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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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Hilfe eilen können, aber sie haben sich stattdessen ebenso zurückgezogen wie alle anderen Qriid-Schiffe.«
    »Eine interessante Überlegung mit militärhistorischen Implikationen erster Güte«, gestand der Admiral zu. »Ich weiß, dass Sie an der Akademie im Fach Taktik und Militärhistorie Bestnoten hatten, aber vielleicht ist Ihnen doch etwas entgangen, Commander Sunfrost.«
    Rena hob die Augenbrauen. »Ich weiß nicht wovon Sie sprechen, Sir.«
    »Ich spiele auf die gewaltigen Verluste an, die in einer bestimmten Phase der Schlacht unter den Qriid-Schiffen auftraten.«
    »Das war nur eine vorübergehende Phase, Sir. Ich habe alle relevanten Parameter der Schlacht in das Simulationsprogramm eingegeben und es immer wieder ablaufen lassen. Und zwar im Gegensatz zu den Ereignissen, die wir aus den Geschichtsbüchern kennen, bis zum Ende. Das Ergebnis war immer das dasselbe. Die Schiffe des Space Army Corps konnten den Qriid-Einheiten auf die Dauer nicht standhalten. Selbst wenn man das ohnehin schon brillante taktische Verhalten unserer damaligen Flotte noch nachträglich optimiert oder…«
    »…oder das Programm unter der Voraussetzung ablaufen lässt, dass wir damals schon unsere heutigen Plasma-Schirme gehabt hätten, mit denen die Wirkung der Traser zumindest…
    abgemildert wird«, ergänzte Admiral Fabri, während sein Blick an einem der Displays haften blieb. »Eine interessante Variation, die Sie da eingegeben haben, das muss ich zugeben.« Er drehte sich herum und sah Rena offen in die Augen. »Leider bin ich aus dienstlichen Gründen hier und nicht, um mit Ihnen über Schlachten der Vergangenheit zu sprechen. So sehr ich dieses Gespräch auch genieße. Waren Sie damals überhaupt schon im aktiven Dienst, Commander?«
    »Ja, ich war gerade Fähnrich auf der Dreadnought NEW CALIFORNIA geworden und diente im taktischen Stab von Admiral Müller, dessen Flottenverband die Einheiten im Tridor-System unterstützen sollte. Allerdings kamen wir dort erst an, als schon alles vorbei war.«
    »Und das nagt bis heute an Ihnen, nicht wahr?«
    »Sie wollten etwas mit mir besprechen, Sir«, wich Rena einer Stellungnahme aus.
    Der Admiral nickte. »Ihre Beförderung zum Commander ist ja inzwischen durch. Commodore Jackson dürfte Ihnen Ihre Urkunde bereits überreicht haben.«
    »Ja, Sir.«
    »Jetzt geht es um die Einführung in Ihr neues Kommando.«
    »Die STERNENKRIEGER liegt doch noch im Orbitalen Dock«, gab Rena zu bedenken.
    »Das ist richtig. Aber traditionellerweise wird die Übergabe eines Kommandos immer an Bord durchgeführt und nicht in irgendeinem Amtszimmer. Davon abzuweichen hieße, den geballten Aberglauben der Flotte gegen sich zu haben, denn das soll angeblich Unglück bringen. Morgen früh um neun wird Sie ein Gleiter von Ihrem Appartement abholen und zum Raumhafen von New L. A. bringen. Ich werde auch dort sein. Ein Shuttle bringt uns zum Dock 13, wo die STERNENKRIEGER derzeit liegt. Ein Teil der Mannschaft – darunter auf jeden Fall alle Offiziere – wird zu diesem Zeitpunkt bereits dort sein und Sie erwarten.«
    »Ich verstehe.«
    »Wenn Sie wollen, packen Sie gleich Ihre persönlichen Sachen ein und beziehen Ihre Kabine«, schlug der Admiral vor. »Sie haben zwar derzeit keine eigentliche Aufgabe an Bord, aber die Crewmitglieder, die derzeit schon Dienst tun, um die Systeme einzurichten, lernen Sie dann umso früher kennen. Ich denke, das kann nicht schaden.«
    »Das sehe ich genauso, Sir.«
    »Ich soll Ihnen offiziell noch nichts davon sagen, aber ich tue es trotzdem. Wir werden morgen einen außerordentlich prominenten Gast an Bord der STERNENKRIEGER haben.«
    Sunfrost hob etwas irritiert die Augenbrauen. »Ein Gast? Wer sollte das sein?«
    »Admiral Gregor Raimondo.«
    Rena konnte ihre Verblüffung kaum verbergen. Raimondo war zwar noch immer Mitglied des Space Army Corps, hatte inzwischen aber eine politische Karriere als Mitglied des Humanen Rates gemacht, wo er Anführer jener in letzter Zeit arg in die Defensive geratenen Gruppierung war, die sich vehement gegen eine Kürzung des Flottenetats wehrte und nicht müde wurde, vor der im Hintergrund lauernden Qriid-Gefahr zu warnen.
    »Das ist wirklich eine Überraschung«, gab Rena unumwunden zu.
    »Ich habe keine Ahnung, weshalb Admiral Raimondo darauf bestanden hat, an der Zeremonie teilzunehmen. An Ihrer Stelle würde ich es einfach als Ehre betrachten.«

    *

    Orbital-Shuttle 213-A verließ die Stratosphäre und erreichte den erdnahen
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