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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
Autoren: Chloe Neill
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das aktuelle Hindernis.« Er stieß eine Reihe von Schimpfwörtern aus, die mich rot anlaufen und Nick von seinem Platz auf dem Fußboden wimmern ließen.
    »Er hat einen Rudelanführer getötet, verdammt noch mal!« Gabriel bekreuzigte sich: Zwei Fingerspitzen glitten vom Kopf zum Herzen, dann quer zur Brust, als ob er sich vor den Auswirkungen von Adams tödlichen Handlungen auf das Karma schützen wollte … oder weil er sich beim Universum dafür entschuldigen wollte.
    »Er ist gut«, sagte er leise. »Er hat Tony niemals direkt beschuldigt, sondern uns nur in die richtige Richtung geschubst, damit wir ihn selbst beschuldigen konnten.«
    »Was die Idee umso glaubwürdiger erscheinen ließ.«
    Ich nickte und sah mich dann um. Wenn Adam noch Runden um den Block drehte und darauf wartete, dass Gabriel mich ausschaltete, dann würden wir dringend einen Plan brauchen, und zwar schnell. »Gibt es noch einen anderen Ausgang?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es gibt einen Notausgang, aber den erreicht man nur durch die Tür am anderen Ende der Bar.«
    Ich atmete tief durch und drückte den Griff meines Dolchs. Wir waren in eine Falle gelockt worden, und uns erwartete ein ziemliches Schlamassel im Ukrainian Village.
    Schöner noch – niemand wusste, dass ich hier war, und ich hatte kein Handy bei mir. Adam hatte ein Handy, der kleine Bastard, aber das war mir keine große Hilfe.
    Ich versuchte, meinen Herzschlag zu beruhigen und meine Augen daran zu hindern, silbern anzulaufen.
    Ich wollte nicht im Hinterzimmer einer Bar ohne Ausgang eingesperrt sein. Ich fühlte mich wie die dumme Heldin in einem Horrorfilm, die freiwillig ohne Handy oder Schwert in die Höhle des Löwen spaziert und jetzt mitten in einem Familienstreit zwischen einem Rudelanführer und seinem verräterischen Bruder steckt.
    Verstärkung, dachte ich, wäre meine einzige Chance. Ich könnte Luc oder Ethan – selbst Jonah – anrufen und ihnen mitteilen, dass Adam uns umzubringen versuchte. »Habt ihr hier ein Telefon?«
    »Hinter der Theke«, sagte Gabriel.
    Als wir die rote Ledertür betrachteten, die in den Hauptraum führte, und uns auf den Weg machen wollten, klingelte die Glocke über der Eingangstür.
    »Er ist zurück«, sagte Gabriel.
    Obwohl ich es zu verhindern versuchte, senkten sich meine Fangzähne herab, und meine Augen wurden zu reinem Silber. Das Blut floss in Vorbereitung auf den kommenden Kampf schneller durch meine Adern.
    »Sir?«, rief Nick. »Bitte?«
    Gabriel ging zu Nick, legte eine Hand hinter seinen Kopf und küsste ihn auf die Stirn. Er flüsterte etwas, das ich nicht verstehen konnte, aber es klang tief und ernst. Dann sah Gabriel zu mir zurück, als ob meine Anwesenheit Einfluss auf die Antwort hätte, die er auf Nicks Bitte hin geben würde. »Wechsle deine Form«, sagte er, »und mach es schnell. Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir haben.«
    Nick schloss erleichtert die Augen und stand langsam auf.
    »Kein Vampir darf dies sehen und weiterleben«, sagte Gabriel mit kehliger Stimme. »Ich erlaube es jetzt, weil einer der meinen dich in diese Lage gebracht hat. Doch du hast es nie gesehen.«
    Ich nickte. Selbst wenn ich mir seine Worte nicht zu Herzen genommen hätte, so hätte mir sein Blick deutlich zu verstehen gegeben, dass er mir etwas Bedeutsames zugestand – das Recht, einem Formwandler dabei zuzusehen, wie er seine persönliche Magie ausübte.
    »Sir«, sagte ich und erkannte damit seine Autorität an. Als Gabriel nickte und zur Tür ging und damit die Frontlinie gegen Adams nahenden Angriff bildete, wagte ich, einen Blick hinüber zu Nick zu werfen. Er hatte sein T-Shirt ausgezogen und damit den Blick auf einen flaumigen – aber verletzten – Brustkorb freigegeben und zog gerade seine Jeans aus. Da ich die Show nicht erwartet hatte – sollten Formwandler nicht einfach ihre Kleidung zerreißen? –, wandte ich mich wieder ab, aber nicht bevor Nick mich dabei erwischt hatte, wie ich ihm insgeheim zusah.
    »Es ist nicht unbedingt notwendig, sich auszuziehen«, hörte ich ihn sagen, als der Stoff zu Boden fiel.
    »Aber das ist meine Lieblingsjeans.«
    Ich nickte verständnisvoll, sah aber immer noch nicht hin.
    »Wenn du zusehen willst«, schlug Nick mir vor, »dann solltest du das jetzt tun.«
    Der einzige Vampir, der jemals zugesehen hatte, wie sich ein Mensch in etwas… anderes verwandelte? Das würde ich auf gar keinen Fall verpassen.
    Ich sah wieder hin und durfte alles an einem sehr nackten und durchtrainierten
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