Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Titel: Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums
Autoren: Ros Asquith
Vom Netzwerk:
grimmig.
    Er schaltete das Interplanet ein, das wie immer ein lautes Pfeifen und Brummen von sich gab. Auch wenn es gute 50 Gazillionen Mal schneller ist als das Internet der Erde, muss es erst einmal das gesamte Universum nach Informationen durchkämmen. Deshalb ist es nach wie vor nicht schnell genug.
    „ Bugelwugelgugelnudelpudelapfelstrudel es“, sagte ich.
    Papa tippte Entführungskomplott bei Bugelwugelgugelnudelpudelapfelstrudel ein und erhielt 968 Trillionen Treffer.

    Ich klickte Erweiterte Suche an und gab Schreggs Entführung Faading ein.
    Und tatsächlich tönte die grauenvolle Stimme von Kurt, dem König der Schreggs, durch die Lautsprecher. Ich drückte auf den Diese-Seite-übersetzen- Knopf.

    „Der Translator ist vor über zwanzig Millionen Jahren erfunden worden, und er ist immer noch völlig unbrauchbar“, sagte ich.
    „Wir verstehen aber, was sie sagen wollen, oder?“, wandte Papa ein. „Wir haben die Schreggs nicht endgültig besiegt, und nicht nur das – sie haben jetzt auch noch jemanden gefunden, der die Drecksarbeit für sie erledigt.“
    „Aber warum Furzina?“
    „Sie ist eine kleine, handliche Geisel. Außerdem hat sie am meisten zur Niederlage der Schreggs beigetragen“, gab Papa widerwillig zu.
    „Sie darf das auf keinen Fall erfahren – es würde ihr schreckliche Angst einjagen“, sagte ich, während ich mich anstrengte, eine tapfere und treue Miene aufzusetzen.
    „Stimmt genau“, gab Papa mir recht. „Behalte es also für dich. Diese ‚Flauschigen Verbündeten‘ klingen allerdings gefährlich. Wir müssen herausfinden, wer sie sind.“
    Ich habe noch einmal in meiner Enzyklopädie der Raubwesen nachgesehen und nach „Flauschigen Verbündeten“ gesucht. Oh, nein! Vielleicht sind es die Winzigen Neutrinas aus der zwölften Dimension, die vor etwa 564 Millionen Jahren auf der Erde eingefallen sind und die Dinosaurier ausgelöscht haben. Oder noch schlimmer: die kuscheligen, blau-gelben Kondemnitaurier, die die Gestalt der Menschen annehmen können und alle Bibliotheken und Süßigkeitenläden in der fünften Dimension zerstört haben. Oder noch viel schlimmer: die gefürchteten Wiffel-Biffel!

    Hatte Kurt, der König der Schreggs, nicht „Menschliche Schwachköpfe pink lieben“ gesagt? Die Wiffel-Biffel sind flauschig und pink. Sie klingen wie die einzigen furchtbaren Wesen, die mit den Schreggs als Verbündete klarkommen würden.
    Mit all diesen Gedanken an Wiffel-Biffel und den ganzen anderen flauschigen Wesen des Universums und meinem schrecklichen flachen Bett kann ich mal wieder nicht einschlafen. Die ganze Zeit muss ich daran denken, dass es auf der Erde so schöne Sachen wie Schokolade und Musik gibt, auch wenn das alles ist, was die Rettung der Erde lohnenswert macht. Aber wenn wir unsere Mission nicht erfüllen, Rokko, wirst Du vielleicht nie dieses einzigartige Aroma schmecken oder diese wunderbaren Klänge hören.
    Morgen ist Wochenende. Da ist keine Schule, und wir werden die Verbesserungsmaschine ausprobieren. Am Sonntag gehen wir in den Zoo, um Pluckis Welpen zu retten und ein paar „Löwen“ und „Tiger“ und „Bären“ zu befreien. Oh Mann!
    Dein Freund in Unendlichkeit,
    Flup

Lieber Rokko,
    als ich ins Wohnzimmer kam, hatte Mama die langweiligen gelblichen Wände mit schwarzen und weißen Streifen, Zickzacklinien und Zahlen übermalt. Jetzt sehen sie aus wie eine Schalttafel in einem von Berts Gehirnen.
    Mit einem Pinsel in jedem Strecker hatte sie das ganze Zimmer – verglichen mit Erdmaßstäben – ziemlich schnell gestrichen. Außerdem hatte sie Krüge mit Gemüse aufgestellt sowie Bilder von wild lebenden Tieren aufgehängt, die Erdlinge angeblich entspannend finden. Als Motive hatte sie niedliche Geschöpfe wie Skorpione, Vogelspinnen, Larven und so hübsches Gemüse wie die Venusfliegenfalle ausgewählt.

    Hoffentlich gefallen sie den menschlichen Exemplaren, die wir versuchen werden, ins Haus zu locken.
    Papa meinte, Mama wäre wegen des Postbotenbesuchs ganz nervös. „Ich habe ihr gesagt, dass sie über das Wetter reden soll. Das ist das Lieblingsgesprächsthema der Erdlinge“, erklärte er. „Aber ihr zwei solltet lieber verschwinden, während sie ihn ins Haus lockt.“
    Deshalb beobachteten Furzina und ich das Ganze vom oberen Treppenabsatz aus, während Papa nach draußen ging, um noch einmal die Verbesserungsmaschine zu überprüfen.
    Ich hatte ein ganz ungutes Gefühl, als ich sah, dass Mama immer noch nicht angezogen war.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher