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Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Titel: Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums
Autoren: Ros Asquith
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wir mit nach Hause bringen können. Nächste Woche macht meine Klasse einen Schulausflug zu einem „Bauernhof“, wo Erdlinge Hausgemüse und Haustiere halten. Dort kann ich dann ein paar der Wesen fangen, über die ich in Erdenbüchern gelesen habe.

    „Wir haben morgen in der Schule Schwimmen“, erzählte ich Furzina. „Dann kann ich als Erstes eine Meerjungfrau jagen.“
    „Ich will auch eine Meerjungfrau“, sagte Furzina.
    „Du kannst einen ‚Goldfisch‘ aus dem Aquarium in deiner Spielgruppe retten“, erwiderte ich. „Sie haben so wunderschöne Schuppen wie wir. Erdlinge behandeln sie grausam und zwingen sie, im Wasser zu leben.“
    „Gut“, meinte Furzina. „Wenn wir wieder zu Hause auf Faa sind, können wir den Goldfisch auf einem schönen Feld freilassen.“
    "WUFF WUFF WUFFI WUFF!"
    Plucki kam winselnd hereingetrapst, seinen fürchterlichen „Hundeschwanz“ zwischen den Beinen.
    „Was ist los, Plucki?“, fragte ich ihn.
    „Sie haben meine Welpen gestohlen und in einen Käfig gesteckt!“, erwiderte er traurig.
    Armer Plucki. Erinnerst Du Dich noch an die hübschen, zweiköpfigen Welpen, die er und Fifi bekommen haben? Wie es aussieht, hat Colins Papa sie an ein Tiermuseum verkauft, das man „Zoo“ nennt. Sie wollen sie dort genauer erforschen.

    „Keine Sorge, Plucki, wir werden sie retten“, beruhigte ich ihn. Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte.
    Da er nicht aufhörte zu winseln, erklärte ich mich bereit, ihm eine Geschichte vorzulesen, damit er besser einschlief. Wie Du weißt, lässt sich Plucki vorm Schlafengehen gern so richtig Angst einjagen. Deshalb suchte ich Berts Enzyklopädie der Raubwesen aus. Ich las ihm das Kapitel über die bösen Schreggs vor und erinnerte ihn daran, wie wir ihre Erdinvasion verhindert hatten, indem wir ihnen Musik vorspielten. Weil Plucki danach noch nicht genug hatte, schauten wir uns noch die unheimlichen Wallawallas an (die sich als Regenbogenelfen ausgeben, bevor sie einen mit ihren winzigen, juwelenbesetzten Scheren klein schnippeln), die Tempooos (die ganz verrückt sind nach riesigen Erdpopeln) und die Globösen Glüps (die hin und wieder ganz gern mehrere Planeten auf einmal verschlingen).
    Plucki fand das alles total spannend, aber selbst er fing an zu winseln, als wir zu den Wiffel-Biffeln kamen. Erinnerst Du Dich noch an sie? Dein neunter Großvater begegnete einem auf seiner Reise zur Bode-Galaxie und kehrte völlig wahnsinnig zurück. In allen seinen Köpfen hatte er den Verstand verloren. Auch wennWiffel-Biffel so knuddelig aussehen wie kuschelweiche, pinkfarbene Bälle, sind sie wahrscheinlich die bösartigste Spezies aller Galaxien, Rokko. Sie fressen ihre eigenen Großeltern!
    Plucki schnarcht jetzt friedlich. Ich hingegen liege weiter wach und zerbreche mir die Köpfe darüber, wie ich Meerjungfrauen und Zentauren finden und Pluckis Welpen retten soll. Gute Nacht, Rokko. Du schlummerst jetzt bestimmt im Schein unserer fünf Monde, während ich wieder in meinem harten, flachen Bett liege, anstatt kopfüber von einem plaudernden Ulkwatzler zu hängen. Ich kann nicht einmal irgendwelche schlauen, kleinen Fliegen * oder freundlichen Mäuse finden, mit denen ich mich unterhalten könnte. Ich fühle mich schrecklich einsam.
    * Fliegen, so habe ich herausgefunden, können ihren Organismus vorübergehend abstellen, wenn sie durch Kälte oder Nahrungsmangel bedroht werden. Das nennt man Diapause. Ich habe Dir ja gesagt, dass sie sehr intelligent sind.

Lieber Rokko,
    meine Freunde, die Fliegen, sind alle aufgewacht und sausen fröhlich mit den Mäusen durch die Gegend. Mama hat einen „Boiler“ entdeckt, der durch eine Reihe von Rohren überall im Haus dampfendes H 2 0 verteilt. Jetzt haben wir es schön warm.
    Papa und Bert haben alle Hände voll zu tun, die Verbesserungsmaschine wieder aufzubauen, mit der wir die Erdlinge verbessern werden. Sie wird Erdlinge mit zusätzlichen Gehirnen und Gliedmaßen sowie Untergebenheit ausstatten. So können sie sich auf Faa als Sklaven nützlich machen. Ich bin froh, dass sie nur Erwachsene verbessern wollen. Dann muss ich mir wenigstens keine Sorgen machen, meinen Schulfreundenwehzutun. Sprösslinge besitzen nämlich ein paar Gefühle (auch wenn sie nette Haustiere wie „Hühner“ und „Lämmer“ essen und in ihren eigenen Häusern Aa machen). Erwachsene Erdlinge können dagegen gar nicht über nennenswerte Gefühle verfügen, wenn Du mich fragst. Schließlich machen sie sich gegenseitig
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