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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
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Vikar Recht damit hatte, dass er Alexandra bald wiedersehen würde.
    Dafür lohnte es sich zu beten.
     
    Alex blieb beim Anblick der riesigen Menschenmenge um Newgate die Luft weg. Sie zügelten ihre Pferde, und Fitzgerald sagte: »Das sieht nicht gut aus, Mylady. Zu Fuß würden Sie schneller vorankommen.«
    »Danke für Ihre Hilfe.« Sie sprang vom Pferd und arbeitete sich durch die Menge. »Bitte, lassen Sie mich durch!«, rief sie wieder und wieder, während die Glocken zwölf schlugen.
    Verzweifelt versuchte sie sich zwischen den dicht gedrängten Menschen hindurchzuzwängen. Ein riesiger Hafenarbeiter drehte sich um und fragte: »Wieso haben Sie's denn so eilig?«
    »Ich bin die Frau, die Seabourne angeblich getötet hat«, rief sie. »Bitte helfen Sie mir. Ich muss verhindern, dass ein Unschuldiger umgebracht wird.«
    Der Mann lachte verächtlich, als er ihre abgerissene Erscheinung erblickte. »Sie wollen Lady Seabourne sein? Dann bin ich der König von England!«
    Sie hob die Hand und zeigte ihm die kostbaren Ringe, die Pierce ihr gelassen hatte. »Bei Gott, ich schwöre, dass ich Lady Seabourne bin. Bitte helfen Sie mir!«
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Er drehte sich um und bahnte sich mit Gewalt einen Weg zum Schafott. »Aus dem Weg, aus dem Weg!«, brüllte er. »Es geschehen noch Wunder.«
    Sie folgte dicht hinter ihm. Zwischen den Körpern und Köpfen der Menge erhaschte sie einen Blick auf Gavin, dem die Hände auf den Rücken gefesselt wurden. Er schien weit weg und sah sehr schön aus. Die brutale, sensationsgeile Menge schien ihm nichts anhaben zu können. Sie versuchte durch lautes Schreien die Aufmerksamkeit der Männer auf dem Schafott zu erlangen. Aber es war einfach zu laut, eine einzelne Stimme ging im Lärm unter.
    Der Hafenarbeiter blieb stehen. »Weiter komme ich nicht. Aber vielleicht können Sie oben drüber gehen, wenn Sie sich trauen.«
    Sie war nicht sicher, was er damit meinte. »Das ist mir gleich. Vielen Dank.«
    Er packte sie an der Taille und hob sie über die Menge, während er brüllte: »Helft der Lady, bevor die verdammte Regierung sie zur Witwe macht!«
    Hände packten sie und hoben sie über die Köpfe der Menge hinweg. Es war völlig verrückt. Die Männer lachten und riefen: »Helft der Hure!« Betrunkene hielten das Ganze für ein Spiel und reichten sie weiter. Aber sie kam immer näher.
    Guter Gott, die Schlinge lag bereits um Gavins Hals!
    Sie war beinahe an den Stufen zum Schafott angelangt, als sie plötzlich in die erstaunten Gesichter von Kyle, Suiyo und Lord Michael blickte. »Aufhören!«, schrie sie, während sie über die letzte Reihe der Menge stürzte und vor den Füßen der erstaunten Konstabier auf den Boden fiel.
    »Gütiger Himmel!« Lord Michael stürzte auf sie zu, während Kyle und Suryo sich umdrehten und die Treppe hinaufrannten. Aber als der Colonel ihr half, den Fuß der Treppe zu erreichen, hörte sie das unverwechselbare, mechanische Geräusch der Falltüre.
     
    Alles verlangsamte sich unendlich, als die Falltüre sich auftat und der Boden unter Gavins Füßen verschwand. Die Schlinge zog sich mit tödlicher Geschwindigkeit zu und erstickte den Schrei, der aus seiner Kehle zu dringen drohte.
    Dann prallte plötzlich jemand mit ihm zusammen und riss ihn zur Seite. Die Schlinge würgte ihn immer noch, aber er hatte wieder festen Boden unter den Füßen.
    »Halt aus!« Es war Kyles Stimme, die an sein Ohr drang.
    Er versuchte sich zu wehren. Nicht auszudenken, welche Strafe sein Freund für diese Einmischung in die Hinrichtung erleiden müsste.
    Aber er bekam keine Luft und wurde beinahe bewusstlos.
    Doch dann löste jemand die Schlinge, und die Kapuze wurde ihm vom Kopf gerissen. Ihm war ganz schwindlig. Er sah Suiyo mit einem Kris. Und Kyle war da und sagte etwas, während er die Fesseln löste, mit denen seine Hände auf den Rücken gebunden waren. Aber es war unmöglich, ihn zu verstehen.
    Unter den Beamten auf dem Schafott herrschte Tumult, und von der Menge ging ein Lärm aus, der wie Flutwellen zu ihnen hochbrandete. Eine hoch gewachsene, in Lumpen gekleidete Frau mit einem ungekämmten dunklen Zopf, der ihr zwischen den Schulterblättern auf den Rücken fiel, sprach wild gestikulierend mit St. Aubyn. Dann drehte sie sich um.
    Alex. Unmöglich. Es musste sich um die Halluzination eines sterbenden Mannes handeln.
    »Ich bin es wirklich.« Die Erscheinung lächelte. »Ich war dir noch eine Rettung schuldig.«
    »Alex .«
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