteten mich mit raubtierhafter Arroganz, doch dann wurde sein Blick sanfter.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Den Blick habe ich bei dir schon gesehen, Merit. Es ist weder so gut noch so schlimm, wie du denkst.«
    Ich sah zu Nick hinüber, der immer noch in den Nebel eingehüllt und in den Rauchschwaden nicht zu sehen war. Dann wechselte der Nebel seine Form, von der groß gewachsenen, schlanken Gestalt eines Mannes zu etwas Niedrigerem, etwas Waagerechtem.
    Dann tapste er durch den Nebel auf mich zu. Als sich mir eine elegante, schwarze Katze mitten in einer Bar in Chicago näherte – Puma? Jaguar? –, blieb mir fast das Herz stehen. Er war groß – sein Kopf war hoch genug, um mir bis zum Ellbogen zu reichen. Sein Fell war so glatt und schwarz, dass es unter dem Deckenlicht wie Samt schimmerte. Seine Pfoten waren schwer und groß genug, um ein ordentliches Stück Fleisch aus jedem Vampir zu reißen, sollte er dazu das Bedürfnis verspüren. Seine Macht war nicht zu übersehen. Auch nicht, dass er gesundheitlich wieder auf dem Damm war. Nick war schwer verletzt gewesen, aber die Katze war fit. Vieleicht war das der Grund gewesen, warum er um die Verwandlung gebeten hatte, damit er sich heilen und die Beulen und Blutergüsse loswerden konnte.
    Vieleicht hatte er fragen müssen, weil Gabriel seine Genesung verhindert hatte.
    Sie hielten sich vieleicht für lässiger, entspannter, weniger berechnend und weniger von Ängsten geplagt als Vampire… aber es gab definitiv eine Hierarchie in der Nahrungskette der Formwandler.
    Und auf Hierarchie kam es an.
    Nicholas tapste zu mir und rieb sein Gesicht an meinem Oberschenkel.
    »Und wer ist jetzt hier das ›Kätzchen‹?«, murmelte ich. Obwohl das tiefe, nörgelnde Geräusch, das er von sich gab, sich deutlich nach Katze anhörte, war es immer noch voller Sarkasmus.
    »Okay, Kinder. Es wird Zeit, uns auf die Vorstellung vorzubereiten. Breckenridge, kümmere dich um Merit.« Er sah mich an. »Du wirst eine Soldatin sein, eine Kriegerin, eines Tages, wenn du bereit bist. Das ist das Erbe deiner Familie. Du hast mir eine Scharte verpasst und hattest nicht einmal deinen Stahl dabei. Aber er ist mein Bruder. Das ist mein Kampf, der Kampf meiner Familie, und ich bitte dich daher, meinen Wunsch zu respektieren.«
    »Du willst keine Hilfe?«
    Gabriel lachte schalend. »Ich bin der Rudelanführer, und er gehört zur Familie. Dies ist die natürliche Ordnung der Dinge. So funktioniert unsere Welt. Du kannst nichts tun, außer dir Verletzungen einzufangen und Sullivan auf mich sauer zu machen. Sollte ich das hier überleben, so möchte ich das doch gerne vermeiden.«
    Mein Herzschlag setzte aus, aber ich war schlau genug, seinen Rat zu befolgen, zumindest bis mich mein Ehrgefühl dazu zwingen würde, einzuschreiten. Ich sah mich im Zimmer um und entschied mich für einen Tisch in der Ecke. Der Kartenstapel vom Pokerspiel lag noch darauf. Ich krabbelte unter den Tisch – ein Vampir, der sich vor einem Kampf versteckte. Natürlich war es ein wenig
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