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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
Autoren: Chloe Neill
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Weg machte.
    Im Keller des Hauses Cadogan ging es ums Geschäftliche, meist mit leicht brutalem Einschlag – es gab ein Fitnessstudio, den Sparringsraum, die Operationszentrale, ein Waffenlager. Das Erdgeschoss sowie der erste und zweite Stock waren zur Dekoration da. Angenehme Beleuchtung, französische Antiquitäten, Hartholzfußböden, teure Möbel. Mein erster Eindruck war der eines Fünf-Sterne-Hotels gewesen. Die restlichen Räumlichkeiten waren ebenso nobel, von Ethans männlich wirkendem Büro bis hin zu seiner Luxuswohnung.
    Wir gingen die Haupttreppe zum zweiten Stock hinauf. Wir gingen die Haupttreppe zum zweiten Stock hinauf. Als wir Ethans Wohnung erreichten, ergriff Luc die Knäufe der Doppeltür, drehte sie und schob die Türflügel auf.
    Ich war schon einmal in Ethans Zimmern gewesen, aber nur kurz. Soweit ich es beurteilen konnte, schien Ethans Anteil am zweiten Stock drei Zimmer zu umfassen – das Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und dahinter vermutlich noch ein Badezimmer. Die Wohnung war genauso elegant eingerichtet wie der Rest des Hauses – Hartholzfußböden, mit warmen Farben gestrichene Wände, ein Kamin aus Onyxmarmor, exquisite, maßgefertigte Möbel. Das Ensemble wirkte eher wie eine Suite in einem Hotel gehobener Klasse als das Zuhause eines Vampirs auf dem Höhepunkt seines (unsterblichen) Lebens.
    Diesmal widmete ich meiner Suche nach Hinweisen auf die Psyche des Meisters mehr Aufmerksamkeit. Und Hinweise gab es mehr als genug – Erinnerungsstücke an mehr als vierhundert Jahre Lebensgeschichte. An einer Wand hingen Pfeil und Bogen. Ein vermutlich klappbarer Stuhl und ein Tisch, wie sie bei Feldzügen eingesetzt wurden, standen in einer Ecke und waren vieleicht Relikte aus Ethans Zeit als Soldat. Auf einer Truhe, die wie eine Anrichte aussah, befanden sich mehrere Gegenstände. Ich schlenderte hinüber, die Hände hinter dem Rücken, und begutachtete sie. Unter ihnen befanden sich zwei silberne Trophäen, die wie riesige Becher geformt waren, und ein Gemälde, auf dem die Leute Kleidung des frühen neunzehnten Jahrhunderts trugen (Ethan gehörte aber nicht zu ihnen). Außerdem lag dort noch ein flacher Stein, auf dessen Oberfläche Symbole eingeritzt waren.
    Nachdem ich mir die Gegenstände angesehen hatte, schaute ich wieder auf und betrachtete den Rest des Raumes. Dabei entdeckte ich es in einer Ecke – dort, in einer Vitrine, stand ein schillerndes Fabergé-Ei.
    »Oh, wow«, sagte ich und ging hin, um es mir genauer anzuschauen. Das Licht einer Hängelampe ließ die frühlingsgrüne Emaile glänzen und betonte den fauchenden goldenen Drachen, der sich um das Ei wand.
    »Es gehörte Peter«, sagte Luc.
    Ich sah zu ihm hinüber. »Peter?«
    »Peter Cadogan.« Luc kam mit verschränkten Armen auf mich zu und deutete dann auf die Vitrine.
    »Der Meistervampir, der Haus Cadogan gegründet hat. Ein Geschenk des russischen Adels.« Er tippte mit dem Finger auf das Glas. »Peter stammte aus Wales, und es stellt den walisischen Drachen dar. Sieh dir das Auge an.«
    Mein Blick folgte seinem Fingerzeig. Ein runder roter Edelstein war als Auge des Drachen verwendet worden. Sechs weiße Streifen verliefen von seiner Mitte nach außen.
    »Es ist ein Sternrubin«, sagte er. »Äußerst selten.«
    »Und unglaublich teuer«, fügte eine Stimme hinter uns hinzu. Wir richteten uns wieder auf und sahen uns um. Ethan kam herein, noch immer in seiner Gi-Hose. Um den Hals trug er ein marineblaues Handtuch, auf das ein silbernes C – Haus Cadogan – gestickt war.
    »Ich springe unter die Dusche«, sagte er. »Fühlt euch wie zu Hause.« Er ging in sein Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Ich hätte auch gern geduscht«, lautete mein Kommentar.
    »Ich weiß. Ich kann dich von hier aus riechen.«
    Ich war gerade dabei, unauffällig an meinen Achseln zu schnüffeln, als mir klar wurde, dass er mich nur aufzog. »Sehr witzig.«
    »Du bist ein leichtes Opfer.«
    »Du hast mir gerade was von dem Ei erzählt.«
    »Oh«, sagte Luc und kratzte sich geistesabwesend an der Schläfe. »Also, Peter lernte diese russische Herzogin kennen, und sie haben sich gut verstanden. Alles rein platonisch, soweit ich das verstanden habe, aber er hat ihr auf jeden Fall einen großen Gefallen getan. Sie wollte sich bei ihm erkenntlich zeigen, also hat sie das Ei in Auftrag gegeben und den Rubin als Zugabe mit verarbeiten lassen.«
    »Freunde zu haben scheint sich zu lohnen«, stellte ich fest und sprach dann in einem
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