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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
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sein?«
    »Was bleibt mir anderes übrig? Soll ich klagen und mit den Zähnen knirschen? Das würde doch alles nur noch schlimmer machen. Komm, trink einen Schluck von diesem hervorragenden Brandy.«
    Kyle nahm den Brandy und setzte sich. Es gab nicht viel zu besprechen, außer Gavins bevorstehender Hinrichtung. Und das war kein erheiterndes Thema. Gavin hatte alle geschäftlichen Angelegenheiten erledigt und sich von fast allen verabschiedet. Nur Kyle und Suiyo waren heute Abend hier. Möglicherweise würde er Kyle bitten zu gehen, da sein Freund sich angesichts der Hoffnungslosigkeit der Situation zu sehr quälte. Suiyos Anwesenheit hingegen wirkte beruhigend.
    Jemand klopfte an die Tür. Suryo öffnete, und Ashburton und Lord Michael Kenyon traten ein. Am gleichen hoffnungslosen Ausdruck in ihren Gesichtern konnte man erkennen, dass sie verwandt waren.
    Gavin stand auf. »Trinken wir einen Brandy. Es scheint draußen recht kalt zu sein.«
    »Gern.« Müde zog Ashburton seinen Mantel aus. »Ich hatte eine Audienz beim König. William hat durchaus Verständnis - als Angehöriger der Marine hegt er viel Sympathie für Seeleute —, aber er sagt, das House of Lords habe das Recht, einen der ihren zu richten. Er kann sich da nicht einmischen.«
    »Das war auch nicht anders zu erwarten.« Gavin füllte zwei weitere Gläser mit Brandy. Hier in den finsteren Gemäuern des Gefängnisses von Newgate trank er erlesenen Cognac aus kristallenen Kelchen. Erleichterte oder erschwerte dies die Aussicht auf den Tod am nächsten Morgen?
    Lord Michael murmelte einen Dank, während er das Glas nahm und sich setzte. Er hatte Catherine und Katie zurück nach Wales gebracht, damit sie so weit wie möglich vom Ort der Hinrichtung entfernt waren. Er schwenkte den Cognac in seinem Glas. »Der Tod hat viele Gesichter. Das weiß ich aus Erfahrung. Er ist meistens sinnlos, hässlich und verschwenderisch. Aber dies ist nun wirklich der ungerechteste Tod, den ich je gesehen habe.«
    Gavin stand der Sinn nicht nach Unehrlichkeit. »Wirklich? Ich dachte, Sie hätten Zweifel, was meine Unschuld angeht.«
    »Hatte ich zunächst auch«, gab Lord Michael zu.
    »Aber nicht mehr, nachdem behauptet wurde, Sie hätten Alex erschossen. Sie beherrschen asiatische Kampfkünste. Da kann man sich vorstellen, dass Sie Alex versehentlich im Streit verletzen könnten, aber es ist undenkbar, dass Sie Alex erschießen würden. Throups gesamte Aussage ist damit zunichte gemacht. «
    »Schade nur, dass die Peers nicht ebenso scharfsinnig sind wie Sie.«
    »Man kann nie ausschließen, dass ein Unschuldiger hingerichtet wird. Das ist das beste Argument für die Abschaffung der Todesstrafe«, sagte Ashburton düster. »Ich sollte ein Gesetz vorlegen, das die Todesstrafe abschafft.«
    »Einem solchen Gesetz würde niemals zugestimmt werden«, erwiderte Kyle. »Der Mob freut sich viel zu sehr an den Hinrichtungen.«
    »Ob das Gesetz verabschiedet wird oder nicht, bedeutet nicht, dass ich es nicht versuchen sollte.« Ashburton, der sonst so unerschütterlich erschien, war sichtlich aufgebracht.
    » Alex war da ganz deine Nichte«, bemerkte Gavin mit einem versonnenen Lächeln. »Gerechtigkeit war ihr wichtiger, als lästige Überlegungen um die Durchführbarkeit von Ideen.«
    Wieder klopfte es an die Tür. Diesmal öffnete Gavin. Vor ihm stand ein Vikar mit ernster Mene und einer Bibel in der Hand. »Ich bin hier, um dem Verurteilten Trost zu spenden.«
    Gavin seufzte. Es war schon schlimm genug, dass er gehenkt würde, aber musste er auch noch Gebete über sich ergehen lassen? »Ich danke Ihnen, aber ich habe ein reines Gewissen. Sie können also nach Hause gehen.« Höflich schloss er die Tür, direkt vor der
    Nase des Vikars. Er wandte sich wieder an seine Gäste. »Ich glaube, wir haben heute Nacht einen guten Anlass, uns so richtig zu betrinken. Was meinen Sie?«
    Außer Suryo, der keinen Alkohol trank, stimmten alle zu. Im Laufe der Nacht dachte Gavin, wie viel Glück er doch hatte, vier Freunde wie diese zu haben.
    Schade nur, dass er sie nicht noch länger würde kennen dürfen.
     
    Alex lehnte sich gegen die Pritsche und stellte ihre Füße auf den Teil der Mauer, den sie zu lockern versucht hatte. Dann stemmte sie sich dagegen. Es schien ihr, als habe sie etwas nachgegeben. Sie holte tief Luft und versuchte es noch einmal. Es musste einfach klappen. Die ganze Woche lang hatte sie verzweifelt den Mörtel weggekratzt. Und laut Frederica, die sie vor kurzem
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