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Shades of hä? (German Edition)

Shades of hä? (German Edition)

Titel: Shades of hä? (German Edition)
Autoren: Ralf "Linus" Höke
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Einleitung
»Shades of Grey« oder: »Die durch die Hölle gehen«
    Das Schicksal ereilte mich in Form eines unscheinbaren Päckchens. Eine Büchersendung, adressiert an meine Partnerin. Inhalt: »Shades of Grey – Geheimes Verlangen«. Wenn ich damals geahnt hätte, dass mir mein Arzt wegen dieses Buches Wochen später völlige Entkräftung attestieren würde, hätte ich die Annahme verweigert.
    Der Konsum erotischer Literatur war bis dato in unserer Beziehung – wie in den meisten Partnerschaften – Sache des Mannes. Der Begriff Literatur trifft dabei den Nagel vielleicht nicht hundertprozentig auf den Kopf. Ganz falsch ist er aber auch nicht, denn es kommen auch Worte und manchmal sogar ganze Sätze darin vor. (»Baby, gib’s mir!«)
    Bei »Shades of Grey« handelt es sich jedoch nicht um erotische Literatur, wie man sie aus dem Sexshop kennt, sondern das Werk steht für eine Form, die den meisten Männern unbekannt sein dürfte, nämlich erotische Literatur für Frauen.
    Wodurch unterscheidet sich erotische Literatur für Frauen von der für Männer? Nun, in erster Linie durch die enorme Anzahl an Worten und das Fehlen jeglicher Fotos. Das ist auch für Literaturnovizen einfach zu erkennen.
    Der Inhalt von »Shades of Grey« ist schnell erzählt: Die junge Anastasia verliebt sich in Christian Grey, eine Art Supermann. Die beiden poppen. Anastasia bekommt einen Orgasmus und anschließend Zweifel. Zur Beseitigung derselben poppt man. Dann poppt man nochmal. Anastasia kriegt wieder Zweifel. Poppen. Orgasmus. Poppen. Orgasmus. Zweifel. Poppen. Orgasmus. Ende. 600 Seiten lang.
    Wie füllt die Autorin dieses Werkes nun 600 Seiten mit so einer Story? Ganz simpel, indem sie Anastasia nicht einfach nur einen Orgasmus bekommen lässt, sondern seitenlang beschreibt, wie die Heldin von ihrem Liebhaber Christian mittels angewandter BDSM * -Praktiken »in einem unglaublichen, nicht enden wollenden Orgasmus explodiert«. Und genau hier liegt auch die Krux. Denn während Männer nach dem Konsum von Pornoheftchen die Dinger in die Ecke feuern, legt die Frau nach einem Kapitel »Shades of Grey« das Buch zur Seite und formt mit ihren Lippen einen Satz, der folgenschwerer nicht sein könnte: »Das will ich auch.«
    Dieser Ratgeber kann all den Männern Hilfe leisten, die von ihren überinspirierten Partnerinnen plötzlich mit Bedürfnissen konfrontiert werden, die sie schlicht nicht befriedigen können – oder wollen.

Verhütung
    Wer in einer Partnerschaft lebt, beschäftigt sich über kurz oder lang mit dem Thema Verhütung. Seit »Shades of Grey« bekommt dieser Aspekt sexuellen Zusammenlebens für Männer eine völlig andere Bedeutung, die da lautet: Wie verhüte ich, dass meine Partnerin »Shades Of Grey« liest?
    1
    Alle verfügbaren Exemplare aufkaufen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Methode bereits von vielen verzweifelten Männern angewandt wird. Wie sonst wäre der Verkaufserfolg zu erklären? Diese Methode stellt einen durchschnittlich verdienenden Mann vor gewisse Probleme. Wie finanziere ich dieses Unterfangen? Und wohin mit dem ganzen neuerworbenen Altpapier? Kann man es einfach so wegschmeißen oder verstößt man unter Umständen gegen irgendwelche Auflagen? (NOTIZ: Beim Umweltbundesamt anfragen, ob »Shades of Grey« unter Sondermüll fällt.)
    2
    Billiger, aber ebenfalls effektiv: nur ein Exemplar bestellen, vorsichtig das Cover mit einer Rasierklinge vom Rest lösen und um ein Buch unverfänglicheren Inhaltes kleben. Bücher über Fliegenfischen, Reparaturanleitungen zur Instandsetzung von Viertaktmotoren oder die Biografie Günter Netzers eignen sich hierzu hervorragend. Dieses Exemplar schenken Sie dann Ihrer Partnerin. So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Ihre Partnerin wird Ihnen Ihr Einfühlungsvermögen hoch anrechnen und kurz darauf schnell die Lust an der Lektüre verlieren.
    3
    Sie versprechen Ihrer Partnerin, ihr jeden Abend ein Kapitel vorzulesen. (ACHTUNG! Die Lektüre kann entsetzliche psychische Qualen hervorrufen!) Bei dieser Methode kommt es auf Improvisationstalent an. Sobald im Buch die Rede von Sexpraktiken ist, tauschen Sie den Inhalt spontan aus. Steht also im Buch ein Satz wie: »Dann küsst er meine Brustwarzen und knabbert nacheinander mit kühlen Lippen daran«, lesen Sie laut: »Dann öffnet er ein kühles Bier und knabbert nacheinander ein paar Salzstangen.«
    4
    Versehen Sie ein Exemplar des Werkes mit einer gefälschten persönlichen Widmung der Autorin und
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