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Champagnerkuesse in Sydney

Champagnerkuesse in Sydney

Titel: Champagnerkuesse in Sydney
Autoren: Sandra Hyatt
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war Ärger.
    „Wir hatten auf die Freiheit angestoßen“, versuchte sie zu erklären. „Calypso fand ich in diesem Zusammenhang einfach … passender.“
    Seine Miene drückte pure Ungläubigkeit aus. Was warf er ihr denn eigentlich vor? Callie richtete sich auf und sagte leise: „In den letzten vier Wochen ist kein Tag vergangen, an dem ich mir keine Vorwürfe für diese Nacht gemacht habe. Aber auch, wenn ich mich schuldig fühle, hast du kein Recht, mir deswegen ebenfalls Vorwürfe zu machen. Zu so einer Sache gehören immer zwei.“
    Ein Kellner blieb neben ihr stehen und fragte, ob er ihr Glas auffüllen solle. Sie nickte, obwohl sie eigentlich nie mehr als ein oder zwei Gläser trank. Jasons und Melodys Hochzeit war eine der seltenen Ausnahmen gewesen.
    Der Moderator beendete gerade einen Witz über PR und Werbung, und im Saal erklang fröhliches Gelächter, doch Callie hatte keine Ohren für die Rede.
    Nick beugte sich zu ihr herüber, und sein Gesicht war ihr plötzlich so nahe, dass sie seine dunklen Wimpern hätte zählen können.
    „Gilt das auch, wenn einer von beiden Informationen hat, die er dem anderen vorenthält?“
    Kampfbereit hielt sie seinem anklagenden Blick stand. Wie hatte sie sich auch nur eine Sekunde lang einbilden können, dass es eine tiefe innere Verbindung zwischen ihr und diesem Mann gab? „Ich habe nicht mehr und nicht weniger verschwiegen als du.“
    „Willst du damit sagen, dass du nicht wusstest, wer ich bin?“
    Sie beugte sich ebenfalls vor und reckte das Kinn. „Nicht bis zum nächsten Morgen, als ich deine Visitenkarten gesehen habe.“
    „Trotz meiner Ansprache?“
    Die Atmosphäre zwischen ihnen war so aufgeladen, dass es ein Wunder war, dass keine Funken sprühten. Trotzdem wich keiner von ihnen zurück. „Ich war fast den ganzen Abend über auf dem Balkon und muss sie verpasst haben.“
    „Ich war einer der Trauzeugen.“
    Callie versuchte verzweifelt, sich nicht von dem Duft seines Rasierwassers ablenken zu lassen. „Na und? Ihr seht euch nicht einmal sonderlich ähnlich.“ Genauer gesagt war der große dunkelhaarige Nick mit seinem olivefarbenen Teint das genaue Gegenteil der zierlichen blonden Melody. Er nickte langsam, so als würde er ihr widerwillig zustimmen.
    „Warum fällt es dir so schwer, mir zu glauben? Ich würde niemals eine solche … Beziehung … zu einem Kunden eingehen.“
    „Gehört das zur Unternehmensphilosophie von Ivy Cottage PR?“
    Nach dem, was sich zwischen Jason und Melody entwickelt hatte, konnte sie das wohl kaum behaupten. „Persönliche Ethik“, entgegnete sie deswegen knapp.
    Einige endlos lange Sekunden musterte er sie eingehend, dann sah er zu ihrer Erleichterung weg und trank einen Schluck Wein. Seiner Miene war nicht zu entnehmen, ob er ihr glaubte oder nicht.
    „Sieh mal, Nick, wir hatten …“
    Als ein Kellner kam, um den ersten Gang zu servieren, brach sie mitten im Satz ab.
    „… fantastischen Sex“, schloss Nick leise, aber nicht leise genug. Der Kellner warf Callie einen fassungslosen Blick zu, den sie so scharf erwiderte, dass der junge Mann förmlich von ihrem Tisch flüchtete.
    Sie schaute Nick immer noch mit einem vernichtenden Blick an, schwieg aber zu seinen Worten. Es zu leugnen, wäre eine Lüge gewesen, aber zuzustimmen schien ihr auch keine gute Idee zu sein.
    „Eine gemeinsame Nacht, wollte ich sagen.“
    Er lächelte. Amüsierte das hier ihn etwa?
    „Aber …“ In seinen Augen blitzte etwas auf. Vielleicht eine Erinnerung?
    So wenig es ihr passte, Callie erinnerte sich ebenfalls, und zwar nur zu gut. „Aber mehr war es auch nicht.“ Sie hatte die Freiheit ausprobiert, und sie war nichts für sie. In jener Nacht hatten sich ihre Ziele und Wünsche herauskristallisiert. Sie wollte sich auf ihre Arbeit konzentrieren, und vielleicht würde sie eines Tages auch noch den passenden Mann finden, einen Mann, der die einfachen Dinge des Lebens zu schätzen wusste, der sich niederlassen und eine Familie gründen wollte. Und Nick war ganz und gar nicht der Typ dafür. Nach ihrer Heimkehr hatte sie sich im Internet über ihn informiert, und abgesehen von Angaben über seinen immensen beruflichen Erfolg – er kaufte ganze Firmen wie andere Leute Lebensmittel –, hatte sie auch das eine oder andere über sein Privatleben herausgefunden. Nick hatte Beziehungen und Affären mit zahlreichen Frauen gehabt, die alle aussahen, wie der Titelseite eines Modemagazins entsprungen.
    Der Moderator verkündete den
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