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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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Pendelflüge zu Mond, Mars und Venus von hier aus ab.
    Ein Rumoren ließ den Boden im Passagierraum leicht erzittern. Der Pilot des Orbital-Shuttles hatte offenbar den Gegenschub bereits eingeleitet, damit das für den Einsatz im inneren Bereich des Sol-Systems konzipierte Raumfahrzeug nicht mit ungeheurer Geschwindigkeit auf die Außenhülle der Werft prallte, sondern sanft andockte.
    Die Geschwindigkeit wurde rapide verlangsamt, doch davon merkte man an Bord nichts, wenn man nicht aus dem Fenster schaute.
    Immer weitere Einzelheiten von Spacedock 13 wurden erkennbar. Der Pilot leitete ein letztes Manöver zur Kurskorrektur ein und lenkte den Shuttle auf die bis dahin abgewandte Seite der Station.
    Dort befand sich der Liegeplatz der STERNENKRIEGER.
    Das lang gezogene, 110 Meter lange Oval schimmerte im Licht der Sonne. Von der äußeren Form her ähnelte es antiken U-Booten aus Prä-Weltraum-Ära der Erde. An der dicksten Stelle betrug der Durchmesser des Rumpfes gute 35 Meter.
    Das ist es also – dein zukünftiges Reich, ging es Rena durch den Kopf. Nicht gerade die imposanteste Einheit der Flotte, aber es ist und bleibt ein eigenständiges Überlichtkommando.
    Und das ist es doch, worauf es ankommt…
    Sunfrost wusste, dass die STERNENKRIEGER im Spacedock 13 einer umfassenden technischen Überholung und Modernisierung unterzogen wurde. Am Ende ihrer Liegezeit würde sie zweifellos auf dem modernsten Stand der menschlichen Technik des Jahres 2250 sein. 107 Mann Besatzung zählte die Crew. Dazu kamen noch zwanzig Marines für eventuelle Kampfeinsätze am Boden oder besondere Sicherungsaufgaben.
    Jetzt, zur Einführung des neuen Captain, würden lediglich die Offiziere an Bord sein. Jene Männer und Frauen also, auf deren Zusammenarbeit Rena besonders angewiesen war. Sie hatte sich die Personalakte eines jeden Einzelnen von ihnen genau angesehen und sich akribisch vorbereitet.
    Mit dem Zeigefinger der linken Hand strich sie noch einmal über die kleine Ausbuchtung, die das verbogene Projektil der Steinschlosspistole verursachte. Ja, ich bin sterblich… Aber Angst machen lasse ich mir auch nicht! Von niemandem!
    Eine Stimme riss sie aus ihren Gedanken heraus.
    »Hier spricht Captain Devittko, der Pilot von Orbital-Shuttle 213-A. In wenigen Minuten werden wir Spacedock 13 erreichen. Bitte halten Sie Ihre ID-Cards bereit, wenn Sie das Schiff verlassen. Passagiere, die ihre Reise mit den Zielen Erdmond, Venus oder Mars fortsetzen wollen, folgen bitte den Hinweisschildern.«

    *

    Die Einführungszeremonie des neuen Captains der STERNENKRIEGER ging kühl, sachlich und vor allem recht schnell über die Bühne.
    Admiral Raimondo traf in allerletzter Minute mit seinem Sondershuttle ein. Er war dunkelhaarig und mit seinen 44 Jahren recht jung für die hohe Position, die er bekleidete. Rena Sunfrost begegnete ihm zum ersten Mal und fand, dass er im persönlichen Umgang genauso beeindruckend wirkte, wie er ihr oft in den Medien als Wortführer im Hohen Rat der Humanen Welten erschienen war.
    Es war an Commodore Jackson, die offizielle Dienstorder vorzulesen, nach der Commander Rena Sunfrost zum neuen Captain des leichten Kreuzers STERNENKRIEGER bestimmt wurde. Ein militärischer Gruß, ein Händedruck und die Sache war perfekt.
    Anschließend war es die Aufgabe des Ersten Offiziers, Rena zu begrüßen.
    Er nahm Haltung an.
    »Lieutenant Commander Wong«, stellte er sich vor. »Als Erster Offizier heiße ich den neuen Captain an Bord der STERNENKRIEGER willkommen. Glückliche Fahrt, Ma'am.«
    »Danke, I.O. Ich erwarte eine gute Zusammenarbeit.«
    Aus den Akten wusste Rena, dass Raphael Wong, dem man die chinesischen Vorfahren deutlich ansehen konnte, einen kometenhaften Aufstieg im Space Army Corps hinter sich hatte. Auf keiner Sprosse dieser Leiter hatte der 29jährige länger als zwei Jahre verbracht und seine Beurteilungen strotzten nur so vor Superlativen. Zweifellos hatte Wong ebenfalls darauf spekuliert, nach dem plötzlichen Tod des vorhergehenden Captain – Commander Reilly – dessen Position zu bekommen. Wong wäre zwar der jüngste Kommandant eines Überlichtraumers der Flotte geworden, aber der Jüngste und trotzdem der Beste zu sein, war in seiner Karriere nichts Neues.
    Diesmal aber hat man ihm jemanden mit mehr Erfahrung vorgezogen, überlegte Rena, während der Erste Offizier ihr pflichtgemäß die Hand schüttelte.
    Sein Gesicht war vollkommen unbewegt.
    Er lässt sich nichts anmerken, erkannte Rena, war
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