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Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Titel: Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums
Autoren: Ros Asquith
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seinem Reiseführer Erde empfiehlt.
    „Es tut mir sehr leid, Miss Barn. Ich werde beim Schuldirektor vorsprechen, um meine verdiente Strafe entgegenzunehmen. Ich erwarte eine ordentliche Tracht Prügel.“
    „Das ist nicht der richtige Augenblick, um dumme Witze zu reißen, Norman“, erwiderte sie.
    Noch ein Fehltritt, Rokko.
    Offenbar schlagen Lehrer ihre Schüler nicht mehr mit langen Stöcken, weil Erdlinge sich viel Mühe geben, die wenigen Gefühle, die sie besitzen, nicht zu verletzen.

    Ich musste die Pause ausfallen lassen, um eine Entschuldigung an den Badezimmermeister zu schreiben. Ich habe mir die allergrößte Mühe gegeben, ganz viele Rechtschreibfehler zu machen und mit meiner unordentlichsten Handschrift zuschreiben. Schließlich sollte es so aussehen, als hätte ein Erdlingskind den Brief geschrieben. Erdenrechtschreibung ergibt übrigens überhaupt keinen Sinn. Als Bert sie mir anfangs beigebracht hat, habe ich „Lehrer“ so geschrieben: LEERA.
    „L“ klingt wie „L“.
    „EE“ klingt wie „eh“ in „mehr“.
    „RA“ klingt wie das zweite „er“ in „schwerer“.
    Bei so einer Rechtschreibung ist es kein Wunder, dass Erdlinge keine guten LEERA sind.
    Miss Barn ist hellgrün geworden (wie deine Uromas), als sie meinen Brief gesehen hat. „Das ist außergewöhnlich, Norman. Wo hast du nur so lange Wörter gelernt?“
    „Ich bin mir nicht sicher, was Sie meinen, Miss Barn“, sagte ich in meinem höflichsten Tonfall. „Das längste Wort, das ich im Wörterbuch gefunden habe, Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft, hat nur popelige 80 Buchstaben, und das längste Wort, das ich benutzt habe, hat bloß 18 Buchstaben.“
    „Danke, Norman, bitte geh zurück an deinen Platz“, sagte Miss Barn, während sie mir einen misstrauischen Blick zuwarf.
    Wirklich, Rokko, ich muss ständig aufpassen, was ich tue. Es ist so anstrengend, dumm zu sein. Das zweitlängste Wort, Hippopotomonstrosesquippedaliophobie, hat nur 36 Buchstaben. Rate mal, was es bedeutet? Angst vor langen Wörtern!

    Auf dem Heimweg war ich zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Autos schlitterten auf beängstigende Weise über die gestreiften „Fußgängerüberwege“, die wir benutzen sollen, noch mehr Schneebälle plumpsten aus einem dunklen Himmel und weißeRiesen lauerten an jeder Ecke. Danach war es sogar ein gutes Gefühl, wieder zurück in unserer kleinen Behausung zu sein und mich bis tief in meine blauen Gene wieder warm und trocken zu fühlen.

    Furzina hat in ihrer Spielgruppe den ganzen Morgen so getan, als wäre sie strohdumm. Sie meinte, sie hätte diesmal viel mehr Spaß gehabt, jetzt, da sie viele Freunde gefunden hat. Sie hat auch einen Goldfisch gerettet. Es war ein hübscher Goldfisch, auch wenn er keinen besonders gesunden Eindruck machte.
    „Er scheint nicht mehr richtig zu funktionieren“, jammerte Furzina und stupste ihn an.
    Er war leider tot, Rokko, aber das wollte ich Furzina nicht sagen. Sie hatte sich doch so gut um ihn gekümmert und ihn behutsam in einen Handschuh gewickelt. Vermutlich haben diese grausamen Erdlinge mit all dem kalten Wasser seinem Leben ein frühzeitiges Ende gesetzt.

    Ich lenkte Fürzchen ab, indem ich ihr Bilder von den zehn tödlichsten Lebewesen auf der Erde zeigte. Verglichen mit Faa-Kreaturen sind sie alle total langweilig. Aber es gibt da eine süße „Würfelqualle“ mit Fangarmen, die fast so aussehen wie Deine. Das gefährlichste Tier, die Stechmücke, ist so liebenswert wie eine Fliege, bringt allerdings jedes Jahr zwei MillionenErdlinge um. Daher ist sie ziemlich unbeliebt (obwohl die beliebten Autos fast genauso viele umbringen).
    „Sie haben alle nur einen Kopf“, stellte Furzina fest.
    „Ja, das ist enttäuschend. Ein paar haben aber eine große Anzahl Gliedmaßen und verfügen über primitive, telepathische Kräfte – wie der bezaubernde ‚Oktopus’. Erdlinge bezeichnen diese Kräfte als ‚sechsten Sinn’, so als wäre das was Besonderes. Ich hoffe, dass ich nächste Woche bei unseremSchulausflug zum Bauernhof ein paar dieser Geschöpfe einfangen kann.“
    Papa kam vom Garten hereingeschlängelt, wo er gerade dabei ist, seinen Schuppen zu vergrößern, damit die neue Verbesserungsmaschine hineinpasst.

    „Am besten können wir die erwachsenen Erdlinge in die Verbesserungsmaschine locken, indem wir so tun, als wäre sie ein Fitnessclub und Schönheitssalon“, sagte Mama.

    „Viele Erdlingsweibchen wollen ihre
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