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Champagnerkuesse in Sydney

Champagnerkuesse in Sydney

Titel: Champagnerkuesse in Sydney
Autoren: Sandra Hyatt
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Sorgen wegen seiner Ex. Die Teilhaberin von Ivy Cottage PR.“
    Die in Neuseeland ansässige PR-Agentur war für die Cypress-Rise-Pressearbeit zuständig, die Winzerei, von der aus Melody den Wein aus dem familieneigenen Anbaugebiet vertrieb. Mel hatte Jason durch ihre Zusammenarbeit kennengelernt. Über die Teilhaberin wusste Nick allerdings rein gar nichts. „Was ist denn mit ihr?“
    „Vermutlich gar nichts …“
    „Aber?“ Wenn Mel wirklich gedacht hätte, dass alles in Ordnung war, hätte sie nie im Leben angerufen.
    „Sie und Jason waren mehr als nur Geschäftspartner. Und er hat noch immer häufig Kontakt zu ihr. Er will ihr ihre Anteile abkaufen und die Agentur von hier aus leiten.“ Melody sprach hastig, so als wäre sie dankbar, sich endlich alles von der Seele reden zu können. „Er hat ihr ein wirklich gutes Angebot gemacht, aber sie will nicht verkaufen. Er sagt, dass er sie nicht unter Druck setzen möchte, aber ich habe das Gefühl, dass es ihr eigentlich nur darum geht, Kontakt zu Jason zu behalten. Und dann hat sie angefangen, ihn zu den unmöglichsten Uhrzeiten mit Telefonanrufen zu belästigen.“
    „Ist es möglich, dass du überreagierst?“ Mel war in der Vergangenheit oft verletzt worden und seitdem sehr wachsam, was ihre Beziehungen anging.
    „Möglich ist es schon. Sogar wahrscheinlich.“
    „Du machst dir trotzdem Sorgen?“
    Melody lachte halbherzig auf. „Ja.“
    „Und jetzt möchtest du, dass ich mal mit ihr rede?“
    „Du bist doch gerade in Neuseeland. Außerdem hast du eine gute Menschenkenntnis. Und du bist der Inhaber des Weinguts.“
    „Aber ich habe doch überhaupt nichts mit dem Tagesgeschäft zu tun!“
    „Bitte, Nick. Ich möchte doch nur, dass du dir ein Bild von dieser Frau machst. Eigentlich hatte ich immer einen guten Eindruck von ihr, aber jetzt …“
    Nick seufzte. Wie immer wickelte seine Schwester ihn im Handumdrehen um den Finger. Seit sie zehn Jahre nach ihm das Licht der Welt erblickt hatte, war es ihm unmöglich, ihr irgendeinen Wunsch abzuschlagen. Als drei Jahre später ihre Mutter gestorben war, war das Band zwischen ihnen nur noch enger geworden. Ihr Vater hatte sich immer tiefer in seine Arbeit vergraben, und so hatten die Kinder den Verlust allein bewältigen müssen. „Mal sehen, was ich tun kann.“
    „Danke.“ Melody klang zutiefst erleichtert. „Das bedeutet mir wirklich sehr viel.“
    Doch als Nick einige Stunden später in der Agentur vorbeischaute, die in einem mit Efeu bewachsenen Häuschen am Stadtrand untergebracht war, teilte ihm die blutjunge Empfangsdame mit, dass Ms. Jamieson erst am Montagmorgen wieder im Büro sein würde.
    Auf dem Schreibtisch erspähte er aber eine Einladung zu einer Preisverleihung der Weinbranche. Er erinnerte sich, dass Melody ihm vor einigen Wochen erzählt hatte, dass ihr eigener Wein nominiert war und sie die Agentur beauftragt hatte, stellvertretend an der Verleihung teilzunehmen. Seine Chancen, Ms. Jamieson dort über den Weg zu laufen, standen gut.
    Während Nick in dem edlen Festsaal mit den Gästen plauderte, sondierte er die Menge. Selbst wenn Melody überreagierte, was er stark annahm, war der Abend keine Zeitverschwendung. Er war einigen alten Geschäftskollegen über den Weg gelaufen und hatte wichtige Informationen über die neuesten Entwicklungen in der Weinbranche gesammelt. Einer seiner Gesprächspartner hatte ihm Kelly Jamieson gezeigt, die mit dem Rücken zu Nick bei Tisch saß. Ihr glänzendes braunes Haar war zu einem eleganten Knoten hochgesteckt, und sie trug ein hochgeschlossenes, eng anliegendes Kleid in einem leuchtenden Blau. Irgendwie kamen ihm ihre blassen, zarten Schultern bekannt vor, und auch die Geste, mit der sie ab und zu ihren Kopf in den Nacken warf, glaubte er schon einmal gesehen zu haben.
    Wie auch immer, er musste mit ihr reden und herausfinden, weshalb sie ihre Anteile nicht verkaufen wollte. Als er auf sie zulief, drehte sie sich halb zu ihm um, und er erhaschte einen kurzen Blick auf ihr Profil, die langen Wimpern, die hohen Wangenknochen und die entschlossene Kinnpartie.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag: nicht Kelly, sondern Callie. Calypso!
    Unterschiedlichste Gefühle kämpften in ihm gegeneinander an. Zweifel, das Gefühl betrogen worden zu sein, doch gleichzeitig auch Triumph darüber, dass er sie schließlich doch noch gefunden hatte. Er hielt inne, um seine Gedanken zu sortieren. Das hier war die Frau, die Mel verdächtigte, ihre Ehe zerstören zu
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